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WSV - Keller-Krimi beim Chemnitzer FC

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Die harmloseste Truppe der Regionalliga Nord trifft auf den entzauberten Vorjahres-Shooting Star - Chemnitz gegen den Wuppertaler SV Borussia. Der Keller-Krimi an der Gellertstraße.

Die harmloseste Truppe der Regionalliga Nord trifft auf den entzauberten Vorjahres-Shooting Star - Chemnitz gegen den Wuppertaler SV Borussia. Der Keller-Krimi an der Gellertstraße.

"Normalerweise", sagt WSV-Borussia-Trainer Werner Kasper, "musst Du so ein Ding einfahren. Aber genauso denken die Chemnitzer auch. Wichtig ist, dass wir uns nicht erschrecken oder einschüchtern lassen. Spiele im Osten haben immer noch etwas von Klassenkampf. Im Prinzip müssen wir so in die Partie gehen, als wenn wir 0:1 hinten liegen."

Zuletzt wurde gegen den VfB Lübeck nicht die erhoffte Leistung abgerufen, um die Hanseaten von Beginn an unter Druck zu setzen. Erst nach dem Rückstand wachte Wuppertal auf, wurde stärker und kam zum Ausgleich. "Unsere Truppe bemüht sich und ist gegen Lübeck zurückgekommen, das war positiv", stellt Co-Trainer Christian Broos fest.

Der ehemalige Bochumer weiß, dass die Rückschläge der letzten Wochen kräftig am Nervenkostüm rütteln. "So etwas nagt an der Substanz und geht nicht spurlos an den Akteuren vorüber. Wenn wir in Chemnitz den ersten Sieg holen, dann würde uns allen eine ganze Gebirkskette vom Herzen purzeln. Ein Dreier würde wieder die nötige Lockerheit bringen."

Im Training versuchte es das Duo Kasper/Broos bereits mit allen denkbaren Varianten. "Wir haben in die Trickkiste gegriffen", sagt Christian Broos, "die Jungs sind gestreichelt worden, sie haben auf die Schnauze bekommen, wir haben das Tempo rausgenommen, waren Mal ein Brier trinken. Jetzt müsste man einfach Mal ein Quäntchen Glück haben."

Um das förmlich zu erzwingen, verzichtete "Broosi" bereits auf eine alte Gewohnheit: "Ich habe extra kein Lotto gespielt." Vielleicht kommt die freundliche Glücksgöttin ja in Chemnitz vorbei und schüttet ihr Füllhorn komplett über dem WSV Borussia aus. "Ich glaube kaum, dass der CFC sofort heftig anrennt. Die werden erst Mal abtesten, was wir so machen. Keiner hat vor dem Start gesagt, dass Chemnitz oben mitspielen muss. Ich denke, dass sie den Hauptdruck auf uns abladen. Trainer Frank Rohde ist auch nicht doof, kennt die Berichte der letzten Wochen und weiß, dass wir gewinnen müssen."

Im Vorjahr glich Wuppertals Auftritt bei den Himmelblauen schon einer Frechheit, nach einem 0:1-Rückstand drehten die Bergischen das Match in der Schlussphase zum 2:1-Sieg. Goldener Torschütze: Olli Ebersbach. Christian Broos: "Uns wäre lieber, wenn wir die zwei Tore diesmal direkt am Anfang erzielen."

Was die Ausbeute insgesamt angeht, erwartet Trainer Werner Kasper trotz seines Faibles für attraktiven, rasanten Offensiv-Fußball nur wenig Treffer-Spektakel mit WSV Borussia-Beteiligung: "Ich bin Realist und kein Fantast. Wir werden in dieser Saison nicht so viele Buden machen. Bisher ist Holger Gaißmayer mit zwei Treffern unser erfolgreichster Schütze. Ich bin froh, dass ich ihn habe. Wenn er reinkommt, kann er immer eine Hintermannschaft wuschig machen."

Insgesamt will der Fußball-Lehrer in Chemnitz etwas forscher spielen lassen als zuletzt. "Wir stehen hinten recht gut, haben zuletzt kaum etwas zugelassen. Wir müssen aber die Qualität um zehn Meter nach vorne verlegen und ein bisschen mehr Mut zeigen." Die Spielleistung von Lübeck und vom 1:0-Test in Herten gepaart mit den letzten Trainingseindrücken ergeben die Benennung des Kaders für die Partie am Dienstag. "Ich stelle nicht nur des Namens wegen auf, die Leistung entscheidet", erklärt Kasper. Andrzej Kobylanski, zuletzt aus familiären Gründen nicht im Aufgebot, machte zu Wochenbeginn durch engagierte Trainings-Leistung auf sich aufmerksam. Vorjahres-Stammspieler Björn Mehnert muss ebenfalls den Weg über die Wochenarbeit wählen, um sich zu empfehlen. Kasper: "Björn ist ein sehr guter, engagierter Fußballer, aber wir haben jetzt eine andere Saison." Und damit andere Voraussetzungen.

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