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Essen: Kreisliga kompakt
"Wir hatten Angst um unsere Familien"

Essen: Kreisliga kompakt
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In den Essener Kreisligen ging es an diesem Wochenende nicht nur sportlich heiß her. Auch abseits der Plätze gab es einige interessante Neuerungen zu vermelden.

Kreisliga A Essen Nord-West:

Für großes Aufhorchen sorgte das Ergebnis aus dem Spitzenspiel zwischen TuS 84/10 und Tabellenführer SC Phönix. Mit 4:0 fegte der TuS den Hallenchampion von der heimischen Germaniastraße. Trainer Jürgen Zabinski war nach der Galavorstellung seiner Elf überglücklich: "Das war heute eine ganz starke Leistung meiner Jungs. Der Sieg war hochverdient, da wir keine nennenswerte Chance des Gegners zugelassen haben." Durch den Erfolg gelang den Bergeborbeckern der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, der am Ende der Saison bekanntlich das Ticket für die Bezirksliga bedeutet. Zabinski kann sich den aktuellen Erfolg selbst nicht erklären: "Die Disziplin innerhalb dieser Mannschaft ist unter aller Kanone. Für das Training am vergangenen Dienstag erhielt ich insgesamt 16 Absagen. Doch sonntags zeigen die Jungs ein ganz anderes Gesicht."

Sein Gegenüber, Arndt Krosch, wollte von einer vermeintlichen Mini-Krise nach nur einem Punkt aus zwei Spielen nichts wissen: "Wir haben heute von der ersten Minute an den Kampf nicht angenommen. In der Hinrunde hatten wir gegen SV Borbeck und FC Karnap ähnliche Spiele. Danach hatte die Mannschaft sofort die passende Antwort gegeben. Das wird auch dieses Mal der Fall sein. Da bin ich mir absolut sicher."

Ein wahres Schützenfest feierte TuS Essen-West 81 beim 6:0 Erfolg an der Raumerstraße in Frohnhausen. Der von Oliver Vössing trainierte Aufstiegsfavorit kletterte dadurch auf den dritten Tabellenrang und bleibt in Lauerstellung: "Wir haben phasenweise sehr guten Fußball gespielt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen Konstanz in unsere Leistungen bekommen und oben dranbleiben" , gab Vössing nach der Begegnung zu Protokoll.

In den weiteren Partien gab es keine größeren Überraschungen. Die SF Altenessen 18 haben sich spätestens durch den neuerlichen 3:0-Erfolg gegen die Ballfreunde Bergeborbeck im Aufstiegskampf zurückgemeldet. Die Kellerkinder Tgd. Essen-West II (3:4 bei TuRa 86) und BV Altenessen (3:4 beim FC Karnap) blieben trotz ansprechender Leistungen erneut ohne Punktgewinn. Die Mannschaft der Stunde bleibt weiterhin Eintracht Borbeck. Marcel Müller und seine Mannen behielten gegen SV Borbeck mit 4:2 die Oberhand. Allerdings wurde bekannt, dass Torjäger Patrick Adam, der erneut zwei Mal ins Schwarze traf, den Verein im Sommer verlässt und zum Bezirksligisten RuWa Dellwig zurückkehrt (RS berichtete).

Unschöne Szenen gab es hingegen an der Bäuminghausstraße. Den 2:1-Sieg von Al-Arz Libanon gegen Wacker Bergeborbeck überschattete die Aggressivität der Libanesen. "Wacker Bergeborbeck überlegt ernsthaft, ob man in der kommenden Saison überhaupt noch gegen Al-Arz antreten wird. Dieser Gegner kann einfach nicht verlieren. Wenn irgendetwas nicht nach deren Pfeife tanzt, dann flippen die total aus. Wir hatten Angst um unsere Zuschauer und Familien. So macht Fußball keinen Spaß", fand Wackers Coach Frané Piljic klare Worte. Sein Trainerkollege Stephan Rittmann, der die "Zedern" coacht, kann dem gebürtigen Kroaten nur beipflichten. "Ich möchte mich bei dem Verein Wacker Bergeborbeck für die Vorfälle entschuldigen. Wir werden einige Disziplinarstrafen verteilen und uns von zwei Spielern trennen. So etwas hat mit Sport überhaupt nichts zu tun. Ich muss mir ernsthafte Gedanken machen, ob ich solch eine Mannschaft überhaupt noch weiter trainieren will."

Die Al-Arz-Spieler sollen vor, während und nach dem Spiel sowohl den Wacker-Anhang, als auch die Spieler der Blau-Gelben bedroht haben. Piljic: "Wir haben die Partie verloren, weil meine Spieler eingeschüchtert waren. Sie hatten Angst, dass sie verprügelt werden. Das Ergebnis ist mir egal. Ich freue mich, dass wir im Endeffekt die Bäuminghausstraße heil verlassen haben."

Kreisliga A Essen Süd-Ost

Die Zweitvertretung des FC Kray vermeldet einen sofortigen Trainerwechsel. Das Trainerduo Thomas Sollenböhmer und Björn Hillebrand ist in der vergangen Woche aufgrund der sportlichen Misere und interner Probleme zurückgetreten. Das Amt übernimmt ab sofort "Feuerwehrmann" Dr. Hartmut Fahnenstich. Bereits im vergangenen Jahr hatte Fahnenstich die erste Mannschaft mitten in der Saison übernommen und vor dem Abstieg bewahrt. FCK-Präsident Günther Oberholz äußerte sich angetan über die interne Lösung: "Dr. Fahnenstich ist für diese wichtige Position genau der richtige Mann. Er hätte diese Funktion ab der kommenden Saison ohnehin übernommen. Der bisherige Saisonverlauf unserer Zweitvertretung war sehr unbefriedigend."

Der neue Übungsleiter, der durch den 3:1-Erfolg bei Fortuna Bredeney einen perfekten Einstand feierte, hat für seinen neuen Aufgabenbereich klare Vorstellungen: "Beim FC Kray wird der Schwerpunkt auf die Jugendarbeit gelegt. Wir möchten den Spielern, die in den Seniorenbereich kommen, auch in der zweiten Mannschaft eine gute sportliche Perspektive bieten. Dazu wollen wir mittelfristig mit einer U23 um den Bezirksligaaufstieg mitspielen. In dieser Saison zählt nur der Klassenerhalt" , sagte der Geragoge und Fachtherapeut für Hirnleistungstraining .

Einen weiteren Trainerwechsel gab es beim SV Isinger. Neuer Mann an der Außenlinie ist Richard Ruthenkolk, der als Spielertrainer fungieren wird. Der bisherige Coach, Patrick Turek, übernimmt den Posten des sportlichen Leiters. Getreu dem Motto "Neue Besen kehren gut" gewann der SV Isinger sein Heimspiel gegen den TC Freisenbruch mit 1:0.

Die ersten beiden Aufstiegsplätze konnten der SV Kupferdreh (3:1 gegen Byfang) und SF Niederwenigern II (4:0 gegen Verfolger Mintard) behaupten. Die Konkurrenz der Hattinger richtet ihre Augen bereits auf das Geschehen in der Bezirksliga. Sollte nämlich Niederwenigerns erste Mannschaft den Sprung in die Landesliga nicht schaffen, würde auch der dritte Platz für den Aufstieg genügen. Ähnlich sieht es Detlef Pehlke, Trainer des neuen Dritten SuS Niederbonsfeld, die den Heisinger SV II mit einem satten 10:0 auf die Heimreise schickten: "Natürlich beschäftigen wir uns auch mit den Ereignissen in der Bezirksliga. Als Niederbonsfelder ist man aber schon grundsätzlich immer gegen Niederwenigern. Es wird zwar sehr schwer, aber ich möchte unbedingt aufsteigen. Ich denke, dass wir auch noch den zweiten Platz erreichen können. Es ist noch alles drin."

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in den Kreisligen B

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