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Köln am Tiefpunkt - Daum: `Ich leide mit´

Köln am Tiefpunkt - Daum: `Ich leide mit´
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Die schlimmste Krise in der ruhmreichen Vereinsgeschichte des 1. FC Köln hat auch Christoph Daum alle Illusionen geraubt.

Die schlimmste Krise in der ruhmreichen Vereinsgeschichte des 1. FC Köln hat auch Christoph Daum alle Illusionen geraubt. Spätestens nach dem 2:2 (2:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern und dem Ausgleich in doppelter Überzahl ist für den Erfolgstrainer das Thema Aufstieg abgehakt. `Ich zitiere nur die Optimismus-Klausel, die in allen Trainer-Verträgen steht. Solange es rechnerisch noch möglich ist, müssen wir es erwähnen. Was realistisch ist, möchte ich nicht erwähnen´, meinte Daum konsterniert. Seit seinem Amtsantritt vor drei Wochen hat der Coach alle Register gezogen. Er hat es mit Motivationskünsten versucht, dann mal Druck auf die Spieler ausgeübt. Zuletzt sollten ein Trainingslager und ein gemeinsamer Kegelabend die total verunsicherte Mannschaft wieder zusammenschweißen. Alles ohne Erfolg: Ein Punkt aus drei Spielen und das Ende aller Aufstiegsträume stehen unter dem Strich zu Buche. Mit 20 Punkten schloss der dreimalige deutsche Meister die Hinrunde der zweiten Liga ab - schlechter als jemals zuvor.

Sogar im ersten Zweitliga-Jahr unter Bernd Schuster in der Saison 1998/99 hatte der FC drei Punkte mehr auf der Habenseite. Doch an Aufgabe denkt Daum keineswegs. `Der FC ist für mich mehr als nur ein gewonnenes oder verlorenes Spiel. Im Fußball geht man mal durch ein Tal der Tränen. Ich habe in meiner Karriere viele erfolgreiche Phasen erlebt. Für mich ist das auch eine enttäuschende Situation. Ich leide mit den Zuschauern und allen, die zum FC stehen, mit. Ich stehe auch zum FC.´ In der Winterpause wartet viel Arbeit auf den 53 Jahre alten Trainer. Eine völlig verunsicherte Mannschaft muss Daum wieder aufrichten, ansonsten droht sogar der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. `Wir haben eine Situation nach dem Motto ´Angst essen Seele auf´, meinte Daum: `Die Angst ist sehr tiefliegend und fest verankert. Mir ist es in der kurzen Zeit nicht gelungen, die spielerischen Qualitäten zu wecken. Wir können es besser, müssen es aber auch mal zeigen.´ Als Kaiserslautern durch Tamas Hajnal in der 60. Minute den 1: 2-Anschlusstreffer erzielte, brach das FC-Gefüge wie ein Kartenhaus zusammen.

Daran änderten auch die zwei Gelb-Roten Karten für die Lauterer Azar Karadas (65., wiederholtes Foulspiel) und Balazs Borbely (66., unsportliches Verhalten) nichts. Der FCK spielte die Kölner zum Entsetzen der 49.500 Fans in Unterzahl regelrecht an die Wand und kam durch Steffen Bohl (83.) zum verdienten Ausgleich. Dass in der Schlussphase auch noch die Kölner Peter Madsen (85., Foulspiel) und Bernt Haas (89., wiederholtes Foulspiel) die Ampelkarte sahen und somit für einen Rekord in der Zweitliga-Geschichte (vier Gelb-Rote Karten in einem Spiel) sorgten, passte da nur ins Bild. `Unerklärlich´, meinte Matthias Scherz, der die Rheinländer mit seinen Saisontoren Nummer sieben und acht (14. und 36.) zunächst auf die Siegerstraße gebracht hatte.

Erklären konnte das Desaster von den Spielern keiner, auch nicht Thomas Broich (`Im Kopf völlig leer´). Ganz Köln sehnt die Winterpause herbei. Dann will Daum den Neuaufbau einleiten. Geld für neue Spieler ist vorhanden, zudem kehren wichtige Stützen wie die Langzeitverletzten Patrick Helmes oder Lukas Sinkiewicz zurück. Lautern ist dagegen bereits einen Schritt weiter. Nach dem Umbau der Mannschaft im Sommer hat sich eine Einheit entwickelt. Mit 30 Punkten liegt der FCK im Soll. `Wir haben keine überragende, aber dennoch eine glänzende Ausgangsposition. Ich denke, wir spielen bis zum Schluss um Platz drei mit´, sagte Trainer Wolfgang Wolf.

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