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Daum vor großer Rückkehr auf Kölner Trainerbank

Daum vor großer Rückkehr auf Kölner Trainerbank
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Das heutige Zweitliga-Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg wird weniger im Mittelpunkt stehen, als der neue Kölner Trainer.

Wenn heute (20.15 Uhr/live bei arena und im DSF) der 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg antritt, ist die sportliche Bedeutung des Duells bereits hoch. Doch vor allem eine Einzelperson wird vor, während und nach dem Spiel mehr Interesse auf sich ziehen als das Endergebnis: Christoph Daum wird zum ersten mal seit dem 12. Mai 1990 wieder auf der Kölner Trainerbank sitzen. Nach 6050 Tagen wird der 53-Jährigen wieder an der Seitenlinie stehen, nachdem er beim 2:1-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth eine Woche zuvor noch auf der Tribüne Platz genommen hatte.

"Ich gehe davon aus, dass unsere Mannschaft wie in Fürth leidenschaftlich kämpfen und den MSV niederringen wird", sagte Präsident Wolfgang Overath dem Express und hofft, dass der Daum-Effekt auch bei der richtigen Premiere des Fußball-Lehrers anhält.

Vor sechzehneinhalb Jahren beim 1:3 in Frankfurt gab es allerdings eine Niederlage für Daum und den FC. Am 28. Juni 1990 wurde der "Cassius vom Rhein" auf spektakuläre Art und Weise vom damaligen Kölner Klub-Chef Dietmar Artzinger-Bolten geschasst. Ausgerechnet im Quartier der deutschen Nationalmannschaft beim WM-Triumph in Italien in Erba wurde die Trennung von Daum bekannt gegeben.

Daum-Rauswurf als Beginn der Kölner Talfahrt

Für viele Insider war der Rauswurf des Coaches der Beginn der Talfahrt des ersten Bundesliga-Meisters, der sich inzwischen zu einer Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Liga entwickelt hat. Dies soll unter Daum wieder anders werden, und dazu gehören am besten drei Zähler gegen die Zebras aus Duisburg.

"Es bleibt zuerst ein Kampfspiel. Wir haben eine schwierige Situation, aus der man sich, nach meinem Wissen, nur mit Kampf befreien kann. Nach oben spielst Du Dich nicht, nach oben kämpfst Du Dich", erklärte Daum vor seinem ersten Spiel als neuer FC-Trainer im Kölner WM-Stadion. Und in der Bild am Sonntag erklärt er, wo er den Hebel ansetzt: "Beim Singen reicht es auch nicht, dass du nur die Noten kennst. Du muss textsicher sein."

Mittelfeld-Ass Thomas Broich, einer der Torschützen in Fürth, muss indes auf Grund der Roten Karte im vergangenen Spiel gegen den MSV ersetzt werden. Daum nimmt deshalb alle Akteure seines Kaders in die Pflicht: "Wir haben eine Situation, in der wir näher zusammenrücken müssen, eine Situation in der sich auch andere Spieler zeigen müssen, die gefordert haben "Ich könnte oder ich müsste auch spielen". Wenn sie jetzt spielen, müssen sie das unter Beweis stellen."

Daum will Köln professionelle Strukturen verpassen

Daum hat für frischen Wind rund ums Geißbockheim gesorgt. Seine erste Maßnahme: Er setzte auf Grund des großen Trubels bei den Einheiten der Lizenzspielermannschaft häufiger als den Fans lieb war Geheimtraining an. Außerdem tat der große Zampano kund, dass ein neues Trainingsgelände her müsse, außerhalb der Stadt. Kostenpunkt: zwölf Millionen Euro. Das bisherige Geißbockheim soll stattdessen zu einem Jugendinternat umfunktioniert werden. Dies ist zwar noch Zukunftsmusik, zeigt jedoch, dass Daum für professionelle Strukturen beim Traditionsklub sorgen will. Die nötigen Freiheiten, um dies umzusetzen, hat er.

Am Montag hatte der Motivationskünstler, der in seiner Karriere fünf Meisterschaften mit seinen diversen Teams errang, beim ersten offiziellen Training mit seiner neuen Mannschaft einen Vorgeschmack erhalten, was sich wohl auch am Montag im Stadion abspielt. Die erste Einheit unter Daum hatten rund 10.000 Fans verfolgt. "Es war eine sehr schöne und herzliche Willkommens-Veranstaltung, bei der die Spieler gesehen haben, welche Verantwortung sie auch gegenüber den Fans haben. Ich denke, dass dieser Zuspruch für das Spiel am Montag weitere Kräfte freisetzen wird", äußerte der ehemalige Meistermacher des VfB Stuttgart.

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