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Löw erhöht den Druck auf die Etablierten

Nationalelf: Etablierte bekommen mehr Druck
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Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Philipp Lahm erwarten im ersten Länderspiel des Jahres gegen Italien einen couragierten Auftritt der deutschen Mannschaft.

Die schwarze Serie gegen Angstgegner Italien beenden, die starken Leistungen aus dem WM-Jahr bestätigen und reichlich Selbstvertrauen für die entscheidenden EM-Qualifikationsspiele tanken: Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem ersten Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in diesem Jahr gegen den viermaligen Weltmeister Italien am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD) in Dortmund die Latte sehr hoch gelegt. Außerdem hat der 51-Jährige den Druck auf die etablierten Nationalspieler erhöht.

Bei der WM-Revanche gegen die Italiener gehe es aber nicht nur darum, das EURO-Casting fortzusetzen, sondern vor allem auch um eine Bestätigung der überwiegend guten Leistungen aus dem Vorjahr, wie Löw klar machte. "Wir haben fast 16 Jahre gegen Italien nicht gewonnen, von der Statistik gesehen ist das ein Angstgegner. Diese Serie wollen wir beenden, das ist unser Ziel. Dabei wollen wir unserem Trend aus dem Vorjahr bestätigen", sagte Löw und sein Kapitän Philipp Lahm pflichtete ihm bei: "Wir wollen beweisen, dass wir zu den ganz großen Fußball-Nationen gehören und deshalb den Italien-Fluch beenden." Die Azzurri hatten 2006 ebenfalls in Dortmund Gastgeber Deutschland im Halbfinale (2:0 n.V.) den Weg ins Endspiel verbaut.

Löw und Lahm wiesen aber unisono darauf hin, dass die bei der WM in Südafrika in der Vorrunde gescheiterten Italiener noch immer eine "große Fußball-Nation" seien, die sich derzeit im Umbruch befindet. "Es ist nach wie vor eine Mannschaft, die sehr gut verteidigen kann und das Tempo aus dem Spiel nehmen kann. Das ist ein Gegner, der uns alles abverlangen wird", sagte Löw, der wegen der vielen Aspekte die Mannschaftssitzung am Vormittag verlängert hatte. Grundsätzlich begrüßte Löw, dass er zu Jahresbeginn über so viele Alternativen verfüge wie noch nie seit seinem Amtsantritt als Chefcoach im Sommer 2006.

Löw hat Vertrauen in Nachwuchs

"Ich habe viel mehr Möglichkeiten als früher, weil auch in vielen Vereinen den jungen Spielern vertraut wird und diese das Vertrauen rechtfertigen. Die beste Situation für einen Trainer ist doch, wenn es Spieler gibt, die jetzt schon auf Khedira, Özil, Podolski oder Badstuber Druck machen", sagte Löw, der im Klassiker gegen die Azzurri im noch nicht ausverkauften BVB-Stadion vor allem in der zweiten Halbzeit "einiges ausprobieren" und "einige junge Spieler sehen" will. Damit befeuerte der 51-Jährige eineinhalb Jahre vor der EM in Polen und der Ukraine den Konkurrenzkampf beim WM-Dritten, der bislang in der Qualifikation als Tabellenführer eine weiße Weste hat.

Auch für Lahm ist dies eine komfortable Situation, die für die Weiterentwicklung der Nationalelf sehr gut sei. "Es ist ja schon fast wieder eine neue Generation, die da nachgerückt ist und uns Druck macht. Dadurch müssen wir immer wieder unsere Leistung bestätigen und dürfen uns nicht ausruhen. Denn die Jungen rücken mit aller Macht nach", sagte der 27-Jährige.

Mit den Jungen sind gegen die Italiener vor allem die fünf Dortmunder Marcel Schmelzer (23), Mats Hummels (22), Kevin Großkreutz (22), Neuling Sven Bender (21) und Supertalent Mario Götze (18) gemeint, die das Durchschnittsalter der DFB-Auswahl auf 24 Jahre drücken. "Es ist schön, dass so viele junge Spieler nachrücken. Aber wir sind nicht dem Jugendwahn verfallen, es zählt immer noch in erster Linie die Qualität", betonte der Bundestrainer.

Zukunft von Ballack mehr als fraglich

Dass der etatmäßige Kapitän Michael Ballack diesen Qualitätsansprüchen derzeit nicht gerecht wird, machte Löw durch die Blume klar. "Die Kombination Bastian Schweinsteiger/Sami Khedira ist für mich auf der Sechserposition die erste Option. Ich sehe keine Veranlassung, daran etwas zu ändern", verdeutlichte der Bundestrainer, dass die Rückkehr des 98-maligen Nationalspielers in immer weitere Ferne rückt.

Dass gegen die Squadra Azzurra zudem Manuel Neuer im Tor steht, Miroslav Klose in Abwesenheit seines verletzten Vereinskollegen Mario Gomez den Alleinunterhalter im Sturm mimt und Per Mertesacker einen Teil der Innenverteidigung bildet, bestätigte Löw am Vortag des Spiels ebenfalls schon. Ebenso, dass BVB-Floh Götze in der zweiten Hälfte zu seinem zweiten Länderspieleinsatz kommt. Ansonsten hielt sich der oberste DFB-Coach noch bedeckt. Über die Besetzung der linken Verteidigerposition und des zweiten Abwehrspielers wollte er sich beim Abschlusstraining am Dienstagabend Klarheit verschaffen.

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