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Köln und Stevens trennen sich zum Saisonende

Köln und Stevens trennen sich zum Saisonende
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Der 1. FC Köln und Trainer Huub Stevens werden ihre Zusammenarbeit mit Ablauf der Spielzeit 2004/2005 beenden. Dies wurde auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im "Geißbockheim" bekannt gegeben.

Die Wege von Zweitligist 1. FC Köln und Trainer Huub Stevens trennen sich zum Saisonende. Der "Geißbock"-Klub wird den Vertrag mit dem niederländischen Fußball-Lehrer mit Ablauf der Spielzeit 2004/2005 auflösen. Dies wurde auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im "Geißbockheim" bekannt gegeben.

Private Gründe ausschlaggebend

Stevens atmete erleichtert auf, als er seinen Abschied ankündigte. "Es gibt eine Sache, die wichtiger ist als Fußball. Es tut mir sehr Leid für den Verein, die Spieler und die Fans. Ich habe gehofft, dass die Zeit uns helfen wird, aber es wurde nur schlimmer. Es geht nicht mehr", verkündete der Niederländer aus privaten Gründen seinen Rücktritt. Damit beendete Stevens das monatelange Verwirrspiel um seine Person und sorgte vor dem Endspurt in der 2. Bundesliga beim Aufstiegsaspiranten für Klarheit.

Daum ist "Wunschkandidat"

Einen Nachfolger für Stevens, dessen Vertrag sich im Falle des Aufstiegs mit dem FC automatisch um ein Jahr verlängert hätte, gibt es noch nicht, einen Wunschtrainer indes schon. "Christoph Daum ist immer ein Thema für den 1. FC Köln. Er ist der Wunschtraum eines jeden Menschen, der sich im Bannkreis dieses Klubs aufhält. Nur leider gibt es große Unterschiede, die wir momentan nicht erfüllen können", sagte Klubchef Wolfgang Overath: "Wir haben uns intern natürlich schon Gedanken gemacht, aber nach außen hin hat es keine Verhandlungen gegeben. Nun werden wir uns intensiv um einen guten Trainer bemühen." Neben Daum zählen auch Uwe Rapolder von Arminia Bielefeld und Co Adriaanse von AZ Alkmaar zu den heißesten Anwärtern.

Ende März traf Stevens seinen Entschluss, am Saisonende aufzuhören. Bereits im Dezember hatte der Niederländer mit Overath über die private Angelegenheit gesprochen. "Ich hätte gerne mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga gearbeitet. Wir hatten hier eine super Harmonie." Die FC-Ikone Overath hatte Verständnis für die Situation des 51-Jährigen: "Fußball ist sehr schön, aber es gibt Wichtigeres im Leben. Da muss man Rücksicht nehmen. Es nützt dem Verein nichts, wenn der Trainer private Probleme hat."

Kein Engagement in Holland

Stevens dementierte zugleich, dass er in der kommenden Saison für die niederländischen Erstligisten Roda Kerkrade arbeiten werde: "Wenn ich hier wegen einer Privatsache aufhöre, dann fange ich doch nicht irgendwo anders an." In Zukunft will sich Stevens um seine Familie in Eindhoven kümmern: "Dadurch, dass ich zu wenig zu Hause war, hat sich die ganze Situation verschlechtert."

Am Mittwochmorgen unterrichtete der Coach die Mannschaft von seinem Entschluss. "Die Spieler waren niedergeschlagen", sagte Stevens, hofft aber zugleich, dass nun neue Kräfte frei werden: "Ich habe das auch auf Schalke erlebt, als ich meinen Weggang im Januar bekannt gegeben habe, danach haben wir auch Gas gegeben."

Sechs Punkte beträgt der Vorsprung derzeit zu den Nichtaufstiegsplätzen, wenngleich die Formkurve in den vergangenen Wochen stetig nach unten zeigte. So konnte der FC nur eine der letzten fünf Partien gewinnen, zuletzt gab es ein 0:1 bei LR Ahlen. "Der Druck von der Mannschaft ist nun weg. Für die Spieler geht es um ihre eigene Situation, um Prämien und so weiter. Ich denke, sie werden sich profihaft verhalten", meinte Overath und Top-Torjäger Lukas Podolski stellte sogleich klar: "Nur der Aufstieg ist wichtig."

So sieht es auch Overath, wenngleich für ihn die Trainersuche wieder neu beginnt. Erst am 14. Juni 2004 hatte der Weltmeister von 1974 bei seiner eigenen Inthronisierung als Präsident Huub Stevens unter großem Beifall als Nachfolger des glücklosen Marcel Koller präsentiert. In der laufenden Saison führte der frühere Bundesligacoach von Schalke 04 (1996 bis 2002) und von Hertha BSC Berlin (2002 bis 4. Dezember 2003) den FC auf den zweiten Tabellenplatz und gewann 16 von 29 Spielen.

Overath ließ durchblicken, dass intern nur Trainer gehandelt werden, die derzeit bei einem anderen Verein unter Vertrag stehen, somit kommen altbekannte Namen wie Jürgen Röber oder Klaus Toppmöller offenbar nicht in Frage.

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