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Real setzt Del Bosque vor die Tür

Real setzt Del Bosque vor die Tür
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Auch ein Meistertitel rettet in Madrid keinen Trainerjob. Einen Tag nach dem Gewinn der Primera Division muss Coach Vicente Del Bosque seinen Hut nehmen. Auch für Kapitän Fernando Hierro ist kein Platz mehr im Team.

Die Spatzen hatten es schon lange von den Dächern gepfiffen, jetzt machten die "Königlichen" ernst. Nach dem 29. Titel fand bei Real Madrid die erwartete Palastrevolution statt, für Trainer Vicente Del Bosque und Abwehr-Ass Fernando Hierro gibt es beim spanischen Meister keine Zukunft mehr. Die "Königlichen" läuten eine neue Ära ein, zumindest der 35-jährige Hierro, seit 14 Jahren in den Diensten von Real, wollte das nicht akzeptieren und lieferte sich ein Handgemenge mit Sportdirektor Jorge Valdano, der auch als Drahtzieher der Entmachtung von Del Bosque gilt.

Carlos Queiroz als Nachfolger gehandelt

"Mit Del Bosque endet eine Ära, und Hierro kann uns auch nicht mehr helfen", beschied Valdano knapp. Als neuer Coach wird Carlos Queiroz gehandelt, bislang Co-Trainer von Sir Alex Ferguson bei Manchester United. Spaniens Zeitungen wollen wissen, dass der Portugiese Superstar David Beckham in Spaniens Metropole folgt. "Ich bin geschockt. Das ist das Erste, was ich höre. Aber es ist nicht meine Aufgabe, dies zu kommentieren", sagte "Becks" bei der Ankunft in Kuala Lumpur/Malaysia.

"Der Real-Vorstand sägt Hierro und Del Bosque ab", titelte Marca. AS schrieb: "Gefeuert: Real schießt Hierro und Del Bosque im Doppelpack ab." Der Coach hatte schon seit Wochen geahnt, dass er seine Koffer packen muss. Real-Präsident Florentino Perez war trotz des Titelgewinns schon seit langem von seinem Coach abgerückt.

Direktorium gegen Vertragsverlängerung

"Das Direktorium hat sich einstimmig gegen eine Verlängerung des Vertrages von Del Bosque ausgesprochen. Die Mannschaft braucht nach den Entwicklungen der jüngsten Zeit den Wandel. Wir möchten uns bei Vicente del Bosque für die geleistete Arbeit bedanken", sagte Sprecher Henrique Sanchez schmucklos. Del Bosque war in Madrid eine Institution. 35 Jahre lang arbeitete er für den Verein und musste einen ähnlich unerfreulichen Abschied erleben wie Jupp Heynckes nach dem Gewinn der Champions League 1998.

Del Bosque will kein Technischer Direktor sein

Real bot Del Bosque einen Job als Technischer Direktor an. "Das ist nichts für mich", sagte Del Bosque und ließ die Klubführung kalt abfahren. 1999 hatte er die Nachfolge des Walisers John Toshack angetreten, gewann zweimal die Meisterschaft, zweimal die Champions League, den Weltpokal, den europäischen und den spanischen Super-Cup. Traurig war Del Bosque dennoch: "Sie haben nur abstrakte Worte gebraucht, um mich zu verabschieden. Eine Ära geht zu Ende und sie haben nur ein paar leere Worte. Aber ich wusste seit langem, dass es für mich keine Zukunft bei Real gibt."

Entscheidend für die Trennung von dem Real-"Urgestein" war offenbar Madrids Halbfinal-K.o. in der Champions League, nachdem Del Bosque den Renommierklub zuvor zu zwei Triumphen in der europäischen Königsklasse geführt hatte. Nun soll das Team der Superstars Ronaldo, Zinedine Zidane, Luis Figo, Raul und Roberto Carlos sowie künftig auch David Beckham von Queiroz auf Touren gebracht werden. Del Bosque: "Es ist schwer, es jedem im Fußball recht zu machen, besonders bei einem Klub wie Real Madrid." Schon bei der Meisterfeier war der Coach nur noch eine Randfigur.

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