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Ex-Profi Joachim Hopp analysiert das Revier-Derby / Vorteil Duisburg

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„Adler stärker als Koch, aber MSV hat die bessere Kreativ-Abteilung

Ex-Profi Joachim Hopp analysiert das Revier-Derby / Vorteil Duisburg „Adler stärker als Koch, aber MSV hat die bessere Kreativ-Abteilung„ Duisburg (RS). Die Zebras gegen die Kleeblätter – in „freier Wildbahn„ eine klare Angelegenheit zugunsten der Huftiere. Am Freitag Abend in der MSV-Arena sieht die Sache etwas anders aus, im Derby gelten bekanntlich eigene Gesetze. Joachim Hopp, der sowohl für Duisburg (drei Aufstiege) als auch für Oberhausen (Sprung ins DFB-Pokal-Halbfinale) die Fußball-Schuhe schnürte und die Kapitel jeweils „als richtig schöne Zeit„ in seinem Gedächtnis speicherte, beleuchtet für RevierSport Stärken und Schwächen der beiden Rivalen.

Torwart-Position: Punkt für RWO. Ich halte Oliver Adler, mit dem ich selbst noch zusammengespielt habe, gegenüber Duisburgs Georg Koch für den besseren Schlussmann. Adler ist superstark in Eins-gegen-Eins-Situationen, hat Erfahrung und Routine, ist absolut fußballbesessen. Olli hält auch die sogenannten Unhaltbaren, er will immer nach vorne. Georg Koch bringt natürlich auch eine Menge Qualität mit, aber ihn sehe ich mehr als Antreiber und Anpeitscher, wenn es nicht nach Wunsch läuft.

Abwehr: Punkt für den MSV. Obwohl Duisburg zuletzt vier Tore in Saarbrücken kassiert hat, zählt die Defensive zu den stärksten Hintermannschaften im Unterhaus. Erle Wolters ist auf der rechten Seite einer der ballsichersten Zweitliga-Profis überhaupt, er besitzt ein gutes Auge. Alex Bugera übt als Allrounder der nötigen Drang nach vorne aus, in der Innenverteidigung bringen Pavel Drsek und Thomas Baelum ihre Kopfballstärke ein. Die Oberhausener wissen durch die Umstellerei noch nicht so recht, wo sie dran sind. Sie müssen in Duisburg vor allem eine vernünftige Zuteilung haben. Neuzugang Wimmer hat bei den Kleeblättern rechts offenbar gut eingeschlagen, Ralf Keidel ist auf der linken Seite ein ganz Bekloppter. Der macht Sachen, mit denen keiner rechnet. Allerdings hat er manchmal auch ein Ding dabei, das ins Auge gehen kann. Ralf ist auf jeden Fall ein Typ, der seine Truppe mitreißen kann. Mit Thomas Cichon hat Rot-Weiß in der Innen-Verteidigung noch einen sehr erfahrenen Mann.

Mittelfeld: Punkt für den MSV. Die Zebras haben mit Dirk Lottner und Ivica Grlic ganz eindeutig die bessere Kreativ-Abteilung und auch die besseren Einzelspieler. Oberhausen bringt auch Qualität mit, ich denke da vor allem an Mike Rietpietsch, der auf rechts eine prima Grundschnelligkeit mitbringt. Stijn Haeldermans agiert auf der linken Bahn eher unauffällig, der zentrale Mittelfeldmann Salifou hat beim 4:3 gegen Erfurt einen Treffer vorbereitet.

Angriff: Punkt für den MSV. Aziz Ahanfouf ist eigentlich immer für ein Tor gut, er ergänzt sich ideal mit Markus Kurth, der unheimlich viel nach hinten macht und weite Wege zurücklegt. Vergessen darf man nicht den vielseitigen Peter van Houdt, der aus dem Mittelfeld vorstößt oder als dritte Spitze agiert und schon vier wichtige Tore markiert hat. Bei den Oberhausenern wurde mit Nico Frommer ein neuer Mann verpflichtet, der gleich bei seiner Heimpremiere gegen Erfurt erfolgreich war. Salif Keita markierte sogar zwei Buden, er ist ein Spieler, der gestreichelt werden muss, der das Vertrauen benötigt, um optimale Leistung abzurufen. Bei Frommer möchte ich für eine endgültige Einschätzung noch mehr sehen. Eine Schwalbe macht, wie man so schön sagt, noch keinen Sommer.

Erfahrung und Alternativen: Punkt für den MSV. Die Duisburger haben mit Grlic, Ahanfouf, El Kasmi und van Houdt alleine vier Nationalspieler im Kader, dazu waren Leute wie Lottner, Wolters, Drsek, Wehlage und Koch in der Bundesliga aktiv. Als Optionen stehen Trainer Norbert Meier außerdem erfahrene Kräfte wie Dietmar Hirsch, Markus Anfang oder Rob Maas zur Verfügung, mit Miro Spizak hat der MSV zudem einen pfeilschnellen Konterspieler in der Hinterhand. Bei Oberhausen bringen Wimmer, Keidel, Cichon, Rietpietsch oder auch Montero großen Erfahrungsschatz mit, aber das Gesamt-Potenzial und die Möglichkeiten zum Nachlegen sind auf Seiten der Gastgeber besser.

Druck-Situation: Unentschieden. Oberhausen ist unter Eugen Hach hochmotiviert, hat gute Ergebnisse erzielt. Die Kleeblätter können den Klassenerhalt schaffen und sind in Duisburg auf jeden Fall für eine Überraschung gut. Ich denke nicht, dass die 1:4-Pleite in Saarbrücken bei den Zebras Panik auslöst. Die Truppe hat immer noch acht Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz. Die Meidericher zeichnet aus, dass sie zuhause bis auf das Frankfurt-Spiel alles gewonnen haben und auch die nicht so guten Spiele eigentlich erfolgreich bestehen. Die Meier-Truppe ist gefestigt genug, um ein Negativ-Erlebnis wegzustecken.

Machte sich intensive Derby-Gedanken: Joachim Hopp, der bereits für RWO und den MSV spielte.

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