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Dynamo Dresden verteidigt seine Profis

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Zweitligist Dynamo Dresden sieht keinen Widerspruch zwischen geflossenen Siegprämien und der eidesstattlichen Erklärung seiner Spieler. Die Dynamo-Profis hatten jegliche Verstrickungen in Wettmanipulationen bestritten.

Trotz des jüngsten "Geständnisses" von Torhüter Ignjac Kresic stellen sich die Verantwortlichen von Dynamo Dresden weiter vor ihre Spieler. Der Zweitligist sieht keinen Widerspruch zwischen einer von dritter Seite gezahlten Siegprämie in Höhe von 15.000 Euro und der von allen Spielern unterzeichneten eidesstattlichen Erklärung im Wettskandal.

In der Erklärung, so Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid), hätten alle Dynamo-Spieler vor dem Zweitligaspiel gegen Energie Cottbus (0:1) versichert, dass sie in keinerlei Wettmanipulationen verstrickt gewesen seien. Dass die Prämie im Juni 2003 nach dem 3:2-Erfolg im Regionalliga-Match gegen Preußen Münster geflossen ist, sei laut Köster "unstrittig." Dies hatte auch der von Schiedsrichter Robert Hoyzer angeblich belastete Dynamo-Spieler Ignjac Kresic zugegeben. Der gleichfalls beschuldigte Dresdner Torsten Bittermann bestätigte der Sächsischen Zeitung, dass "Geld geflossen" sei. Dieses Geld soll nun wohltätigen Zwecken zugeführt werden.

Kontakt über Ex-Dresdner Jovanovic

In einer Pressekonferenz informierte Aufsichtsrats-Chef Friedemann Küchenmeister, dass der jetzt beim Bundesligisten Mainz 05 unter Vertrag stehende Spieler Ranislav Jovanovic vier Tage vor dem letzten Regionalliga-Punktspiel der Saison 2002/2003 gegen Preußen Münster (3:2) einen Anruf eines Berliner Geschäftsmannes über das Geldangebot erhalten habe. Dabei könnte es sich um den festgenommenen Ante S. gehandelt haben.

"Jovanovic hat informiert, dass eine zusätzliche Prämie ins Haus steht. Die Mannschaft hat das akzeptiert, weil sie das Spiel ohnehin gewinnen wollte", erklärte Coach Christoph Franke: "Ich werde nicht noch einmal so naiv sein, wie ich es damals war. Das war ein einmaliger Fall, weitere Anfragen hat es nicht gegeben."

Die 15.000 Euro seien nach dem Erfolg unter den Spielern verteilt worden, auch Franke räumte ein "einen kleinen Obolus" erhalten zu haben. Nach Bekanntwerden der Quelle hat sich das Team jetzt entschlossen, die Summe jeweils zur Hälfte an zwei Vereine zur Unterstützung für krebskranke Kinder zu spenden.

Dresden hatte am Dienstagnachmittag eigens zu einer Pressekonferenz geladen, um über die neuesten Entwicklungen zu berichten. "Die Spieler haben eine Erklärung unterzeichnet, nach der sie weder unmittelbar noch mittelbar an Wettmanipulationen beteiligt sind. Damit gehen wir von der Unschuld der Mannschaft aus", sagte Küchenmeister: "Falls sich ein neuer Sachstand ergeben sollte, werden wir sofort rechtliche Schritte einleiten." Auf Grund der im Juni 2003 finanziell angespannten Situation für den Verein habe es für die Mannschaft in Unkenntnis der Quelle keinen Grund gegeben, "die Siegprämie abzulehnen".

Dresden denkt über Spieler-Wettverbot nach

Die Führungsetage von Dynamo Dresden räumte gleichzeitig ein, dass ihr bis Montag nichts von den Vorgängen bekannt gewesen sei. Küchenmeister kündigte an, dass der Verein ein Wettverbot für seine Spieler prüfen werde.

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