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Kicker und Schiedsrichter beteuern ihre Unschuld

Kicker und Schiedsrichter beteuern ihre Unschuld
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Bis auf zwei Profis haben alle von Schiedsrichter Robert Hoyzer beschuldigten Spieler und Referees inzwischen eine eidesstattliche Versicherung abgelegt, nichts mit dem Skandal um manipulierte Spiele zu tun zu haben.

Nachdem der hauptbeschuldigte Schiedsrichter Robert Hoyzer nach Angaben der Bild-Zeitung bei seiner Aussage insgesamt neun Spieler, drei Referees und einen Funktionär belastet hat, zeigen die Beschuldigten nun Flagge: Bis auf Thijs Waterink vom Regionalligisten SC Paderborn 07 und Ignjac Kresic vom Zweitligisten Dynamo Dresden gaben alle angeblich Beteiligten inzwischen eidesstattliche Versicherungen ab.

Tomislav Piplica und sein früherer Cottbuser Klubkollege Laurentiu Aurelian Reghecampf (inzwischen Alemannia Aachen) unterschrieben diese ebenso wie die Chemnitzer Marcus Ahlf und Steffen Karl und die gesamte Mannschaft von Dynamo Dresden, aus der neben Kresic Torsten Bittermann beschuldigt wurde.

"Ich weiß auch nicht, was los ist. Ich habe noch nie gegen meinen Verein gewettet, ich habe auch kein Geld bekommen, um auf irgendein Spiel spezielle Einflüsse zu nehmen. Die Angelegenheit ist ziemlich mysteriös für mich", sagte der frühere St. Pauli-Profi Ahlf dem Hamburger Abendblatt.

Erklärung der Paderborner Mannschaft

In Paderborn unterzeichneten alle Akteure Versicherungen, dass sie von den 10.000 Euro, die ihr Mannschaftskollege Waterink vor dem Spiel von einem Unbekannten erhalten habe, nichts gewusst hätten. Der von seinem Verein freigestellte Waterink erklärte, als Gegenleistung sei "nur ein Sieg gegen Hamburg" verlangt worden. Seine namentlich beschuldigten Mitspieler Alexander Löbe und Georgi Donkow schalteten Anwälte ein. Der Dresdner Ersatztorwart Kresic hatte am Montagabend mit Bezug auf das Regionalliga-Spiel im Juni 2003 gegen Preußen Münster gestanden, dass 15.000 Euro an die Mannschaft geflossen seien: "Es ist richtig, wir haben zusätzliches Geld von Dritten für diesen Sieg kassiert."

Schiedsrichter-Trio beteuert Unschuld

Eine eidesstattliche Versicherung unterzeichnete auch Schiedsrichter Jürgen Jansen (Essen), der sich ebenfalls anwaltlichen Beistand nahm. Seine Kollegen Dominik Marks (Stendal) und Felix Zwayer (Berlin) beteuerten ebenfalls ihre Unschuld. Der frühere FIFA-Schiedsrichter Wieland Ziller (Laußnitz) bestreitet ebenfalls sämtliche Vorwürfe und hatte lediglich von einem angeblichen Anwerbungsversuch berichtet.

Zwayer sagte der Tageszeitung Die Welt: "Ich distanziere mich von diesen Vorwürfen. Es wird versucht, mich da auf irgendeine Weise reinzuziehen. Der Ansatz ist haltlos. Es gab niemals irgendwelche Gegenleistungen oder Sonstiges. Und ich habe von ihm auch kein Geld erhalten oder mich an einer Manipulation beteiligt." Marks äußerte im Kölner Express: "Ich bin einfach machtlos gegenüber den Gerüchten. Ich habe letzte Woche beim DFB meinen Standpunkt erklärt. Was soll ich denn noch tun?"

Hertha-Trio kündigt Klage an

Die vom Nachrichtenmagazin Focus in die Nähe des Wett-Skandals im deutschen Profifußball gestellten Josip Simunic, Nando Rafael und Alexander Madlung vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin haben unterdessen zivilrechtliche Klagen angekündigt. "Ich werde gegen das Magazin Focus vorgehen und auch gegen andere. Es ist nicht angenehm, wie ein Straftäter durch die Stadt zu laufen", sagte Simunic der Berliner Zeitung.

Der kroatische Nationalspieler hatte nach Bekanntwerden der Spekulationen sporadische Besuche des Berliner Cafe King zugegeben, sich jedoch ebenso wie seine Teamkollegen mit einer Erklärung an Eides statt gegen eine Verstrickung in die Manipulationen verwehrt.

Im Anschluss an das Sonntagsspiel gegen Bayern München (0:0) hatte Hertha-Manager Dieter Hoeneß bereits Focus-Chef Helmut Markwort, der auch Aufsichtsratsmitglied bei den Bayern ist, über die Medien angesprochen: "Ich erwarte von Herrn Markwort, dass auch er Aufklärungsarbeit in dieser Angelegenheit leistet."

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