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Schalke im Test
Der Druck des Gewinnenmüssens

Schalke: Die Königsblauen im Test
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Wenn man denkt, schlechter geht‘s nicht mehr, hat Schalke 04 die Zuschauer bisher meist eines Besseren belehrt. Den Tiefpunkt gab es im Derby gegen den BVB.

Danach fing sich die Mannschaft von Trainer Felix Magath immerhin ein wenig und fuhr die ersten Punkte ein, ehe es nach dem überzeugenden Auftritt in der Champions League gegen Benfica Lissabon schon drei Tage später in Nürnberg den nächsten bösen Rückfall gab.

Bisherige Spiele Bundesliga Hamburger SV - S04 2:1 S04 - Hannover 96 1:2 1899 Hoffenheim - S04 2:0 S04 - Borussia Dortmund 1:3 SC Freiburg - S04 1:2 S04 - Bor. Mönchengladbach 2:2 1. FC Nürnberg - S04 2:1 Bilanz: 7 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen, 8:14 Tore

Champions League Olympique Lyon - S04 1:0 S04 - Benfica Lissabon 2:0

DFB-Pokal VfR Aalen - S04 1:2 Gesamtbilanz: 10 Spiele, 3 Siege, 1 Unentschieden, 6 Niederlagen, 12:16 Tore

Abwehr Dem bisher überragenden Manuel Neuer sei Dank, dass nicht noch mehr passiert ist. Denn neben dem Super-Flop Raúl ist die chaotische Defensive bislang das Kernproblem der Königsblauen. Der als Führungsspieler geholte Christoph Metzelder hat seine persönliche Krise gerade erst beendet und der einzig verbliebene Verteidiger Benedikt Höwedes ist schon zweimal vom Platz geflogen. Hans Sarpei, Atusto Uchida, Nicolas Plestan und Sergio Escudero hingegen sind Fehleinkäufe, denen Magath schon jetzt nicht mehr vertraut. So ist und bleibt die S04-Abwehr eine Baustelle, bis zur Rückkehr von Tim Hoogland vor allem die Position des rechten Außenmanns.

Mittelfeld Die von systemtheoretischen Überlegungen geprägte Formation ist auch hier noch nicht gefunden. Raute, Doppelsechs, zwei offensive Außen? Der angebliche Taktikfuchs Magath scheint selbst nicht zu wissen, wie er spielen will. So war die anfängliche Verbannung von José Manuel Jurado auf die Bank genau so unverständlich wie die zwischenzeitliche Pause für Jefferson Farfan. Der junge Joel Matip ist noch den gleichen Formschwankungen unterworfen wie der ewige Mitläufer Ivan Rakitic. So hat das Mittelfeld noch ganz viel Luft nach oben.

Angriff Geld schießt Tore, 14-Millionen-Mann Klaas-Jan Huntelaar enpuppt sich als Volltreffer. Es wäre Schalker sehr geholfen, könnte man das auch nur ansatzweise von Raúl behaupten. Die Wadenbeißer-Mentalität vieler Abwehrracker in der Bundesliga behagt dem einstigen Weltstar aus Madrid nicht. Er ist zu langsam, um sich den Widersachern zu entziehen, aber auch ein wenig das Opfer der Unfähigkeit der Mannschaft, kreativ nach vorne zu spielen. Da Edu seine tolle Form aus der Vorbereitung nicht mit in die Saison retten konnte und Zweitliga-Goalgetter Erik Jendrisek noch überhaupt keinen Beweis seiner Klasse liefern konnte.

Stärken Außer der tadellosen Nummer eins muss diese Rubrik leer bleiben. Die größte Stärke der enttäuschenden Multi-Millionen-Truppe ist die Möglichkeit sich zu steigern.

Schwächen Die Abwehr ein Hühnerhaufen, das Mittelfeld eine graue Zone und auf der Bank kaum noch Alternativen: Schalkes Problemzonen sind überall. Es ist aber in erster Linie Chef Magath, der seine Mannschaft selbst schwächt, in dem er ständig die Aufstellung verändert und Spieler mal beginnen lässt, sie bei einer schlechten Leistung aber ganz schnell sogar gleich auf die Tribüne setzt. So kann kein Selbstvertrauen aufgebaut werden.

Prognose Die jüngsten Vorstellungen gegen Lissabon und in Nürnberg haben gezeigt, dass die Truppe nicht zwischen der glitzernden Champions League und dem grauen Alltag umschalten kann. Daran wird sich bis zur Winterpause nichts ändern, da Schalke nach dem krassen Fehlstart in der Bundesliga in jedem Spiel brutal unter dem Druck des Gewinnenmüssens steht. Mehr als Platz zehn ist so zur Saisonhalbzeit nicht drin, auch danach kann es nur besser werden.

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