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Karlsruher SC setzt auf Rückkehrer Schäfer

Karlsruher SC setzt auf Rückkehrer Schäfer
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Der Karlsruher SC hat den erst vor einer Woche verpflichteten Trainer Reinhold Fanz beurlaubt. Beim krisengeschüttelten Zweitligisten soll in Zukunft Rückkehrer Winfried Schäfer die Geschicke leiten.

Rückkehrer Winfried Schäfer soll den angeschlagenen Zweitligisten Karlsruher SC nach der Beurlaubung von "Sieben-Tage-Trainer" Reinhold Fanz und dem angekündigten Rücktritt des Präsidiums als Heilsbringer zum rettenden Ufer führen. "Ich würde es als Sportdirektor machen", hatte der 54-Jährige schon vor Wochen seine Bereitschaft zur Hilfe signalisiert.

Schäfer gilt als Kandidat Nummer eins bei der von Sponsor EnBW favorisierten "großen Lösung". Seine Zukunft als Nationaltrainer von Kamerun ist ohnehin mehr als ungewiss. "Im Moment möchte ich zu Spekulationen keine Stellung nehmen", sagte Schäfer am Mittwoch und fügte traurig hinzu: "Wo ist dieser Verein nur hingekommen?" In elf Jahren als Bundesliga-Coach hatte er dem KSC unter anderem unvergessene Europapokal-Abende beschert.

Ulrich als Trainer im Gespräch

Als Trainer könnte ihm Rainer Ulrich zur Seite stehen. Ulrich war beim KSC lange Zeit Assistent von Schäfer und später auch Chefcoach in der zweiten Liga. Zurzeit trainiert er den Oberligisten Schweinfurt 05. Zudem ist die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Thomas Häßler als Führungsspieler angedacht. "Icke", inzwischen 38 Jahre alt, hatte zwischen 1994 und 1998 insgesamt 118 Spiele für die Badener gemacht und 28 Tore geschossen.

Am späten Dienstagabend war das Chaos beim KSC endgültig perfekt. Auf Druck des Hauptsponsors verkündete der akut abstiegsgefährdete Klub nach nur einer Woche die Beurlaubung von Fanz. Dem 50-Jährigen, der erst sieben Tage zuvor als Nachfolger von Lorenz-Günther Köstner präsentiert worden war, wurde die Entlassung per Telefon vor dem Abflug ins Trainingslager in Belek mitgeteilt. Anschließend kündigte das gesamte KSC-Präsidium seinen Rücktritt an.

Fanz schaltet Anwälte ein

Fanz ging am Mittwochabend in die Offensive und ließ über seine Anwälte mitteilen, dass er die telefonisch übermittelte Beurlaubung juristisch prüfen zu lassen wolle. "Durch die Einmischung Dritter wird in nicht hinnehmbarer Weise in vereinsinterne Strukturen eingegriffen. Das Vorgehen schadet nicht nur der Reputation des betroffenen Reinhold Fanz, sondern dem gesamten deutschen Fußball", sagte Rechtsanwalt Adam Ahmed in München.

Zuvor hatte EnBW, das auch zu den nationalen Sponsoren der WM 2006 in Deutschland gehört, wegen der Verpflichtung von Fanz mit dem Ausstieg beim KSC gedroht. Pikanterweise war Konzern-Chef Utz Claassen bereits 1997 in seiner Zeit als Präsident von Hannover 96 mit dem damaligen Coach Fanz heftig aneinandergeraten und hatte ihn nach wüsten gegenseitigen Beschimpfungen entlassen. Ohne die jährlich 800.000 Euro wäre die Lizenz des mit sieben Millionen Euro verschuldeten KSC in Gefahr.

Hackmann: "Sportliche Kompetenz sollte beim Verein liegen"

Die Einmischung von EnBW hatte noch vor der Entlassung von Fanz sogar Werner Hackmann, Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL), auf den Plan gerufen. "Das ist sehr ungewöhnlich, was EnBW da macht. Die sportliche Kompetenz sollte immer beim Verein liegen und nicht durch Sponsoren beeinflusst werden", sagte Hackmann der Sport-Bild.

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