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RW ESSEN - Kück tickt etwas anders

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Kuck mal wer da "Kück(t)". Einer, der schon mal "oben" war: Marco Kück! Der "Funkturm" der Essener Defensiv-Abteilung war einer der letzten Verlängerungen auf der Liste der RWE-Verantwortlichen, allerdings nicht, weil die zuständigen Leute unbedingt Zweifel an der Tauglichkeit des gebürtigen Bremerhaveners hatten.

Kuck mal wer da "Kück(t)". Einer, der schon mal "oben" war: Marco Kück! Der "Funkturm" der Essener Defensiv-Abteilung war einer der letzten Verlängerungen auf der Liste der RWE-Verantwortlichen, allerdings nicht, weil die zuständigen Leute unbedingt Zweifel an der Tauglichkeit des gebürtigen Bremerhaveners hatten. Vielleicht eher, weil sie wussten, die Sache ist in allen Belangen problemlos. War sie auch. "Ich habe einen neuen Vertrag bis 2005 unterschrieben", nickt Kück ab, "nackt für ein Jahr, ohne Option und so. Wenn wir meinen, weiter miteinander arbeiten zu wollen, ist das sowieso alles ohne viel Theater möglich.""Ohne Theater"

Was insbesondere gut auf der Chefetage an kam: Der begeisterte Snow-Boarder brachte zu den Gesprächen nur sich selbst mit, im Schlepptau zeigte sich keine zusätzlich kassierende Beraternase. "Ich hatte einmal für ein knappes Jahr jemanden in dieser Funktion, allerdings habe ich gemerkt, das so viel dabei auch nicht herum kam", erinnert sich der Blondschopf eher unwillig. Sein Fazit: "Ich werde bald 28 Jahre, es gibt ein paar Dinge, die sollte ich im Leben alleine bewerkstelligen." Dazu gehört für Kück offenbar das Sprechen über ein Arbeitspapier. "Ich habe keine Probleme damit, auch Nein zu sagen. Ich habe meine Vorstellungen." Die gingen mit denen des Traditionsvereins konform. Der Ex-Wilhelmshavener definiert: "Wenn ich mit einem Club selbst unter vier, sechs oder acht Augen rede, weiß ich immer, was läuft. Das Austauschen mit Nico Schäfer, Frank Kontny oder Markus Buchberger war immer ehrlich. So mag ich es."

Ergo: Die nächsten sportlichen Ambitionen können angegangen werden. "Eine riesige Sache für uns, das sieht zurzeit rosig aus", erklärt Kück mit dem Blick auf die anstehende zweite Liga, "wir haben genug Jungs im Kader, die auch richtig wollen. Ich hoffe, das bleibt auch so." Klar, einige, wie Kück oder auch Marcus Wedau, die schon einmal Höherklassigkeit hatten, jetzt die Chance haben, sich nochmals sehen zu lassen. Andere, die sich wie Oldie Bjarne Goldbaek "nochmals präsentieren können, sagen, hallo Deutschland, hier bin ich noch."

Kück selbst wurde in der Jugend des Hamburger SV groß, absolvierte unter Trainer Felix Magath ein Bundesligamatch für die Hansestädter (April 1997, 0:3 gegen Bayern München), "zweimal stand ich noch im Kader, mit den Profis habe ich regelmäßig zwei Jahre lang trainiert." Als A-Junior hatte der Defensivstratege Ex-Nationalspieler Rudi Kargus als Coach, der ehemalige HSV-Keeper und Europapokalfinalist entsagte irgendwann der Fußball-Branche, um sich mit viel Erfolg der Malerei zu widmen: "Ein riesiger Typ", legt sich Kück fest, "ich muss ihn demnächst unbedingt wieder anrufen."

Mit Rudi Kargus

Von der Alster an die Ruhr, in Essen will Kück vor allen Dingen die Karte Teamgeist weiter spielen. "Ich gehe davon aus, das wird nicht anders, der Zusammenhalt war in der Regionalliga einmalig. Es gab in der Truppe keinen, den ich nicht mochte, keinen, mit dem ich nicht gesprochen habe. Morgens in der Kabine war immer Stimmung." Sein Fazit: "Das war mit ein Hauptgrund für den Erfolg, uns hat in der Spielzeit doch nicht wirklich einer die Butter vom Brot genommen. Ich hatte schon einige Teams, ich kann das beurteilen, in so einer lieben Mannschaft war ich noch nie." Erfolg eint, das weiß auch Kück. "Wir müssen das beibehalten, der Charakter muss so stark sein, das zu schaffen. Ich bin mir sicher, auch der Coach achtet genau darauf. Das schaffen wir, viele Jungs sind schließlich geblieben."

Damit er zum sportlichen Erfolg alles beitragen kann, brach der Single ("aktuell noch nicht einmal verliebt") sogar seinen Dubai-Urlaub ab, eine Wadengeschichte aus dem Abschlussmatch gegen Dortmund ließ er von RWE-Sportphysiotherapeut Thomas Zetzmann schon mehrfach in die Mangel nehmen. "Ich habe beim Joggen kein Problem mehr, gehe davon aus, dass ich mich zum Start fit melde", will Kück nicht unken.

"Pudelwohl", exakt so fühlt sich der Rechtsfuß bei RWE, wobei er ehrlich keinen Hehl daraus macht, vom Gesamtambiente der Stadt eher Düsseldorf zu favorisieren, wohin auch umgezogen wird. Es wird in seinem Leben nicht das letzte Mal sein, dass er den Koffer packt. "Ich will schon noch was sehen", grübelt Kück, der in Dubai zum dritten Mal einen Freund besuchte. In der Vergangenheit agierte der 1,89 Meter-Mann für Clubs wie Blau-Weiß Bornreihe, TV Loxstedt, den OSC Bremerhaven oder JSG Lune, keine Stationen, um sein Fernweh zu drücken. "Ausland ansehen, Sprachen lernen", sinniert Kück, der beruflich bislang nur den Lederball kannte. Kück offen: "Über seine Zukunft sollte man sich in meinem Alter schon mal Gedanken machen, mit Berufsfußball in der zweiten Klasse oder der Regionalliga wird man nicht reich." Die Überlegungen schweifen. "Mit Sport will ich später auch zu tun haben, Touristik interessiert mich, Werbung auch." Alles Felder, die man auch prima kombinieren kann. Kück: "Für ein Studium dürfte es ein bisschen spät sein", sieht der Betrachter hochgezogene Augenbrauen. Fakt: Für einen Aufstieg ist es nie zu spät.

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