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MSV: In Osnabrück nur 2:2 und darüber eigentlich froh - Geteilte Freude

MSV: In Osnabrück nur 2:2 und darüber eigentlich froh - Geteilte Freude
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Norbert Meier hatte Zweifel. Groß waren sie nicht, aber der Coach wollte sich nach den Erfahrungen der letzten Wochen doch all zu gerne absichern.

Norbert Meier hatte Zweifel. Groß waren sie nicht, aber der Coach wollte sich nach den Erfahrungen der letzten Wochen doch all zu gerne absichern. Vor zwei Wochen in Aachen hatte das Team des MSV-Trainers nach dessen Meinung ganz passabel gespielt, ging aber leer aus und Meier bekam es links und rechts hinter die Ohren. Am Freitag in Osnabrück war der Fall ähnlich gelagert. Duisburg spielte ordentlich mit, trennte sich vom VfL mit 2:2 (1:1) und holte damit einen Auswärtspunkt, nicht aber den erhofften ersten Auswärtssieg. Meier musste grübeln, ob er sich nun wirklich freuen sollte. Erst als sich Walter Hellmich eine Zigarre anzündete und der MSV-Vorsitzende seinen leitenden Angestellten in den Arm nahm, schwanden auch Meiers Zweifel. "Was Dein Team gezeigt hat, gefiel mir gut", sagte Hellmich zu Meier. Schließlich habe man sich auswärts in keiner Phase versteckt, fand Hellmich, der sich sehr über den "verdienten Punkt" freute. Denn einen Zähler an der Bremer Brücke würden ja nicht viele holen. Damit hatte Hellmich recht. Denn ketzerisch ausgedrückt, holt nur der MSV in Osnabrück einen Punkt, die anderen Gäste schlagen in der Regel dreifach zu. Real ausgedrückt hätten die Zebras eigentlich heulen müssen, weil sie eine 2:1-Führung gegen einen verunsicherten Gegner verschenkten. Selten war ein Auswärtssieg so leicht wie am Freitag, hätte Duisburg nur alle seine Stärken ausgespielt, statt diese nur anzudeuten. Weil die Zebras das insgeheim wussten, war es am Ende eine geteilte Freude. "Osnabrück hielt gut dagegen, deshalb müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", fand Carsten Wolters. "Osnabrück war nicht so schlecht, wie es vielleicht aussah. Die haben den Ball prima laufen lassen", meinte auch Markus Kurth. Der Stürmer gestand freilich ein, dass "man eine 2:1-Führung auch mal nach Hause bringen muss." Norbert Meier wollte dem nicht widersprechen. "Wenn es gut läuft, ist für uns in Osnabrück natürlich mehr drin", bestätigte der Coach. Er wolle aber viel mehr den Reifeprozess in den Vordergrund stellen. "Verglichen mit den Auswärtsleistungen der Vorsaison liegen in unserem jetzigen Auftreten doch Welten dazwischen", sagte Meier und durfte gleichwohl unwidersprochene Bestätigung ernten. Tatsächlich ist die Handschrift des Trainers sichtbar. Der MSV steht bisweilen kompakt in der Deckung und setzt dann auf gezielt vorgetragene Angriffe, die oft über die Flügel, teilweise aber auch durch die Mitte starten. Dass diese eigentlich ganz gute Spielweise nicht zum Auswärtssieg reicht, mag an einigen Faktoren liegen. In Osnabrück waren es individuelle Nachlässigkeiten. Erst konnte Benny Kruse seinen Kontrahenten Schüßler, der das 1:0 vorbereitete, nicht stoppen. Später reichten mit Rouven Schröder und Carsten Wolters gleich zwei Mann nicht, um Marcel Schied am Torschuss zum 2:2 zu hindern. "Beide sind dran, aber keiner geht richtig hin", ärgerte sich Meier. Man weiß nicht, ob Teams die nach 34 Spieltagen aufsteigen wollen, zur achten Runde solche Fehler abgestellt haben müssen. Die Sache erleichtern würde es aber auf jeden Fall. Deshalb durfte der MSV nur geteilte Freude empfinden. So lange die Heimspiele gewonnen werden, mag das genug sein. Wenn es nicht reicht, darf Meier darüber grübeln, ob seine anfänglichen Zweifel nicht doch begründet waren und man in Osnabrück eigentlich zwei Punkte hat liegen gelassen.

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