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Alexander Thamm
RWE? "Da sagt man: geil!"

RWE: Alexander Thamm über seinen Wechsel und neue Ziele
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Rein sportlich gesehen ist der Wechsel von Lotte zu RWE ein Abstieg. Alexander Thamm hatte dennoch gute Gründe, in die Kulturhauptsadt zu wechseln.

Die größeren Namen findet man bei Rot-Weiss Essen in dieser Sommerpause auf der Liste der Ab-, nicht der Zugänge. Was Wunder, nach Insolvenz und Zwangsabstieg? Gleich einer der ersten Zugänge ließ dann aber doch aufhorchen: Alexander Thamm.

Schließlich gelang es der Sportlichen Leitung mit ihm einen Stammspieler der Sportfreunde Lotte an die Hafenstraße zu lotsen. 30 Spiele (fünf Tore) bestritt der Innenverteidiger in der letzten Saison für den Klub, der mittlerweile zum Regionalliga-Topfavoriten gereift ist. Dennoch entschied sich Thamm für einen Wechsel in die NRW-Liga. Zu einem Klub, der gerade mitten im Insolvenzverfahren schwebt und eine Reise ins Ungewisse vor sich hat, bei der nur so viel klar scheint: das Nahziel ist nicht der Aufstieg.


Die Frage nach dem Warum beantwortet Thamm dennoch ganz einfach – per Ausschlussverfahren: „Ich wollte nicht aus dem Ruhrgebiet weg und die Alternativen kann man an einer Hand abzählen. In Münster war ich schon, für die Amateurklubs bin ich ein wenig zu alt und eine Liga höher gibt es auch nur noch einen Verein aus dem Westen.“ Da kam das Angebot aus Essen gerade recht. Für Thamm war jedenfalls klar: „In der NRW-Liga ist RWE der Verein, wo man sagt: ‚geil!‘“

Wie geil die Saison eins nach dem Crash tatsächlich werden kann, das kann auch Thamm nur erahnen. Zunächst einmal wünsche er sich eigentlich nur, dass die Mannschaft ein wenig Zeit bekomme. Großen Illusionen gibt sich der gebürtige Hattinger dennoch nicht hin: „Auch wenn es keiner ausspricht, die Erwartungen sind bei den Traditionsvereinen nun mal sehr hoch.“ Dem gerecht zu werden, wird keine leichte Übrung für die Truppe. Den Kern der neuen Mannschaft bildet immerhin das Grundgerüst der Mannschaft, die im Mai noch als U23 aufl ief. „Dann sind zwar noch Spieler wie Dennis Lamczy, Holger Lemke oder Timo Brauer hinzugekommen, gerade Holger und Timo sind aber auch noch sehr jung“, gibt der 27-Jährige zu bedenken.


Dass er in seinem Alter schon der „Senior“ der Truppe ist, bereitet Thamm jedoch keine Probleme. „Ich bin ja kein Opa, der auf seine Rentenansprüche wartet. Wenn wir untereinander sind, gibt es ohnehin meistens ein beherrschendes Thema. Wir Fußballer sprechen eben eine Sprache.“ Nicht zuletzt, um das Mannschaftsgefüge weiter zu festigen, fuhr das Team von Trainer Waldemar Wrobel am Donnerstag ins Trainingslager. „Da trainieren wir unter anderem Standardsituationen. Das hat in den letzten Testspielen noch nicht so gut geklappt.“

Die Ausdauereinheiten werde der Coach indes wohl dosieren. Schließlich steht am Sonntag bereits das erste Pflichtspiel bei Rhenania Bottrop auf dem Programm. Eine Pflichtaufgabe! Doch die Pleite gegen eine Essener Amateurauswahl in der Vorbereitung hat auch beim 1,91-Mann gewirkt. „Das war ein Schuss vor den Bug. Wir sollten selbstbewusst an die Aufgabe gehen, aber uns sollte auch klar sein, dass jede Bezirksligamannschaft Fußball spielen kann.“ Namen sind eben oft nicht mehr als Schall und Rauch. Wer sollte das besser wissen, als einer, der gerade von Lotte nach Essen gewechselt ist. Vielleicht ist Thamm ja auch gerade deshalb der geeignete Mann für den Neuaufbau an der Hafenstraße.

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