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VfL: Leere Ostkurve
"Mit einem blauen Auge davon gekommen"

VfL: Die Ostkurve bleibt leer
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In gut drei Wochen startet die kommende Zweitligasaison, das erste Montagsspiel ist die Begegnung zwischen Absteiger VfL Bochum und dem TSV München 1860.

Doch eines wird dann anders sein als sonst. Denn aufgrund der Ausschreitungen am letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen Hannover 96, muss der VfL die Ostkurve, traditionelle Heimat der Bochum-Fans, für diese Partie sperren - so wie vor zwei Jahren, als die Blau-Weißen gegen Hansa Rostock auf Unterstützung ihrer Anhänger verzichten mussten. Über das Urteil des DFB, die Stimmung unter den Fans und die kommende Saison sprach RevierSport mit dem Bochumer Fanbeauftragten Dirk Michalowski.

Dirk Michalowski, am ersten Spieltag gegen 1860 München muss die Ostkurve leer bleiben. Was sagen die Fans zu diesem Urteil? Weil momentan noch die Sommerpause läuft, hatte ich noch nicht so viele Möglichkeiten, mit den Fans zu sprechen. Aber klar ist, dass dies keine schöne Geschichte ist - es ist sogar eine richtige Scheißsituation. Weil wir aber schon vorgewarnt waren, haben viele sogar mit so einer Entscheidung gerechnet.

Bochums Fanbeauftragter Dirk Michalowski (RS-Foto:Pozo)

Trifft dieses Urteil also auch unter der Bochumer Fanschar auf Verständnis? Ja, ein bisschen auf jeden Fall. Es gibt viele, die es so sehen, dass der VfL sogar noch Glück gehabt hat, weil nicht das ganze Stadion gesperrt werden muss.

Sehen Sie das ähnlich? Ich denke auch, dass wir noch glimpflich davongekommen sind. Schließlich gab es letzte Saison immer wieder Ärger, weshalb wir auch vorbestraft waren. Wir sind wohl noch mit einem blauen Auge davongekommen.

Steht die Strafe denn im Verhältnis zu den Bestrafungen für andere Klubs? Das ist schwierig zu sagen, dafür müsste man die Vorgeschichte der anderen Vereine kennen. Fakt ist aber, dass wir kein unbeschriebenes Blatt sind. Dass die Kurve zum zweiten Mal innerhalb so kurzer Zeit frei bleiben muss, sollte für jeden ein Warnschuss sein.

Sie sprechen es an: Vor gut zwei Jahren gab es schon einmal ein „halbes Geisterspiel“. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie? Keine guten, zumal wir damals auch noch verloren haben. Davon abgesehen ist eine solche Situation aber für niemanden schön. Weder für die Fans, noch für die Spieler, noch für den Verein.

Bestraft wurde der Klub für die Ausschreitungen nach dem Spiel gegen Hannover. Wie beurteilen die Fans im Nachhinein die damaligen Vorkommnisse? Das sehen fast alle so wie ich. Natürlich kann man es verstehen, dass nach so einem Spiel und so einer Saison Unmut aufkommt. Aber Toiletten aus der Verankerung zu reißen, die Spieler anzugreifen oder Werbebanden zu zertreten, ist etwas ganz anderes. Dafür kann man kein Verständnis haben.

Sind die Bochumer Fans besonders gewaltbereit? Nein, das muss man differenziert betrachten. Es haben sich einfach viele Kleinigkeiten summiert.

Welche Maßnahmen werden getroffen, damit sich so etwas nicht mehr wiederholt? Es sind schon ungefähr 20 Stadionverbote ausgesprochen worden und in den nächsten Tagen werden weitere folgen. Das ist die wichtigste Maßnahme. Ansonsten kann man wenig dagegen tun.

Denken Sie denn, dass nun ein Umdenken stattfinden wird und was erhoffen Sie sich für die kommende Saison? Ich hoffe wirklich auf ein Umdenken. Außerdem wünsche ich mir den direkten Wiederaufstieg ohne weitere DFB-Gerichtsverfahren.

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