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HSV beklagt europaweiten Imageschaden

HSV beklagt europaweiten Imageschaden
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Chaos bei der Mitgliederversammlung, schon acht Platzverweise und dazu noch eine `Stinkefinger-Affäre´:

Chaos bei der Mitgliederversammlung, schon acht Platzverweise und dazu noch eine `Stinkefinger-Affäre´: Sportlich läuft der Hamburger SV der Bundesliga-Konkurrenz hinterher, in der Kategorie `Hausgemachte Probleme´ sind die Hanseaten hingegen Spitzenreiter. Dass es für Trainer Thomas Doll am Samstag bei Aufsteiger Alemannia Aachen (15.30 Uhr/live bei arena) um alles oder nichts geht, scheint fast ein wenig in den Hintergrund gerückt zu sein. Ruhe im Umfeld: Fehlanzeige! Totale Konzentration auf das Abstiegsduell: Nahezu unmöglich! `Für unsere Außendarstellung war die Mitgliederversammlung unglücklich´, meinte der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann, nachdem die Medienvertreter per Abstimmung unter den Klubangehörigen von der Veranstaltung ausgeschlossen worden waren.

Der für die Aktion verantwortliche Supporters Club, der mit seinen rund 35.000 Mitgliedern in den Verein integriert ist, wies in einer offiziellen Stellungnahme zurück, dass es sich bei dem Vorfall um ein `gezielt geplantes oder gesteuertes Szenario gegen die Presse´ gehandelt habe. Doch das Image des HSV hat weiter gelitten. Selbst außerhalb der Landesgrenzen spottet man über den sechsmaligen deutschen Meister. `Die Mitgliederversammlung war einer der schlimmsten Albträume in der 119-jährigen Vereinsgeschichte´, schrieb die spanische Sport-Tageszeitung Marca und widmete dem Klub eine ganze Seite. Der Hörfunksender Cadena Ser ergänzte: `Der HSV ist die Bananenrepublik Europas. Was passiert ist, hat nichts mit deutscher Seriosität zu tun.´ Ehemalige HSV-Klubchefs von Peter Krohn über Wolfgang Klein bis Uwe Seeler stießen ins gleiche Horn. Während in Hamburg nun darüber diskutiert wird, ob der Supportes Club über eine zu große Macht verfüge und mit seinem Stimmenpotenzial zukünftig im Alleingang zum Beispiel über die Zusammensetzung des Aufsichtsrat entscheiden könne, muss Doll die Mannschaft auf sein persönliches Finale in Aachen vorbereiten. Nach gerade einmal zwei Siegen aus 25 Pflichtspielen kann sich der 40-Jährige wohl nur im Falle eines Erfolges Hoffnungen machen, auch beim Trainingsauftakt am 27. Dezember noch im Amt zu sein.

`Es geht jetzt nur noch darum, da unten herauszukommen. Ich bin überzeugt, dass wir das packen werden´, sagt der Daueroptimist kämpferisch. Doch auch sportlich häufen sich die Probleme. Neben zahlreichen verletzten Stammspielern stehen Doll gegen die Alemannia auch Rafael van der Vaart und Thimothee Atouba nicht zur Verfügung. Mannschaftskapitän van der Vaart ist nach einem undisziplinierten Frustfoul gegen den VfL Bochum noch gesperrt, Atouba wurde von dem Verein vorerst selbst aus dem Verkehr gezogen. Nach Provokationen einiger Fans und seiner Auswechslung in der Champions-League-Begegnung gegen ZSKA Moskau hatte der Kameruner mehrmals den Stinkefinger ins Rund der heimischen Arena gezeigt. Inzwischen ist Atoubas Entgleisung, die bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, jedoch beinahe schon wieder vergessen. Der Mitgliederversammlung sei Dank. Das Erfolgspuzzle der Hanseaten aus der vergangenen Saison ist einem Scherbenhaufen gewichen.

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