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Bochum: Leitwölfe fordern vor Keller-Duell besseres Defensiv-Verhalten

Bochum: Leitwölfe fordern vor Keller-Duell besseres Defensiv-Verhalten
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Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt.

Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Die Entscheidung, wie die VfL-Fans ihr Weihnachtsfest daheim verbringen, fällt sportlich gesehen in den nächsten vier Wochen. Betrachtet man den Spielpan der Bochumer, dann ist alles möglich. Denn gewinnt der VfL seine beiden Heimspiele am Samstag gegen den Hamburger SV und am Freitag, 15. Dezember, gegen Mönchengladbach, dann dürften die Blau-Weißen im Abstiegskampf neues Leben verspüren. Gelingt dann noch im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart (19. Dezember) der Einzug in die nächste Runde, wäre der Start in die Winterpause quasi perfekt. Geht das alles umgekehrt aus, mag man den Gedanken nicht zu Ende führen. Ohne Wenn und Aber: Das Heimspiel gegen den HSV muss gewonnen werden. Nicht, weil die Qualität des Bochumer Kaders höher einzuschätzen ist als die des Gegners, sondern weil der VfL in anderen Bereichen Vorteile haben könnte.

Da ist zunächst einmal die psychische Verfassung: Das Team von Marcel Koller hat sein letztes Heimspiel gewonnen, in Schalke ordentlich gespielt und befindet sich leistungsmäßig im Aufwind. Die "Nordlichter" dagegen haben fast ausnahmslos nur Nackenschläge hinnehmen müssen. Das peinliche frühe Pokal-Aus, die zurzeit schlechteste deutsche Mannschaft in der Champions League und in der Bundesliga sogar noch einen Punkt schlechter platziert als die Gastgeber, da liegen die Nerven blank. Und die mutigen Sprüche der Hamburger nach dem Bayern-Spiel klingen wie das Pfeifen eines verängstigten Kindes im Walde. HSV-Coach Thomas Doll: "Wir gewinnen in Bochum." Koller lässt das kalt: "Die können erzählen, was sie wollen. Die letzten Wochen sprechen eine andere Sprache. Diese Begegnung wird nicht verbal, sondern Samstag auf dem Platz entschieden."

Da kann Koller personell aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Heiko Butscher, der für seine unglückliche Aktion gegen Peter Lövenkrands für zwei Wochen gesperrt wurde, hat der Schweizer alle Mann an Bord. Beim gestrigen Trainingsspiel hatte die B-Elf sogar zwei Auswechselspieler zur Verfügung. Koller: "Ein großes Lob an unsere medizinische Abteilung." Doch obwohl das Gedränge auf dem Platz sehr groß ist, die Entscheidung, wer zu den ersten Elf am Samstag gehört, scheint schon gefallen. Für Butscher wird Christoph Dabrowski in die Startformation rutschen, im Mittelfeld neben Thomas Zdebel den Platz einnehmen. Dafür wird Marcel Maltritz wieder in die Innenverteidigung rücken.

Die Leitwölfe Zdebel und Maltritz hatten zu Wochenbeginn gefordert, dass das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft endlich an Qualität gewinnen muss. Doch zum Trainingsstart am Montag sahen nicht nur die Kiebitze das genaue Gegenteil, denn die vermeintliche Abwehrformation musste gleich vier Gegentore hinnehmen, was dazu führte, dass der Umgangston untereinander an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig ließ. Aber offensichtlich ist das VfL-Team lernfähig, denn am gestrigen Mittwoch ließ die Abwehr, die auch am Wochenende aufläuft, im Training keinen Treffer zu, sodass das A-Team durch einen Zvjezdan Misimovic-Treffer mit 1:0 gewann. Dies wiederum war auch ein Signal, dass der Spielmacher, der am Montag und Dienstag wegen seiner alten Wadenverletzung nicht trainieren konnte, seinen Kollegen gegen den HSV ebenso zur Verfügung steht wie Theofanis Gekas, der ebenfalls aufgrund einer Verletzung (Oberschenkel) nicht trainieren konnte.

Da fällt den Fans ein Stein vom Herzen, denn das Offensivduo erzielte bisher zehn der 18 Bochumer Tore. Nach kurzer Pause auch wieder dabei ist Philipp Bönig, der sich am Dienstag leicht verletzt hatte und Oliver Schröder, der allerdings nach der Einheit feststellte: "Es geht noch nicht so richtig." Wobei seine Sorgen dem linken Oberschenkel galten.

Koller: "Wenn nichts außergewöhnliches passiert, dann gibt es keinen Grund groß etwas zu ändern." Natürlich weiß der VfL-Coach um Möglichkeiten des Gegners: "Sie werden versuchen, spielerisch zum Erfolg zu kommen, wir dürfen ihnen nicht die Räume geben." Allerdings dürfte das Nervenkostüm der Gäste nicht gefestigt sein: "Nach so einer langen Durststrecke macht man sich seine Gedanken." Und leicht wird das Umdenken für die Hamburger nicht sein – statt Champions League plötzlich knallharter Abstiegskampf, das ist den meisten HSV-Profis natürlich fremd. Koller: "Es wird ein reines Kampfspiel und da sollten wir auf jeden Fall Paroli bieten können. Gegen Frankfurt haben wir gezeigt, dass uns nichts aus der Fassung bringen kann. Allerdings wäre es ein Segen für unser Spiel, wenn uns diesmal ein Führungstor gelingt. Deshalb fordere ich, dass zunächst die Null steht."

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