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Bayern und HSV suchen Ausweg aus der Krise

Bayern und HSV suchen Ausweg aus der Krise
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Der ins Schlingern geratene Rekordmeister Bayern München ist heute bei Bayer Leverkusen gefragt. In Hamburg kommt es am zwölften Bundesliga-Spieltag zum Krisengipfel zwischen dem HSV und Borussia Mönchengladbach.

Gleich mehrere Bundesliga-Klubs in der Krise hoffen am zwölften Spieltag auf den Befreiungsschlag. Bei Meister Bayern München brennt nach der schlechtesten Zwischenbilanz seit 32 Jahren ebenso wie bei fünf weiteren Teams derzeit der Baum, doch das vermeintliche Allheilmittel Trainer-Rauswurf stand bislang kaum zur Diskussion. Die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag kann sich allerdings nur für einige Coaches erfüllen, für andere wird dagegen das Aus nach dem Wochenende wieder ein Stück näher gerückt sein.

Im "Krisen-Gipfel" treffen der seit Wochen leidgeplagte Hamburger SV und Serien-Verlierer Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr/live bei arena) aufeinander. Beiden Teams hilft nur ein Sieg weiter. "Ich gehe davon aus, dass wir gewinnen", erklärte HSV-Trainer Thomas Doll und blockte damit alle Fragen nach seinem persönlichen Schicksal im Fall einer weiteren Niederlage ab.

Doch angesichts der erschreckenden Bilanz von nur einem Sieg aus den 18 Pflichtspielen der Saison scheint selbst Publikumsliebling Doll allmählich mit seinem Latein am Ende zu sein. "Mir ist auch klar, dass das nicht ewig so weitergehen kann. Aber ich werde kämpfen", so der 40-Jährige vor seinem 100. Pflichtspiel als HSV-Coach. Nach der unglücklichen Niederlage beim VfB Stuttgart (0:2) sieht "Dolly" immerhin positive Ansätze: "Man hat gesehen, dass wir uns als Mannschaft langsam finden, jetzt müssen die Ergebnisse kommen."

Gladbach will Auswärtsmisere in Hamburg beenden

Die Borussia scheint den Norddeutschen als Aufbaugegner dabei gerade recht zu kommen. Denn nach sieben Monaten ohne Heimsieg des HSV kommt Gladbach nicht nur als die auswärts schwächste Mannschaft der Liga (fünf Spiele, fünf Niederlagen), sondern auch als das Team, das am 9. April als letzter Gast in der AOL-Arena verlor. Trainer Jupp Heynckes steht nach vier Niederlagen seiner Mannschaft in Folge und 296 Minuten ohne Torerfolg unter Druck - hat allerdings weiterhin die Rückendeckung der Vereinsführung. "Über den Trainer diskutieren wir nicht", sagte Manager Peter Pander unmissverständlich.

Auf einem ganz anderen Niveau bewegt sich die Krise, in der sich Rekordmeister München derzeit befindet. Dem Durchmarsch in der Champions League und dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale zum Trotz haben die jüngsten Ausrutscher in der Bundesliga das Selbstwertgefühl des Titelverteidigers, für den nach elf Runden schon vier Niederlagen und zwei Remis zu Buche stehen, angekratzt.

"Werder Bremen spielt derzeit Zauberfußball, wir Schrott-Fußball", befand Bayerns Mittelfeldstar Mark van Bommel nach der 0:1-Blamage gegen Hannover 96. Im Gastspiel bei Bayer Leverkusen soll wenigstens das Ergebnis stimmen: "Wir müssen jetzt auswärts Punkte holen - wie wir das machen, ist mir egal", so der Niederländer.

Bayer kann an Bayern vorbeiziehen

Beim viermaligen Vizemeister Leverkusen sieht man die derweil Chance, die derzeitige Erfolgsserie (7 Punkte aus 3 Spielen) ausgerechnet gegen den einstigen Rivalen fortzusetzen. "Mit einem Sieg würden wir sogar an den Bayern vorbeiziehen - das ist natürlich ein besonderer Anreiz", erklärte Bayer-Coach Michael Skibbe.

Dagegen ist für Schalke 04 ein Sieg gegen Schlusslicht Mainz 05 unbedingt Pflicht, will Trainer Mirko Slomka nach dem jüngsten 2:0-Erfolg seines Teams in Mönchengladbach nicht gleich wieder in die Schusslinie geraten. Nach der Degradierung von Stammtorwart Frank Rost hat der Coach die halbe Mannschaft gegen sich, betont aber demonstrativ die Geschlossenheit seiner Truppe: "Wir sind trotz zahlreicher Ausfälle momentan als Mannschaft stark, das lasse ich mir auch nicht ausreden", so der 38-Jährige.

Volle Rückendeckung trotz Pleitenserie hat dagegen der Mainzer Coach Jürgen Klopp. Ungeachtet der anhaltenden Talfahrt präsentierte sich der Trainer bestens gelaunt und zuversichtlich: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in diesem Spiel etwas holen." Den Schnappschuss am Rande des Spiels zwischen Gladbach und Schalke am vergangenen Mittwoch, der die beiden Krisen-Trainer Klopp und Doll bei der Spielbeobachtung ihrer Gegner einträchtig nebeneinander zeigte, nutzte der Mainzer Coach für eine Kampfansage: "Wir sind beide nicht die Typen, die in einer schwierigen Situation hinschmeißen, wir werden beide weitermachen."

Koller will bei heimstarker Hertha punkten

Auf eine Fortsetzung seiner Tätigkeit hofft auch Trainer Marcel Kollel beim VfL Bochum. Doch acht Punkte aus elf Saisonspielen sind wahrlich kein gutes Argument für den Schweizer, und eine weitere Niederlage des Aufsteigers könnte die zweite Trainer-Entlassung der Saison nach Peter Neururer (Hannover 96) bereits besiegeln. Dabei muss der Aufsteiger auch noch bei der zuletzt wiedererstarkten Hertha aus Berlin antreten, die zu Hause noch ungeschlagen ist. "Wir sind natürlich der Favorit, aber wir dürfen nicht den Fehler machen, Bochum an seinen letzten Spiel zu messen. Die werden auswärts anders auftreten", warnte Hertha-Manager Dieter Hoeneß.

Wenig Sorgen haben derzeit dagegen Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld, die im direkten Verfolger-Duell mit einem Sieg Anschluss ans obere Tabellendrittel halten wollen. Ähnlich Ziele haben der VfL Wolfsburg und Energie Cottbus, die in der VW-Arena ebenfalls um den Sprung unter die besten sechs Teams der Liga kämpfen.

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