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Bochum: Heiko Butscher klettert Stufe für Stufe

Bochum: Heiko Butscher klettert Stufe für Stufe
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Heiko Butscher war schon unmittelbar nach dem Pokal-Schlusspfiff der meist gefragte Mann im rewirpower-Stadion.

Heiko Butscher war schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff der meist gefragte Mann im rewirpower-Stadion. Da mischte sich kollektives Schulterklopfen mit Neugierde und der Frage, ob der Innenverteidiger seinen ersten Pflichtspiel-Doppelpack für den VfL erzielt hatte. Butscher blieb die Antwort nicht schuldig: "Erst war ich mit der Schulter dran, aber das Tor gebührt Maik Franz." So ist er halt, im Spiel gegen seinen Ex-Club Karlsruher SC wollte er sich nicht mit fremden Federn schmücken. Sein ehemaliger Coach, Ede Becker, der "Butsche" zu den Amateuren des KSC geholt hatte, sagte da etwas anderes: "Es waren mindestens anderthalb Tore von Heiko. Ich hoffe, dass er bei unserem nächsten Treffen nicht zuschlägt und sich auf Tore gegen andere Clubs beschränkt." Dann schob der Gäste-Trainer noch ein Riesenlob nach: "Er ist absolut lernfähig, hat sich kontinuierlich weiter entwickelt und ist dabei ein super Mannschaftsspieler. An ihm wird der VfL noch viel Freude haben." ##Picture:panorama:2595## So denkt auch Marcel Koller, der im Sommer Butschers Ungeduld bremsen musste. Koller: "Er war mächtig enttäuscht, als er nach der Vorbereitung nicht in der ersten Elf stand. Aber ich habe ihm gesagt, dass er seine Chance bekommen wird, jetzt ist es soweit." Butschers Stärke ist zum einen seine Power, zum anderen seine Vielseitigkeit, ob in der Innenverteidigung, Außen oder im Mittelfeld. Mittlerweile trauen im die Fans auch im Angriff einiges zu. Und das kommt nicht von ungefähr: Am Morgen vor dem Spiel ließ Koller Filip Trojan und Ivo Ilicevic von den Seiten flanken und Butcher verwandelte die Hereingaben mal mit dem Kopf, mal mit dem Fuß ganz sicher. "Das war allerdings auch einfacher, da hatte ich nur einen Gegenspieler." Butschers Erfolgsstory vom Regionalligaspieler des VfB Stuttgart zum Matchwinner im DFB-Pokalpokal ist auch eine Geschichte seines Beraters, wobei die Bezeichnung nicht ganz zutrifft. "Er ist nicht mein Manager, er ist mein Kumpel, der mir ans Herz gewachsen ist", erklärt der 26-Jährige. Die Rede ist von Ronny Zeller, der vor gut drei Jahren mit seinem Schützling auf der Tribüne des Gottlieb-Daimler-Stadions saß. Butscher erinnert sich: "Wir waren vom VfB zu einem UEFA-Cup-Spiel eingeladen. Ich stand mit Ronny auf der Tribüne, das Stadion war schon menschenleer, da hat er mir gesagt, 'irgendwann wirst du da unten spielen. Ich verspreche, dass ich bei der ersten Partie von Beginn an dabei bin'."

Butscher hat gegen Bremen sein Debüt in der Startelf für den VfL gegeben, doch zu der verkorksten Premiere passt es ins Bild, dass Zeller tags zuvor, Karten hatte er schon, Kreislaufbeschwerden bekam, und ins Krankenhaus musste. Dienstag Abend hat Zeller, der auch mal als Geschäftsführer beim KSC arbeitete, den Besuch in Bochum nachgeholt. Vielleicht auch als Glücksbringer, denn Butscher gelang sein bisher spektakulärster Auftritt, die Treffer allenfalls vergleichbar mit seinem Siegtor bei den Löwen in der letzten Saison. So sah man die beiden nach der Begegnung in inniger Umarmung am Spielfeldrand. Doch bei aller Euphorie hat Butscher, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, aber lieber heute als morgen verlängern würden, den Blick für die Realität nicht verloren: "Krönung der Woche wäre erst ein Sieg gegen Wolfsburg. Ich habe ein gutes Gefühl, die Mannschaft freut sich auf die Partie. Wir sind es den Fans schuldig, uns vom Tabellenende zu entfernen." Warum es dann auch mit dem Klassenerhalt klappt, verrät Butscher gerne: "Wir sind ein verschworener Haufen, das ist keine Floskel."

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