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Schock für Nationalelf
Kapitän Ballack fällt für die WM aus

Nationalelf: Ballack fällt für die WM aus
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Schock für die Nationalmannschaft: Michael Ballack fällt aufgrund eines Innenbandrisses und Teilrisses der Syndesmose im rechten Sprunggelenk für die WM aus.

Schock für Capitano Michael Ballack, blankes Entsetzen bei Bundestrainer Joachim Löw und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft: Nach einer Kernspintomografie bei DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am Montagvormittag steht fest, dass der Kapitän des Vize-Europameisters nicht an der WM-Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) teilnehmen kann.

Bei Ballack wurde nach offiziellen DFB-Angaben "ein Riss des Innenbandes und ein Teilriss des vorderen Syndesmosebandes des rechten oberen Sprunggelenks" festgestellt. Das rechte Sprunggelenk wird zunächst konsequent in einem Gips ruhiggestellt. Danach soll eine weitere Ruhigstellung in einem Spezialschuh für zwei Wochen erfolgen. Nach der aktuellen Diagnose von Müller-Wohlfahrt ist mit einer völligen Ausheilung der Verletzung zu rechnen, der Wiedereinstieg von Ballack ins Training ist jedoch frühestens in acht Wochen möglich.

Berti Vogts (Foto: firo).

"Der Kapitän fehlt, das ist ein enormer Verlust. Für viele Spieler könnte dieser Ausfall aber auch ein Impuls sein, noch mehr Gas zu geben. Bastian Schweinsteiger ist zum Beispiel in einer Superform. Ich glaube, dass er einer der herausragenden Persönlichkeiten dieser WM werden kann und werden wird", kommentierte der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts das WM-Aus des deutschen Chefs auf SID-Anfrage. Bundestrainer Löw, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und die Mannschaft hatte die Schreckensmeldung aus München beim Vormittagstraining erreicht.

"Das ist brutal, furchtbar für Michael. Er war ja noch vor wenigen Tagen zum Bernd-Schneider-Abschiedsspiel bei uns. Er war da voller Optimismus und wollte eine super WM spielen. Es tut mir natürlich für ihn sehr leid. Es gibt Spieler, die kann eine Mannschaft nur schwer ersetzen, dazu zählt sicherlich ein Michael Ballack", sagte Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler dem SID. Unter Völler hatte Ballack die deutsche Auswahl 2002 ins WM-Finale gegen Brasilien in Yokohama geschossen.

Ballack war in einer Nacht- und Nebelaktion am Sonntag in die bayerische Landeshauptstadt geflogen, nachdem er am Morgen mit Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt telefoniert hatte. Löw hatte am selben Tag noch verkündet, dass sein verlängerter Arm am Montag in London in die Röhre geschoben wird und man sich anschließend über die weitere Vorgehensweise verständigen werde. [forum]5730,right[/forum] Ballack flog aber schon am Sonntagabend von einem Londoner Privatflughafen aus gemeinsam mit seiner Familie nach München, um sich am Montag um 11.00 Uhr einer Kernspintomografie zu unterziehen. Der 33-Jährige hatte dabei noch Glück, dass er England überhaupt verlassen konnte. Denn wegen der Vulkanasche wurde der Flugraum über der englischen Hauptstadt kurz nach Ballacks Abflug am Sonntagabend komplett gesperrt.

Im Kreis der DFB-Auswahl, die am Montag durch die Bremer Pokalfinalisten Marko Marin, Per Mertesacker, Mesut Özil und Tim Wiese verstärkt wurde, machte sich nach der Schreckensnachricht aus Deutschland eine Schockstarre breit. Löw hatte zuvor Ballack noch einmal als einen "Schlüsselspieler und wichtige Stütze" seiner Mannschaft hervorgehoben.

Ballack, dessen Vertragsgespräche mit Chelsea derzeit auf Eis liegen und dessen sportliche Zukunft nach der schweren Verletzung mehr denn je in den Sternen steht, war am Samstag beim FA-Cup-Finale gegen den FC Portsmouth (1:0) durch ein bruatales Foul des ehemaligen Berliner und Dortmunder Bundesligaprofis Kevin Boateng schwer am rechten Knöchel verletzt worden.

Der WM-Teilnehmer von Deutschlands Gruppengegner Ghana, dessen Bruder Jerome vom Hamburger SV dem vorläufigen deutschen WM-Aufgebot angehört, hatte für diese Aktion noch nicht einmal die Gelbe Karte gesehen, was auch den Bundestrainer erboste: "Ich will zwar keine Absicht unterstellen, aber das war ganz klar eine Rote Karte." Auch der 98-malige Nationalspieler Ballack war außer sich: "Das sah schon nach Absicht aus."

Löw hatte sich am Sonntag noch optimistisch gezeigt. "Ich hatte Angst, dass bei Michael was gebrochen ist. Aber seine Bewegungsfreiheit ist nicht völlig eingeschränkt. Ich habe die Hoffnung, dass sich die Verletzung als nicht so langwierig herausstellt", sagte er einen Tag, bevor sein Konzept durch die Hiobsbotschaft über den Haufen geschmissen wurde.

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