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Doll: `Widme Beiersdorfer und Hoffmann den Sieg

Doll: `Widme Beiersdorfer und Hoffmann den Sieg
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Erst hüpfte Thomas Doll nach dem Ende der 173-tägigen Leidenszeit wie ein Rumpelstilzchen über den Rasen der BayArena, dann zeigte der Coach des Hamburger SV menschliche Größe.

Erst hüpfte Thomas Doll nach dem Ende der 173-tägigen Leidenszeit wie ein Rumpelstilzchen über den Rasen der BayArena, dann zeigte der Coach des Hamburger SV menschliche Größe. `Wenn ich jemandem den Sieg widmen kann, dann ist das Dietmar Beiersdorfer und Bernd Hoffmann. Ich weiß, wie diese beiden für den Verein leben. Die Fans haben sich in den letzten Wochen auf sie eingeschossen, was ich nicht für richtig halte´, meinte Doll nach dem 2:1 (0:1)-Erfolg bei Bayer Leverkusen und ergriff damit für die HSV-Verantwortlichen Partei, die zuletzt wegen ihrer Einkaufspolitik zur Zielscheibe heftiger Kritik geworden waren. `Wir treffen hier alle gemeinsam die Entscheidungen. Es ist wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen´, erklärte Doll weiter. Wie sehr die HSV-Schicksalsgemeinschaft zusammenhält, dokumentierte auch Präsident Hoffmann: `Wir waren in der ganzen Zeit sicher, dass wir im richtigen Team arbeiten. ##Picture:panorama:2562## Die Selbstzerfleischungsprozesse, die in so einer Situation gewöhnlich sind, haben bei uns alle nicht eingesetzt.´ Doll und Co. wirkten in Leverkusen wie von Zentnerlasten befreit, nachdem die längste Negativserie in der ruhmreichen Hamburger Bundesliga-Geschichte zu Ende gegangen war. Seit dem 2. Mai dieses Jahres (1:0 in Köln) warteten die Hanseaten in 15 Pflichtspielen - den unbedeutenden Ligapokal mal ausgenommen - auf einen Sieg. Kein Wunder, dass die 2000 mitgereisten HSV-Fans den Erfolg noch eine halbe Stunde nach Spielschluss feierten, als sei soeben zum achten Mal die Meisterschale nach Hamburg gewandert. Für Doll waren die zurückliegenden Monate `eine Phase, die mir mehr gebracht hat, als auf der Erfolgswelle zu schweben´. Das werde ihn als Trainer weiterbringen, so der 40 Jahre alte Coach, der angesichts von nur acht Punkten zugleich mahnte: `Das war nur ein kleiner, aber wichtiger Schritt. Wir müssen nun gegen Hannover 96 den Sieg vergolden. Erst dann sind wir wieder auf dem Weg in andere Regionen.´

Dass Kapitän Rafael van der Vaart beim ersten Saisonsieg nach achtwöchiger Verletzungspause sein gelungenes Comeback im HSV-Dress gab, passte ins Bild. `Mit seiner Ausstrahlung, mit seiner Präsenz und mit seiner Erfahrung ist er in dieser Situation momentan unverzichtbar´, redete Hoffmann in höchsten Tönen vom niederländischen Nationalspieler, der in der sensationellen Vorsaison eine Schlüsselfigur im HSV-Team war. Angeführt von van der Vaart (`Habe mich wohlgefühlt, hat Spaß gemacht´) verdiente sich der HSV den Sieg aber auch redlich. Die Norddeutschen präsentierten sich selbstbewusst, setzten Leverkusen von Beginn an unter Druck und erspielten sich reihenweise Chancen. Dass Bayer durch ein Missverständnis der Hamburger dennoch durch Andrej Woronin (40.) vor 22.500 Zuschauern in Führung ging, passte ins unglückliche Bild der letzten Wochen.

Doch ausgerechnet der bislang hinter den Erwartungen zurückgebliebene Paolo Guerrero sorgten mit seinen Jokertoren (70. und 86.) für den Befreiungsschlag. `Wir können jetzt anfangen, unsere Spiele zu gewinnen´, meinte der Matchwinner und bekam ein großes Lob vom Trainer. `Er hat gezeigt, dass wir den richtigen Mann verpflichtet haben. Ich glaube, jetzt sind einige Spieler erst richtig in Hamburg angekommen´, sagte Doll und meinte damit auch die beiden starken Innenverteidiger Joris Mathijsen und Vincent Kompany sowie den einsatzfreudigen Argentinier Juan Pablo Sorin. Jubel in Hamburg, große Ernüchterung in Leverkusen. `Jetzt müssen wir uns wie der HSV der Situation stellen, dass wir im Tabellenkeller stehen´, redete Bayer-Trainer Michael Skibbe Klartext: `Das war keine gute Leistung. Ich bin sehr enttäuscht von der Mannschaft.´ Vor allem die Stürmer rückten angesichts der mangelhaften Chancenverwertung wieder in die Kritik, der sich der Ex-Hamburger Sergej Barbarez stellte: `Wir müssen unsere Chancen besser nutzen, auch ich. Wenn ich nicht zuversichtlich wäre, dass wir das hinbekommen, würde ich sofort meine Koffer packen.

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