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Rostock - Ingolstadt
Hansa kämpft in der Relegation um den Ruf

Relegation: Hansa kämpft gegen Ingolstadt um den Ruf
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Im Relegations-Hinspiel gegen Ingolstadt geht es für Rostock nicht nur um die sportliche Existenz. Der Ruf des Vereins und die Querelen überstrahlen fast alles.

Im eigenen Haus tobt ein offener Machtkampf, und selbst der Gegner hat mehr Angst vor den Fans als vor dem Spiel. Wenn Hansa Rostock am heutigen Freitag (20.30 Uhr/live im BR und NDR) zum Relegations-Hinspiel beim Drittligisten FC Ingolstadt antritt, kämpft der Traditionsklub nicht nur um die sportliche Zukunft. Nach den Ausschreitungen in Düsseldorf am vergangenen Sonntag geht es bei Hansa auch um den eigenen Ruf.

"Ich habe seit dem Spiel in Düsseldorf mit einem mulmigen Gefühl zu kämpfen", sagte Ingolstadts Sportdirektor Harald Gärtner. Der Funktionär war bei Hansas Auftritt bei der Fortuna vor Ort, als das Spiel wegen randalierender Rostocker für 19 Minuten unterbrochen werden musste.

Als Konsequenz muss der Traditionsklub aus dem Norden ohne eigene Fans nach Ingolstadt. In Bayern hat man dennoch Angst vor "blinden Passagieren", vor gewaltbereiten Rostocker Fans, die sich trotz Verbot ins Stadion schleichen. Hansa bangt um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ebenso wie um einen weiteren Imageschaden und hat vorsorglich die eigenen Fans eindringlich gebeten, auf eine Reise an die Donau zu verzichten. Offener Machtkampf um Hempel-Nachfolge

Ein Sieg beim FCI wäre nicht nur eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am Montag, sondern würde auch die Kritiker im eigenen Verein vorerst verstummen lassen. Dort tobt ein offener Machtkampf um die Nachfolge des scheidenden Vorstandchefs Jörg Hempel. Diverse Kandidaten bringen sich in Stellung, die Ablösung von Manager Rene Rydlewicz scheint ohnehin beschlossene Sache.

Erst Mitte der Woche übten die ehemaligen Präsidenten Peter-Michael Diestel und Gerd Kische heftige Kritik an der derzeitigen Führung. "Es gibt bei Hansa keine Führung, keinen eigenen Charakter, keine Strategie und kein System", sagte Diestel der Sport Bild. Der Verein sei "dumpf und hässlich geworden. Zu unserer Zeit hat er noch gestrahlt."

Äußerungen gehen unter die Gürtellinie

Die Äußerungen des früheren Klubchefs gingen teilweise sogar unter die Gürtellinie. "Das größte Krebsgeschwür des Vereins ist der Aufsichtsrat. Bei Hansa arbeiten nur Verhaltensauffällige, für die Niederlagen normal erscheinen. Die bekämen in deutschen Unternehmen nie eine Führungsposition, schon gar nicht im Aufsichtsrat", meinte Diestel. Auch Kische geht mit dem Klub hart ins Gericht. "Rene Rydlewicz ist als Sportvorstand und Manager eine blanke Katastrophe. Alleine diese kuriosen Trainerwechsel in dieser Saison waren schon unsäglich", sagte der 58-Jährige. Hansas Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Ulrich Gienke reagierte auf SID-Anfrage mit Unverständnis: "In unser schwierigen Situation vor den Relegationsspielen habe ich wenig Verständnis für solche Reaktionen und Äußerungen."

Hansa-Trainer Marco Kostmann mahnt vor den beiden wichtigsten Spielen der Saison vor unnötigen Reibereien: "Wir müssen den Fokus jetzt voll auf diese beiden Spiele legen. Da können schon Kleinigkeiten entscheiden." Kostmann hat seinen Spielern vorsorglich einen Maulkorb verpasst, sie sollen Taten sprechen lassen.

In Ingolstadt lehnt man sich ob der Unruhe beim Gegner genüsslich zurück. "Ich bin sehr zuversichtlich", sagte Trainer Michael Wiesinger. "Das letzte Jahr hat gezeigt, dass die Drittligisten in der Relegation eine echte Chance haben." Damals setzte sich der SC Paderborn gegen den VfL Osnabrück durch.

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