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SCHALKE - Müller stellt sich hinter Slomka und die Mannschaft an den Pranger

SCHALKE - Müller stellt sich hinter Slomka und die Mannschaft an den Pranger
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Bei herrlichem Spätsommer-Wetter prasselte auf Schalke plötzlich ein Donnerwetter auf die Mannschaft ein. Andreas Müller suchte die Kabine auf, um den Spielern seine Meinung über das Auftreten in Nancy und die Folgen des derben Ausrutschers auf dem internationalen Parkett zu sagen.

Bei herrlichem Spätsommer-Wetter prasselte auf Schalke plötzlich ein Donnerwetter auf die Mannschaft ein. Andreas Müller suchte die Kabine auf, um den Spielern seine Meinung über das Auftreten in Nancy und die Folgen des derben Ausrutschers auf dem internationalen Parkett zu sagen. Es fielen deutliche Worte, doch der Manager richtete seine Kritik ausschließlich an die Versager von Frankreich, zu denen seiner Meinung nach Trainer Mirko Slomka nicht zählt. Im Gegenteil, angesichts der bereits aufkeimenden Diskussionen um die Kompetenz des Fußball-Lehrers und einen möglichen Nachfolger Christoph Daum stärkte Müller dem 39-Jährigen ausdrücklich den Rücken.

Andreas Müller, wie haben Sie die Enttäuschung durch das Aus im UEFA-Cup im Dialog mit den Spielern aufgearbeitet?

Die Jungs wissen selbst, dass sie große Scheiße gemacht haben. Nun aber haben sie die Chance, das Beste aus der Situation zu machen und die Lehren aus dieser Niederlage zu ziehen. Es gab im vorigen Jahr ähnliche Situationen, als die Mannschaft alles hat vermissen lassen. Es ist nun an der Zeit, dass sich jeder überprüft.

Glauben Sie, dass Ihr Appell die Spieler erreicht?

Das hoffe ich, denn sie müssen die Fehler auch bei sich suchen. Wir, Mirko und ich, sind dazu da, Hilfestellungen zu leisten. Ich zweifle ja nicht an der Mannschaft, aber diese Leistung ist für mich nicht nachzuvollziehen. Wir haben viele Nationalspieler mit internationaler Erfahrung in der Truppe, sie war auch top auf das Match vorbereitet. Es kann aber nicht sein, dass man eine ganz gute Ausgangsposition innerhalb einer Halbzeit einfach wegwirft.

Sie haben diesen Verdacht schon in der Öffentlichkeit bestritten, dass die Maulwurf-Affäre um Gerald Asamoah die Spieler stark belastet hat. Welche Fehler müssen Sie sich selbst bei dieser unschönen Angelegenheit machen?

Wir haben unsere Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Der Ursprung der Geschichte war ein Fehlverhalten eines Spielers, das haben wir sanktioniert. Wir haben auch mit der Mannschaft über das Thema gesprochen, aber das kann keine Erklärung für die Leistung in Nancy sein. Da muss man auch einmal Mut und Mumm haben, als Mann und als Kerl aufstehen. Es gibt ein Lied, das heißt: Steht auf, wenn Ihr Schalker seid! Ich sage. Steht auf, wenn Ihr Männer seid!

Als Außenstehender gewinnt man bisweilen den Eindruck, dass die in der Truppe fehlen!

Man hört immer, dass Führungsspieler fehlen. Wir hatten auch in Nancy zwei auf dem Platz, die sich gegen die Niederlage gestemmt haben. Aber das ist zu wenig, das müssen alle sein, sonst reicht es eben nicht. Ich habe immer gesagt, die Mannschaft hat eine hohe fußballerische Qualität, das hat sich auch schon oft genug gezeigt. Ich habe dabei aber auch betont, dass ihr noch die Konstanz fehlt. Das haben wir jetzt wieder gesehen. Wenn Kevin Kuranyi nach dem Spiel sagt: 'Diese Leistung kotzt mich an!', dann kann ich ihm nur zustimmen: Die kotzt mich auch an!

Welche finanziellen Auswirkungen hat das Verpassen der im Etat einkalkulierten Gruppenphase?

Trotz des Ausscheidens haben wir eine stabile Finanzlage. Durch das Verfehlen der Gruppenphase haben wir 1,5 bis zwei Millionen Euro weniger in der Kasse, aber der sportliche Imageverlust schmerzt mich viel mehr als der finanzielle. Nun müssen wir überlegen, ob wir die Mannschaft am Ende der Saison, je nach Tabellenstand, weiter verstärken können. Und mit Verstärken meine ich eine Top-Neuverpflichtung! Es gibt aber nach wie vor Sponsoren, die gerne an unserer Seite stehen und Schalke 04 als starken Partner sehen.

Nicht nur in Fankreisen wird behauptet, dass Mirko Slomka nicht der richtige Coach auf dem Schalker Chefsessel sei. Kann die jüngste Krise auch für ihn Konsequenzen haben?

Nein, ich habe keinen Zweifel am Trainer. Mirko wird immer die beste Mannschaft auf das Feld schicken. Vor zwei Jahren sind wir zum Beispiel mit Jupp Heynckes ebenfalls schon in der zweiten Runde des UEFA-Cups ausgeschieden, damals in Bröndby. Aber da standen wir auch in der Bundesliga unten. Das sieht jetzt ganz anders aus. Wir sind oben dran, nur einen Platz hinter Bayern München, und am Sonntag geht es in Leverkusen weiter. Im Europapokal kannst du es nicht wieder gut machen, da sind wir nach zwei Spielen leider draußen. Doch was die Meisterschaft und den DFB-Pokal betrifft, gibt es für mich keinen Grund, nicht optimistisch zu sein. Und vom Ziel, mindestens die Champions League erreichen zu wollen, werde ich nicht abrücken.

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