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Felix Magath
Reise in die Vergangenheit

Schalke: Magaths Reise in die Vergangenheit
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Vor neun Monaten verließt Felix Magath Wolfsburg in Richtung Schalke. Nun kehrt der Coach an die alte Wirkungsstätte zurück. Ohne große Wehmut, wie er sagt.

Wenn Felix Magath am Sonntag mit Schalke 04 als Tabellendritter der Bundesliga beim abgestürzten Titelverteidiger VfL Wolfsburg antritt, kann er sich aus nächster Nähe anschauen, was dort in neun Monaten aus seinem Meisterstück geworden ist: Tabellenplatz zwölf, seit 13 Pflichtspielen ohne Sieg, ein neuer Manager und in Lorenz-Günther Köstner ein neuer Trainer, den er selbst noch als Nachwuchscoach zum VfL geholt hatte.

Doch vor seiner Rückkehr nimmt Magath seinen Ex-Klub ein wenig in Schutz. "Absturz würde ich nicht sagen, und ich bin auch zu weit weg vom Geschehen, um beurteilen zu können, woran es beim VfL liegt", sagte Magath und führte aus: "Eins ist klar: Nach einer richtig guten Saison ist es oft schwer, das Niveau zu halten, denn die Erwartungen sind dann meist im Umfeld sehr hoch. Da ist der VfL nicht das erste Beispiel, wo es plötzlich nicht mehr so wie vorher läuft."

Große Emotionen wird sein erstes Gastspiel in Wolfsburg nach der sensationellen Meisterschaft 2009 beim 56-Jährigen nicht auslösen. "Sie wissen ja, dass ich ein eher rational denkender Mensch bin und mich nicht so gern von Gefühlen leiten lasse, zumindest nicht im Fußball", erklärte er unter der Woche den Journalisten.

"Natürlich habe ich viele schöne Erinnerungen an Wolfsburg, aber es ist nicht meine Art, vor dem Wiedersehen in die Vergangenheit zu blicken", sagte Magath und erläuterte sein Prinzip: "Ich kann eigentlich immer recht schnell abhaken, was war, und mich auf die neue Aufgabe zu konzentrieren. Und da es auf Schalke von Anfang an genug für mich zu tun gab, klappte das sehr schnell."

Nach ein paar Wochen Eingewöhnung und vielen Beobachtungen hat Magath dort das Team schon grundlegend umgekrempelt. Er machte vorher unbekannte Nachwuchsspieler wie Lukas Schmitz, Christoph Moritz oder Joel Matip zu Stammkräften und weckte bei Kevin Kuranyi wieder alte Torjäger-Qualitäten. Dazu kommt als Erfolgsgarant die mit erst 15 Gegentreffern beste Defensive der Liga. "Eine stabile Deckung ist in jedem Spielsport die Grundvoraussetzung, wenn man Erfolg haben will. Das gelingt uns bisher sehr gut, nicht umsonst haben wir die wenigsten Gegentore in der Bundesliga bekommen", sagte der Meistertrainer: "Auch in Wolfsburg wird es darauf ankommen, zunächst hinten sicher zu stehen." Der Schalker Schwäche im Spiel nach vorne dürfte seiner Meinung nach entgegen kommen, dass die "Wölfe" unter Zugzwang stehen: "Der VfL ist gefordert, das Heft in die Hand zu nehmen."

Innerhalb seines zunächst auf vier Jahre angelegten Engagements auf Schalke hat sich Magath die Meisterschaft zum Ziel gesetzt. In diesem Jahr hat er aber trotz Platz drei den Titel noch nicht im Visier. "Durch unsere Heimsiege haben wir unsere Position in der Spitze der Liga gefestigt, wobei ich nach wie vor nicht nach ganz oben schaue, sondern mehr die Plätze unter uns im Blick habe", sagte er: "Mit sechs Punkten Vorsprung auf Rang vier und weiteren drei auf Borussia Dortmund haben wir eine gute Ausgangsposition vor den schwierigen Aufgaben, die in den nächsten Wochen auf uns warten. "

Angesichts der schwierigen finanziellen Lage der Schalker wäre schon die Qualifikation für die Champions League für den Klub fast so viel wert wie der Titel. Mit den dann hereinkommenden Millionen könnte Magath seinen Umbau konsequent fortsetzen und vielleicht auch Kuranyi in Gelsenkirchen halten.

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