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Hamm: Hallenmasters
HSV verliert den Titel und die Nerven

Halle Hamm: HSV verliert Titel und die Nerven
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Der A-Ligist Türkischer SC Hamm hat überraschend das Hallenmasters der Hammer SpVg gewonnen. Die Gastgeber fielen mehr durch Regelverstöße denn durch Klasse auf.

Der Wettbewerb, der zum 14. Mal ausgetragen wurde, gilt als inoffizielle Stadtmeisterschaft. Allerdings konnten in diesem Jahr nur 14 der 19 Hammer Vereine teilnehmen. So fehlte etwa mit der TuS Wiescherhöfen der Sieger des wenige Tage zuvor ausgetragenen Anton-Rehbein-Turniers.

Bereits in der Zwischenrunde kam es zwischen Rhynern und der HSV zum nominell größten Duell der Stadt. Westfalia hatte zuvor schon gegen den Türkischen SC verloren, musste also punkten. Das junge Team, in dem auch Spieler der Dritten und der A-Jugend aktiv waren, erledigte seinen Teil für eine abwechslungsreiche Partie. Nach einer frühen Führung mussten sie sich den Akteuren aus der NRW-Liga dann aber doch deutlich mit 2:5 geschlagen geben. Das abschließende Spiel der Gruppe 1 gegen den BV 09 Hamm (7:1) bereitete den Rhyneranern keine Probleme, für beide Seiten ging es jedoch um nichts mehr.

Dem BVH war am Vortag noch das Kunststück gelungen, ohne eigenes Tor und mit nur einem Punkt weiterzukommen. In der Gruppe 1 der Zwischenrunde waren die Schwarz-Gelben aber chancenlos: 0:11 hieß es gegen die HSV und ebenfalls 1:7 gegen den späteren Sieger TSC.

Den ersten Aussetzer leistete sich die Hammer SpVg im letzten Gruppenspiel. Gegen den TSC lamentierte und meckerte Giancarlo Fiore wie ein Rohrspatz und wurde vom Schiedsrichter früh zunächst ermahnt und dann für zwei Minuten auf die Bank verbannt. Dort musste Co-Trainer Mano Zielinski seinen Schützling erst einmal besänftigen. Das goldene Siegtor für den Favoriten fiel dann nach einem heftigen Zusammenprall zweier TSC-Spieler. Obwohl beide benommen liegen blieben, spielte die HSV weiter. Der Spielertrainer des Integrationsvereins, Erdal Akyüz, meinte dazu: „Als Gastgeber darf man sich so nicht aufführen, das hat die Spielvereinigung doch nicht nötig.“

Als Gruppensieger traf die HSV im Halbfinale somit auf Lohauserholz. Gegen die Auswahl aus der A-Liga tat sich der NRW-Ligist sichtlich schwer. Der Underdog konnte einen Rückstand mit einer Energieleistung auf 2:2 ausgleichen und erzwang somit das Neunmeterschießen. Hierbei parierte der später als bester Torwart des Turniers ausgezeichnete Keeper der TuS gleich dreimal – der Finaleinzug für die Grün-Weißen!

Im zweiten Halbfinale zwischen dem SVE Heessen und dem TSC ging es spannend weiter. Der SVE war ungeschlagen in die Vorschlussrunde eingezogen, unterlag dort aber knapp mit 1:2.

Im Spiel um Platz drei sollten sich die Gemüter schließlich so richtig erhitzen. Erst wurde Marc Dyballa mit einer Drei-Minuten-, kurz darauf Nico Schiller mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt. Statt das Geschehen zu beruhigen, sorgte diese Entscheidung für noch mehr Unmut, was wiederum der Schiri Frank Perschke mit zwei Roten Karten für beide Spieler bedachte. Selbst die HSV-Verantwortlichen auf der Tribüne waren aufgebracht und fühlten sich falsch beurteilt. „Co“ Zielinski: „Die Roten Karten waren zu hart. Die Sache hat sich doch nur so hochgeschaukelt, weil der Schiri so gepfiffen hat!“ Später im Spiel wurden auch zwei Heessener noch mit Zeitstrafen bedacht.

Die Hammer SpVg sicherte sich in dem Schlagabtausch mit einem 5:3 dann wenigstens noch den dritten Platz. Das Finale zwischen Lohauserholz und TSC blieb lange ereignislos. Enes Akyüz entschied das Duell der Kreisliga-Konkurrenten mit dem 1:0 erst 33 Sekunden vor dem Ende.

Als bei der abschließenden Siegerehrung der Karl-Siebert-Pokal in Gedenken an einen Sportjournalisten vergeben wurde, hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Das vermeintliche Sorgenkind Türkischer SC konnte endlich wieder sportlich für Schlagzeilen sorgen. Spielertrainer Erdal Akyüz war dementsprechend zufrieden: „Für uns geht es hier ums Prestige. In der Halle sind wir eins der besten Teams und meine junge Truppe hat einige super Sachen gemacht.“ Die Spieler des TSC feierten den Überraschungs-Erfolg zusammen mit ihren zahlreichen Unterstützern auf der Tribüne.

Insgesamt war die Sporthalle der Friedensschule hingegen nicht ganz ausgelastet, auch wenn am zweiten Turniertag mehr Besucher kamen. Daniel Spilker, Trainer der Rhyneraner Delegation, sah einen möglichen Grund im Austragungsort: „Ein hochklassiges Spiel war hier bei nur einer Bande einfach nicht möglich, das ist denke ich auch für die Zuschauer unattraktiv.“ Die, die doch kamen sahen während des gesamten Verlaufs immerhin 153 Tore aus dem Spiel heraus. Dafür zeichnete maßgeblich auch Daniel Diers (Rhynern) verantwortlich, der mit neun Treffern bester Torschütze wurde.

Auf Seite zwei: Alle Ergebnisse in der Übersicht

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