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Ex-Osnabrücker redet
"Die ganze Sache ist für mich unfassbar"

Osnabrück: Ex-Coach Wollitz redet Klartext
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Ein neuer Wettskandal erschüttert den deutschen Profi-Fußball. Im Visier der Anschuldigungen ist auch der VfL Osnabrück. RS sprach mit Ex-Coach "Pele" Wollitz.

Cottbus-Coach "Pele" Wollitz, was denken Sie als Ex-Coach des VfL Osnabrück über die Vorwürfe gegen Ihren ehemaligen Verein?

Ich war am Donnerstag schon schockiert, als der Name VfL Osnabrück genannt wurde. Ich hoffe einfach nur, dass es sich dabei um wilde Spekulationen handelt, die sich als Fehlinformationen herausstellen. Das wünsche ich mir wirklich von ganzem Herzen. Es war doch sportlich schon schlimm genug, dass wir abgestiegen sind. Aus meiner Sicht hatte ich eigentlich die Konsequenzen gezogen und nun mit Cottbus einen tollen neuen Verein gefunden.

Sie glauben also noch nicht, dass das wahr ist?

Ich hätte es nie für möglich gehalten. Die ganze Sache ist für mich wirklich unfassbar. Wenn das wirklich der Grund ist, dass wir abgestiegen sind, glaube ich an gar nichts mehr. Welchen Anfeindungen meine Familie und ich uns nach dem Abstieg auszusetzen hatten, war wirklich nicht schön. Und nun ist es möglich, dass man es gar nicht selbst in der Hand hatte. Das beeindruckt mich zutiefst. Ich kann mich nur wiederholen, hoffentlich ist da einfach nichts dran. Wie kann man sich eigentlich vor dem Hintergrund auf ein Zweitliga-Spiel vorbereiten?

Ich habe schon am Donnerstag versucht, das auszublenden. Ich wurde vor allem von Osnabrückern Pressevertretern mehrfach versucht zu erreichen, aber ich habe darauf nicht reagiert. Als ich dann am Freitag in der Neuen Osnabrücker Zeitung den Bericht gelesen habe, ist mir mulmig und schlecht geworden.

Es ist die Rede von zwei Niederlagen in Nürnberg und in Augsburg. Haben Sie sich schon mal zurückerinnert, ob Ihnen in diesen Spielen etwas aufgefallen ist?

Wenn man mit Osnabrück in Nürnberg, die zu der Zeit einen richtig guten Lauf hatten, 2:0 verliert, kann das durchaus passieren. Aber nach dem Spiel in Augsburg habe ich mich bei den Leuten entschuldigt. Das war Arbeitsverweigerung. Es war kein Einsatz zu sehen, den man sich im Leistungssport wünscht. Dennoch hätte ich nie gedacht, dass daran was gedreht worden ist. Ihre ehemaligen Spieler Thomas Reichenberger, Thomas Cichon und Marcel Shuon sollen im Visier sein. Was sagen Sie dazu?

Wenn das stimmt, bricht für mich alles zusammen. Ich habe mit diesen Spielern so viel erlebt und mitgemacht. Auch jede Menge freudige Erlebnisse waren dabei. Ich kann mich nur wiederholen: Für mich ist das alles noch nicht zu glauben. Das heißt, Sie wussten selbst überhaupt nichts davon?

Wenn nur ein Mensch meinen Namen mit in die Sache reinzieht, wird dieser von mir verklagt. Es ist schlimm genug, was in den letzten Wochen passiert ist. Ich hoffe, dass der Fußball bald wieder von dem lebt, was ihn ausmacht: Emotionen, Leidenschaft, Freude, aber auch Ärger gehört dazu, wenn man mal verliert.

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