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Nach simulierter Explosion: "Die Arena ist sicher"

Nach simulierter Explosion: "Die Arena ist sicher"
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820 Kräfte der Berufsfeuerwehr, örtlicher Rettungsdienste und der Polizei haben am Samstag zusammen mit 670 Statisten, darunter 470 Schalke Fans, den Ernstfall im Gelsenkirchener WM-Stadion geprobt.

820 Kräfte der Berufsfeuerwehr, örtlicher Rettungsdienste und der Polizei haben am Samstag zusammen mit 670 Statisten, darunter 470 Schalke Fans, den Ernstfall im Gelsenkirchener WM-Stadion geprobt. Übungsannahme war eine Explosion in der Arena unmittelbar nach einem Spiel der FIFA-Weltmeisterschaft. In den Blöcken 55 und 56 feierten 700 Fans den Sieg ihrer Mannschaft, während die anderen Besucher das Stadion bereits verlassen hatten. Dann explodierte die Bombe. "Es handelte sich ausdrücklich nicht um einen Test von Panikverhalten, sondern um eine Übung von abgesprochenen Abläufen", betonte Peter Honnef, Einsatzleiter der Gelsenkirchener Polizei. Anschließend zeigten sich die Verantwortlichen zufrieden. "Das Schnittstellenkonzept zwischen Feuerwehr und Polizei hat sehr gut geklappt", sagte der Gelsenkirchener Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt.

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Zwar müssten noch kleinere Ausbesserungen, wie das Umsetzen des webbasierten Informationssystems GSL-Net vorgenommen werden, aber es habe "keine großen Fehler gegeben", betonte Ulrich Tittelbach, Leiter der Feuerwehr Gelsenkirchen. Von Schoenfeldt stellte die Bedeutung des simulierten Einsatzes, bei dem 54 Tote und Verletzte versorgt werden mussten, heraus. "Es war die letzte große Übung vor der WM. So wie sie abgelaufen ist, gibt es keinen Anforderungsbedarf an den FC Schalke 04". Durchgeführt wurde der Großeinsatz auf Wunsch des Innenministeriums. "Die Explosion wurde im Oberrang der Arena simuliert. Die erfolgreiche Übung hat gezeigt, dass unsere Annahme, dass die Arena sicher ist, bestätigt wurde", sagte Michael von der Mühlen, Gelsenkirchener Stadtdirektor. "Das Fluchtkonzept der Arena hat sich bewährt", so von der Mühlen.

Der Einsatz in der Arena war mit großer Spannung erwartet worden, war doch die Multifunktionsstätte am "Berger Feld" bei der umstrittenen Studie der Stiftung Warentest im Januar als eine von vier WM-Stadien mit dem Urteil "erhebliche Mängel" belegt worden. Neben Gelsenkirchen sahen auch Berlin, Leipzig und Kaiserslautern wegen angeblicher Defizite im Panikfall die "Rote Karte".

Schalke hatte sich vehement gegen die Ergebnisse der Studie zur Wehr gesetzt und sogar rechtliche Schritte gegen die aus Sicht von S04-Geschäftsführer Peter Peters, der zugleich Leiter der WM-Außenstelle Gelsenkirchen ist, "fehlerhafte, subjektive, diffamierende und schädigende Berichterstattung der Stiftung Warentest" angedroht.

Seit der Eröffnung im August 2001 sei es in der Arena bei 166 Großveranstaltungen - neben den Spielen der Schalke Fußballer hochkarätige Musikkonzerte sowie andere Sportevents wie Biathlon und Handball - und über neun Millionen Besuchern zu keinem einzigen Zwischenfall gekommen.

Daher habe Schalke darauf verzichtet, nach der auch von dem WM-Organisationskomitee stark kritisierten Studie bauliche Veränderungen an der Arena vorzunehmen: "Wir haben bereits gleich nach dem Vorliegen der Ergebnisse mit der Stadt und der Feuerwehr zusammengesessen. In den Gesprächen wurde uns bestätigt, dass von Seiten der Behörden keine Veranlassung dazu gesehen wird", meinte Peters und schob nach: "Im Gegenteil: Es wurde uns ausdrücklich gesagt, über ein sicheres Stadion zu verfügen. Das hohe Maß an organisatorischer Sicherheit, das wir in der Arena garantieren und das sich mit der baulichen Sicherheit zu einem einzigartigen, ganzheitlichen Konzept zusammenfügt, wurde bei der Studie außer Acht gelassen."

Wegen der besonderen Brisanz des Themas waren im Vorfeld auf Bitte des FC Schalke 04 Journalisten von der Veranstaltung ausgeschlossen worden. Rund 200 Ordnungshüter nutzten die Katastrophenschutzübung, um vor der Arena gegen Personal- und Sozialabbau bei der Polizei zu demonstrieren.

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