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3. Liga
1:2! MSV Duisburg versagt im ersten Abstiegskrimi

Foto: firo
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Im Nachholspiel des 17. Drittligaspieltags empfing der MSV Duisburg am Mittwochabend den 1. FC Magdeburg. Das Kellerduell unter Flutlicht verloren die Hausherren mit 1:2 (1:0). Der MSV hat eine große Chance vertan. Die Analyse.

Ausgangslage: Eigentlich sollte die Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg am 21. Dezember 2020 über die Bühne gehen. Ein positiver Corona-Fall im Team der Gäste verhinderte die Austragung vor gut vier Wochen. Mehr Abstiegskampf ging auch einen Monat später nicht. Sowohl der Vorletzte Duisburg (1:0 gegen Meppen) als auch der 18. Magdeburg (2:0 in Unterhaching) gestalteten den vergangenen Spieltag siegreich und wollten den nächsten Befreiungsschlag herbeibringen. Die punktgleichen Teams konnten die Abstiegszone mit einem Sieg verlassen. Für beide galt deshalb: Verlieren verboten.

Mickels für Vermeij: Im Vergleich zum Heimsieg vom Sonntag rotierte MSV-Trainer Gino Lettieri drei Neue in seine erste Elf. Joshua Bitter ersetzte den gelbgesperrten Max Sauer hinten rechts. Nach seinem Debüt von Beginn an saß das 17-jährige Eigengewächs Julian Hettwer zunächst auf der Bank. Lettieri entschied sich stattdessen für mehr defensive Stabilität und bot mit Dominic Volkmer noch einen zusätzlichen zentralen Abwehrmann auf. Kapitän Moritz Stoppelkamp wurde rechtzeitig fit und ersetzte Vincent Vermeij (Innenbandruptur im rechten Knie) im Sturmzentrum. Die frei gewordene Position auf dem linken Flügel übernahm Leroy-Jacques Mickels, der gegen Meppen noch die kompletten 90 Minuten am Spielfeldrand verbrachte.

Analyse: Wer gedacht hat, der MSV würde selbstbewusst ins Spiel gehen, der lag zumindest mit Blick auf die Anfangsviertelstunde völlig falsch. Mit drei Innenverteidigern auf dem Platz nahm Lettieri eine Systemumstellung hin zu einer ungewohnten Fünferkette vor. Die wirkte in der Rückwärtsbewegung vom Anpfiff weg alles andere als sattelfest. Die Gäste legten mit viel Tempo und Spielwitz los und stellten die MSV-Hintermannschaft vor große Probleme. Daniel Steininger vergab früh die dicksten Magdeburger Chancen in Durchgang eins. Zweimal war Leo Weinkauf zur Stelle (3., 6.), wenig später wurde der Winkel für den Stürmer zu spitz (12.).

Die Führung erzielten die Zebras quasi aus dem Nichts und stellten den Spielverlauf nach 22 Minuten komplett auf den Kopf. Arne Sicker hatte auf dem Weg nach vorne das Auge für Ahmet Engin. Duisburgs Nummer neun schaltete gegen hochstehende Magdeburger mit einer starken Ballmitnahme auf Höhe des Mittelkreises am schnellsten, machte sich auf und davon und behielt vor dem Kasten von Morten Behrens die Nerven. Mit dem schmeichelhaften 1:0 ging es in die Kabinen.

Besser zurück auf den Rasen fanden zunächst die Gastgeber. Sicker zwang Behrens zu einem starken Reflex (49.). Der MSV hatte die Chancen, diesmal traf die Mannschaft von Thomas Hoßmang. Nico Granatowski nutzte das schwache Abwehrverhalten von Schmidt und Volkmer zum Ausgleich (55.). Die Teams agierten auf Augenhöhe. Es blieb bis zum Schluss ein munteres Spiel mit harten Zweikämpfen und vielen Torraumszenen. In den letzten 15 Minuten ging es nochmal hoch her. Dann der Schock aus Duisburger Sicht: Leon Bell Bells Jokertor drehte die Partie zugunsten der Gäste (76.). Quasi im Gegenzug verfehlte der eingewechselte Hettwer noch das leere Tor. Das sollte es gewesen sein.

Palacios-Debüt: Erst am Nachmittag gab der MSV die Verpflichtung von Stürmer Federico Palacios aus Regensburg bekannt. Wenige Stunden später gehörte der Neuzugang direkt zum Aufgebot. Als die Meidericher noch etwas tun mussten, brachte Lettieri den Offensivmann für die letzte halbe Stunde. Der 25-Jährige ersetzte Linksaußen Mickels eins zu eins, bis auf ein paar gute Läufe konnte sich Palacios nicht in Szene setzen.

Ausblick: Der MSV Duisburg hat den großen Schritt raus aus dem Tabellenkeller verpasst und bleibt auf Rang 19 der 3. Liga stehen. Der 1. FC Magdeburg nutzte die Defensivschwächen der Meidericher im zweiten Durchgang eiskalt aus. Die Lettieri-Elf steht gerade erst am Anfang vieler richtungsweisender Partien gegen die direkte Konkurrenz. Die erste Woche der Wahrheit endet mit dem Heimspiel gegen Hansa Rostock am kommenden Samstag (14 Uhr).

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