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Königsblauer Tiefpunkt
0:4! Desaster für Schalke

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So weit sind sie schon auf Schalke. Als die Fans von Fortuna Düsseldorf nach 70 Minuten “Oh, wie ist das schön” sangen, stimmten die des FC Schalke 04 in der Nordkurve höhnisch mit ein. Galgenhumor. 

Nichts ist mehr schön auf Schalke. Die Königsblauen verloren nach dem 0:3 beim FSV Mainz 05 auch ihr Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf, diesmal sogar mit 0:4. Hilflos taumeln sie dem Tabellenkeller entgegen. Dass die Mannschaften, die hinter ihnen stehen, ja auch nicht gewinnen, hatte schon am Freitagabend der FC Augsburg mit seinem 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund widerlegt.

“Mainz wurmt mich noch immer, aber wir müssen nach vorne schauen”, hatte Schalkes Trainer Domenico Tedesco vor dem Anpfiff der Partie beim TV-Sender Sky gesagt. Natürlich erwartete er von seinem Team eine Reaktion. Aber sie blieb aus.

Denn die Blamage in Mainz, begleitet von den Turbulenzen um den Rücktritt von Sportvorstand Christian Heidel, hatte Spuren hinterlassen, die sich nicht so leicht verwischen ließen. Die Verunsicherung war schon in den ersten Minuten zu erkennen. Die Schalker spielten einige Fehlpässe. Sie rannten sich fest. Aber immerhin: Sie rannten. Wenn Bälle verloren gingen, jagten sie denen hinterher.

Fortuna Düsseldorf unternahm nicht viel, konzentrierte sich auf Abwehrarbeit und wartete auf Kontergelegenheiten. Die erste ergab sich in der 21. Minute. Benito Raman eroberte im Duell mit Amine Harit robust den Ball im Mittelkreis. Der Schalker blieb liegen, seine Mitspieler warteten auf einen Pfiff von Schiedsrichter Felix Brych, während Düsseldorf flott den direkten Weg nach vorne suchte. Dodi Lukabakio sprintete los, erlief den Steilpass, behielt im Angesicht von Torwart Alexander Nübel die Nerven und schob den Ball sicher ein.

1:0 für die Fortuna? Noch nicht. Die Schalker protestierten. Schiedsrichter Brych ging zum Monitor, schaute sich die Szene noch mal an, zeigte dann zum Mittelkreis. Die Düsseldorfer Fans jubelten, der Stadionsprecher verkündete, dass es somit beim 0:1 bliebe. Aber Brychs Fingerzeig sollte etwas anderes bedeuten, nämlich: Freistoß für Schalke. Erleichterung bei den Blau-Weißen.

Doch deren Nerven waren weiterhin nicht beruhigt. Nun witterten die Düsseldorfer ihre Chance. In Minute 32 kam Nico Gießelmann über links, seine scharfe Hereingabe in den Rückraum nahm Aymen Barkok direkt ab - der Schuss ging ganz knapp links am Tor vorbei.

Zwei Minuten später leistete sich Schalkes Abwehrspieler Salif Sané einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Düsseldorf konterte erneut zügig, Bentito Raman flankte von rechts auf Dodi Lukebakio, der Schalker Matija Nastasic lenkte den Ball ab. Die Düsseldorfer forderten Elfmeter wegen Handspiels, Schiedsrichter Brych gab ihn zunächst nicht, zeigte dann aber erneut an: Videobeweis. Und erneut fällte er eine andere Entscheidung als die spontane zuvor, diesmal zu Schalkes Nachteil. Elfmeter. Lukebakio trat an, traf unten links. Ganz souverän. Die Fortuna-Fans, nicht wenige von ihnen verkleidet, sangen “Karneval auf Schalke”.

An der Körpersprache der Königsblauen war zu erkennen, dass sie der Rückstand schwer getroffen hatte. Mit einem lauten Pfeifkonzert wurden sie in die Halbzeitpause verabschiedet.

Tedesco stellte in der Halbzeit um, versuchte es nun mit einer Viererkette, nahm Abwehrmann Nastasic aus dem Spiel und brachte für ihn Stürmer Steven Skrzybski. Was sich die Schalker für die zweite Halbzeit vorgenommen hatten, war zu sehen. Energisch berannten sie gleich zum Wiederbeginn das Düsseldorfer Tor. Allerdings auch: kopflos. Und als sie einmal durchkamen, mit einem feinen Steilpass von Daniel Caligiuri auf Amine Harit in der 56. Minute, entschärfte Torwart Michael Rensing dessen Schuss.

Und wie das dann immer so ist im Fußball: Wenn du nicht mal solche Chancen nutzt, dann schlägt der Gegner zu. In der 62. Minute spielte Benito Raman einen auf den Punkt temperierten Pass auf Dawid Kownacki, auch der blieb vor dem Tor cool und traf. 2:0, ein Stich ins Schalker Herz.

Und es blieb nicht der letzte. Das Muster war klar: Schalke stolperte, Düsseldorf konterte, und immer, wenn es steil in die Spitze ging, war alles offen: So konnte Benito Raman in der 68. Minute auf 3:0 erhöhen.

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr leerten sich in der Arena die Ränge. Viele Zuschauer bekamen es schon nicht mehr mit, als Dawid Kownacki in der 84. Minute mit einem Drehschuss auf 4:0 erhöhte.

Es war erbärmlich, wie sich die Schalker präsentierten. Auch die nächsten Tage werden wieder turbulent werden.

Autor: Peter Müller

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