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Frischzellenkur belebt Ligapokal

Frischzellenkur belebt Ligapokal
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Volle Arenen, ein Rekordpreisgeld und ein Europapokal-Platz als Vision: Der Ligapokal hat sich gemausert. "Wir sind auf dem allerbesten Weg", bilanzierte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert vor dem Finale.

Der Umzug in die neuen großen Arenen hat dem Ligapokal zu einer Frischzellenkur verholfen, die zuvor nicht möglich erschien. 170.000 Zuschauer bedeuten eine neue Bestmarke und selbst die Stars jagen dem Rekordpreisgeld nach. Jetzt wird sogar ein Europacup-Platz als Vision angedacht. "Wir sind auf dem allerbesten Weg. Wir haben den Ligapokal erfolgreich als ersten wichtigen Titel der Saison positioniert", bilanzierte Christian Seifert, Geschäftsführer der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, vor dem Finale am Dienstagabend zwischen Schalke 04 und dem VfB Stuttgart.

Noch Möglichkeiten zur Optimierung

Die "Landflucht" unter dem Motto "München statt Meppen" brachte eine Verdreifachung der Zuschauerzahl bei der Saison-Ouvertüre von 51.668 Zuschauern im Vorjahr. Im Schnitt kamen bei den fünf Spielen mehr Fans als bei einem normalen Bundesliga-Spiel und fast doppelt so viele wie bei den zeitgleich stattfindenden UI-Cup-Matches mit deutscher Beteiligung. Und alles trotz Vermarktungsproblemen im Umfeld der heftig kritisierten Doppelveranstaltung zum Auftakt in Düsseldorf und des Endspiels in Leipzig.

"Der Auftakt war holprig, und beim Finale gab es im Vorfeld auch Probleme. Da gibt es für das nächste Jahr Optimierungspotenzial bei der DFL und den Städten. Aber ich bin kein Freund davon, etwas sofort zu verändern, wenn das Gesamtfazit positiv ist", erklärte Seifert. Das von Werder-Manager Klaus Allofs ins Gespräch gebrachte Heimrecht im Viertelfinale nach dem Vorbild des Halbfinales dürfte somit kein Thema sein, und Leipzig kann sich mit seinem Ost-Bonus Hoffnungen als dauerhafter Ausrichter des Finales machen.

Preisgeld von insgesamt 5,2 Millionen Euro

Am wichtigsten ist der DFL jedoch, dass der Ligapokal nach acht Jahren endlich bei den Bundesliga-Vereinen angekommen ist. "Mit Ausnahme der Bayern vor der Japan-Reise haben alle ihre Stars komplett gebracht. Alle wollen wirklich diesen Pokal gewinnen", sagte Seifert.

Die noch wesentlich wichtigere Motivation war das um 30 Prozent auf 5,2 Millionen Euro gestiegene Preisgeld. Mit der Siegprämie von 1,85 Millionen Euro lassen sich Millionen-Transfers wie der von Jon Dahl Tomasson beim VfB Stuttgart oder Sören Larsen bei Schalke 04 halt leichter finanzieren. Für die kommenden Ligapokal-Auflagen stellt Seifert zudem eine weitere Steigerung des Preisgeldes in Aussicht.

"Jetzt hat man endlich etwas Vernünftiges aufgebaut, früher in Meppen oder Aue war das doch ein Freundschaftsspiel auf dem platten Land. So ein volles Stadion macht Spaß", brachte Schalke-Manager Rudi Assauer die Stimmung bei den Bundesligisten auf den Punkt. Die 56.781 Fans beim Halbfinale Schalke 04 gegen Werder Bremen (2:1) waren Rekord für den Ligapokal seit der Premiere im Jahr 1997. Die Fans waren auch hungriger auf frische Fußballkost, weil außer Zusammenfassungen im DSF (bis zu 400.000 Zuschauer im Schnitt) die Spiele nur beim neuen Fernseh-Partner Premiere im Pay-TV und in 40 anderen Ländern von Brasilien bis Hongkong zu sehen waren.

"Früher war der Ligapokal ein müdes Schaulaufen in der Provinz, jetzt vermissen es die Zuschauer plötzlich im Fernsehen", meinte Seifert und erklärte mit Blick auf die anstehenden Bundesliga-TV-Verhandlungen: "Da sieht man, dass exklusive TV-Präsenz und volle Stadien sich nicht ausschließen müssen."

Auf dem eingeschlagenen Weg werde man mit dem Ligapokal bis 2007 weitergehen, so lange laufen die Verträge mit den überaus zufriedenen neuen Partnern Premiere (TV) und betandwin (Hauptsponsor). Danach kann sich Seifert auch eine Weiterentwicklung des Wettbewerbs wie beim Ligapokal in England vorstellen: "Da gehört die Vergabe eines Europacup-Platzes zu den Denkansätzen."

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