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Etats knacken erstmals die 600-Millionen-Grenze

Etats knacken erstmals die 600-Millionen-Grenze
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Rechnet man die Haushaltspläne der 18 Bundesligisten zusammen, so kommt erstmals eine Summe von über 600 Millionen Euro zusammen - und das, obwohl Sorgenkinder wie Borussia Dortmund und Schalke 04 sparen wollen.

Die Bundesliga zeigt sich unbeeindruckt: Trotz Schuldenkrise und im Vergleich zur Hausse während der Kirch-Ära sinkenden TV-Einnahmen leben die Klubs weiterhin auf großem Fuß. Ohne die drei Aufsteiger steigerten die 15 übrigen Erstligisten ihre Kalkulationen auf insgesamt 534,3 Millionen Euro und damit gegenüber dem Vorjahr nochmals um 3,2 Millionen Euro (plus 0,6 Prozent). Inklusive des Neulings-Trios durchbrechen die Etat-Ansätze im Oberhaus in der Summe erstmals die 600-Millionen-Schallmauer und belaufen sich auf 604,3 Millionen Euro.

Liga-Boss Werner Hackmann macht sich jedenfalls trotz Gesamt-Verbindlichkeiten der Liga in Höhe von 670 Millionen Euro keine Sorgen. "Demgegenüber steht eine Summe von einer Milliarde Euro an Vermögenswerten", betonte der frühere Vereins-Chef des Hamburger SV auf der DFL-Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag in Berlin.

Dortmund will 20 Millionen Euro weniger ausgeben

Etliche der großen "Sorgenkinder" in finanzieller Hinsicht haben die Zeichen der Zeit erkannt. Allen voran Ex-Meister Borussia Dortmund. Vor dem Hintergrund von Schulden von insgesamt 112,9 Millionen Euro und einem Rekordverlust von zuletzt 29,4 Millionen Euro kürzte der ehemalige Krösus seinen Haushalt gleich fast um ein Drittel, strich Topverdiener wie Marcio Amoroso und Torsten Frings von der Gehaltsliste und rechnet nur noch mit 39 Millionen Euro. "Wir werden 20 Millionen Euro weniger für Spieler, Trainer und Betreuer ausgeben", erklärte BVB-Chef Gerd Niebaum.

Auch Dortmunds Erzrivalen Schalke 04 plagen Sorgen. Jedoch setzten die Königsblauen trotz über 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten den Rotstift nur zaghaft an. Der Haushalt von 38,5 Millionen Euro liegt rund vier Prozent unterhalb des Budgets im Vorjahr. Die Finanzlage bezeichnete Manager Rudi Assauer zuletzt zwar "als angespannt, aber nicht dramatisch". Die noch mögliche Qualifikation für den UEFA-Cup wird "auf Schalke" denn auch herbeigesehnt. Assauer: "Jeder Euro Zusatzeinnahme verbessert die wirschaftliche Situation."

Auch FCK und Leverkusen mit verringertem Haushaltsplan

Wie vom BVB wurde auch vom 1. FC Kaiserslauern der Rotstift angesetzt. Die Pfälzer sparten 31,8 Prozent oder sieben Millionen Euro ein und haben mit lediglich noch 15 Millionen Euro den kleinsten Etat aller Erstligisten. Auch Bayer Leverkusen konnte seinen Haushalt besonders auf Grund des Verkaufs von Weltmeister Lucio an Bayern München sowie der Ausdünnung in der Chef-Etage, wo Geschäftsführer Reiner Calmund, Manager Ilja Kaenzig und Sportdirektor Jürgen Kohler ihre Büros räumten, um über 13 Prozent auf 26 Millionen Euro senken.

Der Rest der Liga - viele Klubs bezogen allerdings unterschiedliche Bereiche in ihre Berechnungen ein - gibt in der neuen Saison ebenso viel oder mehr Geld aus als in der vergangenen Spielzeit. Allen voran Meister und Pokalsieger Werder Bremen, der sein Budget um mehr als ein Viertel und 9,5 Millionen Euro auf 45 Millionen Euro erhöhte.

Krösus der Liga ist erneut Bayern München mit einem unveränderten Haushalt von 60 Millionen Euro. Dahinter klotzte sich ausgerechnet das letztjährige "Sorgenkind" Hertha BSC Berlin mit seinem Rekordetat von 54,7 Millionen Euro (plus 5,5 Millionen Euro und 11,2 Prozent) auf den zweiten Platz. Ebenfalls um zweistellige Prozentzahlen stockten der VfB Stuttgart (38 Millionen Euro), der VfL Bochum (27) und Borussia Mönchengladbach (40,1) ihre Kalkulationen auf.

Aufsteiger mit dickem Plus im Etat

Naturgemäß mindestens verdoppelt haben die Aufsteiger ihre Etats. Dabei erhöhte der 1. FC Nürnberg seine Planungen mit Berechnungen von 26 Millionen auf mehr als das Dreifache der vergangenen Zweitliga-Saison (8,4). Moderater passten sich Arminia Bielefeld (von 11 auf 24 Millionen) und der FSV Mainz 05 (von 8,6 auf 20 Millionen) ihren neuen Rahmenbedingungen an.

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