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Kunstrasen macht Bayern mehr Sorgen als Spartak
Auch Lahm nicht dabei

Kunstrasen macht Bayern mehr Sorgen als Spartak
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Die Angst vor Verletzungen auf dem ungewohnten Kunstrasen im Moskauer Luschniki-Stadion macht Bayern München vor dem Gastspiel in der Champions League bei Spartak die größten Sorgen. Trotzdem soll ein Sieg her.

Auch wenn das Achtelfinale schon erreicht und auch der Gruppensieg in greifbarer Nähe ist, gibt sich Bayern München vor dem Gastspiel bei Spartak Moskau alles andere als locker. Sein fünftes Gruppenspiel in der Champions League muss der deutsche Rekordmeister nämlich heute (18.30 Uhr MEZ/live bei Premiere) im Luschniki-Stadion der russischen Hauptstadt auf Kunstrasen austragen - und ist darüber so erbost, dass Trainer Felix Magath sogar schon von Wettbewerbsverzerrung sprach.

"Es ist eine Unverschämtheit vom Verband, dass er einen solchen Belag zulässt. Es ist überhaupt nicht gerechtfertigt, dass eine Mannschaft, die ständig darauf spielt, einen Vorteil hat. Man sollte so einen Belag nicht für internationale Wettbewerbe zulassen", ereiferte sich Magath vor dem Abflug nach Moskau am Dienstagvormittag.

Manager Hoeneß spricht von "Wahnsinn"

Manager Uli Hoeneß sprach in der Münchner AZ sogar von "Wahnsinn, dass die UEFA Spiele auf solchen Plätzen nicht untersagt. Erst wenn sich jemand auf so einem Untergrund die Achillessehne gerissen hat, werden manche Herren vielleicht irgendwann aufwachen."

Erhebliche Einwände gegen den ungewohnten Untergrund, auf dem die Bayern seit Sonntag bereits üben, kamen auch von Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. "Die Muskulatur auf Kunstrasen ist immer stärker belastet, genauso die Gelenke und Lendenwirbel. Der Muskel nimmt eine andere Spannung an. Dadurch kann es zu Rissen und Zerrungen kommen", erklärte Müller-Wohlfahrt.

Lucio und Lahm bleiben zu Hause

Verteidiger Lucio, der erstmals nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk wieder im Bayern-Kader stehen sollte, hat wegen des erhöhten Verletzungsrisikos deshalb kurzfristig sogar auf den Trip nach Russland verzichtet.

Ungeachtet des Ärgers über den Kunstrasen wollen die Bayern sich jedoch nicht mehr von Platz eins in Gruppe B verdrängen lassen. "Wir fahren dahin, um zu gewinnen", stellte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unmissverständlich klar. "Platz eins ist ganz klar unser Ziel", sagt Willy Sagnol. Bei einem Sieg wäre den Bayern die Tabellenführung im letzten Spiel gegen Inter Mailand und damit die bessere Ausgangsposition fürs Achtelfinale nicht mehr zu nehmen.

Sagnol hofft auch auf ein bisschen Glück

Allerdings erwartet die zuletzt deutlich formverbesserte Mannschaft vier Tage nach dem recht souveränen 2:1-Erfolg im Süd-Gipfel gegen den VfB Stuttgart eine größere Herausforderung, als es die Tabellenkonstellation vermuten lässt. "Das wird ganz schwer. Inter Mailand hatte da ein bisschen Glück. Ich hoffe, das haben wir auch", sagte Sagnol, der die Bayern nach zwei knappen Siegen in Folge noch nicht wieder in Bestform sieht: "Es ist zu früh zu sagen, wir sind gut drauf."

Immerhin bleibt den Münchnern bei ihrem strapaziösem 40-Stunden-Trip ein echter Kälteschock erspart. Für Ende November und Moskauer Verhältnisse sind milde zwei bis drei Grad angekündigt - kein Vergleich zu dem Gastspiel vor fünf Jahren, als man das Abschlusstraining bei minus 21 Grad absolvierte und sogar eine Absetzung der Partie in Erwägung gezogen wurde.

Doch mehr als das Wetter bereitet den Bayern ohnehin der Kunstrasen Sorge. "Der Ball geht viel mehr ab", sagte Salihamidzic. "Ein Vorteil für Spartak, aber das darf kein Alibi sein", meinte Mark van Bommel, räumte jedoch ein: "Mir gefällt das nicht. Fußball muss auf Naturrasen gespielt werden."

Neben Lucio blieb der zuletzt geschlaucht wirkende Philipp Lahm zu Hause. Nach wie vor fehlen die schon länger verletzten Owen Hargreaves und Valerien Ismael. Sebastian Deisler wird nach seinem Kurz-Comeback gegen Stuttgart auch in Moskau als Joker zur Verfügung stehen.

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