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3. Liga
Neururer wettert gegen Türkgücü-Trainer Dayat: "Absoluter Skandal"

Foto: Stefan Rittershaus

Für Peter Neururer ist Serdar Dayat im Cheftrainer-Amt bei Türkgücü München nicht der richtige Mann am richtigen Ort. Grund dafür ist eine Geschichte aus der Vergangenheit, in deren Rahmen Ungereimtheiten über die Fußball-Lehrerlizenz des neuen Coaches bei Türkgücü entstanden sind. 

Serdar Dayat ist zumindest vorübergehend bis zum Sommer 2021 neuer Cheftrainer bei Türkgücü München. Jedoch hat der Trainer gleich zu Beginn seiner Amtszeit beim Drittligisten wenig Zeit, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. In Verbindung mit Dayats Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz kommt es dieser Tage vermehrt zu Ungereimtheiten.

Laut der 'Süddeutschen Zeitung' sind es Rudi Bommer und Peter Neururer gewesen, die sich im Jahr 2009 unabhängig voneinander beim DFB meldeten, weil Dayat geplante Praktika nicht angetreten habe. Der Nachfolger des Ex-Türkgücü-Trainers Alexander Schmidt sei für ein mehrwöchiges Praktikum beim MSV Duisburg angemeldet gewesen sein, dass er unter Neururer jedoch nie angetreten habe. Zudem monierten die beiden ehemaligen Bundesliga-Trainer wohl auch, dass der ehemalige Jugendchef von Fenerbahce Istanbul seinen Praktikumsbericht im Wortlaut aus dem Internet kopiert haben soll. Zum damaligen Zeitpunkt sah sich der DFB nicht dazu veranlasst, Dayat die Lizenz wieder zu entziehen.

Neururer noch heute erbost

Besonders Neururer scheint den Vorfall, der mittlerweile knapp zwölf Jahre zurückliegt, noch nicht vergessen zu haben. Im Gespräch mit 'fupa.net' äußerte sich der Kult-Coach erbost über Dayats Verhalten.

"Das war damals ein absoluter Skandal. Der (Serdar Dayat, Anm. d. Redaktion) ist gar nicht zum Termin für das Praktikum erschienen und hat dann noch einen Praktikumsbericht abgegeben. Das habe ich dann dem DFB gemeldet. Der hat alles verdient, aber mit Sicherheit nicht die Bundesliga-Trainer-Lizenz", schimpft der heutige TV-Experte.

DFB zog für Dayat keine Konsequenzen

Der DFB zitierte Dayat nach Neururers Meldung damals zum Kontrollausschuss. "Somit lag die Beschwerde vor und wenn der Verband das durchgehen lässt, dann ist das nicht meine Angelegenheit", sieht Neururer sich bis heute nicht in der Verantwortung.

Auf Anfrage des 'Münchner Merkurs' nimmt der DFB folgend Stellung:

„Nach Prüfungen durch den DFB-Kontrollausschuss wurden am 16. Oktober 2009 im DFB-Präsidium zu dem Fall folgende Beschlüsse gefasst:

1. Keine Entziehung der Lizenz von Herrn Dayat durch das Präsidium des DFB gemäß § 29 Nr. 1. a) der Ausbildungsordnung des DFB.

2. Gegen Herrn Dayat wird kein sportgerichtliches Verfahren wegen des Verdachts eines unsportlichen Verhaltens eingeleitet.

3. Im vorliegenden Verfahren hat sich gezeigt, dass die Bestimmungen der DFB-Ausbildungsordnung und der APO hinsichtlich des Prüfungsverfahrens (z.B. Ableistung und Kontrolle des Praktikums, Anwesenheitspflicht) unzureichend sind. Die Bestimmungen sollten daher unter Einbindung des DFB-Trainer-Lehrstabs überarbeitet werden.

‚Zu 3: Entsprechende Änderungen und Präzisierungen der Ausbildungsordnung wurden im Anschluss vorgenommen und traten zum 1. Juli 2010 in Kraft.“

Dayat sieht sich als Opfer

Der neue Trainer des Drittligisten aus München nahm vor zwölf Jahren Stellung zu der von Neururer beschriebenen Angelegenheit. Hierbei soll Dayat laut eigenen Aussagen "nicht die Chance erhalten" haben, "Einblicke beim MSV Duisburg zu bekommen", weil "der Klub mich kein Praktikum machen lassen hat".

Über die Tatsache, dass Dayat nun in die Position kommt, ein Amt in der dritthöchsten deutschen Spielklasse innehaben zu dürfen, ist Neururer fassungslos. "Damit nehmen solche Leute anderen Leuten, die es regulär und richtig machen, die Arbeitsplätze weg", zeigt sich der 65-Jährige verärgert.

Indes hat auch Dayats neuer Klub sich zu den Vorwürfen geäußert. "Serdar Dayat besitzt eine Fußballlehrer-Lizenz. Diese hat er rechtmäßig vom DFB erhalten. Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen", hält Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny seinem Trainer den Rücken frei.

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