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RWE/RWO: Sommers für Abbruch, Uhlig hofft auf 3.Liga-Aufstockung

Hajo Sommers (links) und Marcus Uhlig sind nicht ganz einer Meinung, was den Saison-Abbruch angeht.
Hajo Sommers (links) und Marcus Uhlig sind nicht ganz einer Meinung, was den Saison-Abbruch angeht. Foto: Matthias Graben
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Offiziell pausiert die Regionalliga West noch bis zum 19. April 2020. Doch so langsam scheinen die Vereins-Verantwortlichen an eine Fortsetzung der Saison nicht mehr so richtig zu glauben.

Am Samstagabend plädierte Hajo Sommers, Präsident von Rot-Weiß Oberhausen, im ZDF-Sportstudio für einen vorzeitigen Saison-Abbruch. "Ja, der Verband sagt, dass bis zum 19. April Pause ist. Aber da frage ich mich ernsthaft, ob die Herren denn keine Nachrichten hören? Sie sollen dann mal in den Gelben Seiten blättern und einen Virologen anrufen. Keiner glaubt doch ernsthaft, dass ab dem 19. April wieder Fußball gespielt wird", spricht Sommers Klartext.

Für den 61-Jährigen kann es eigentlich nur eine Lösung geben - zum Wohle der Vereine, wie Sommers betont: "Ich bin wahrscheinlich der Einzige, der dafür plädiert, dass die Saison in den unteren Ligen abgebrochen wird. Denn dann könnten wir Spielerverträge freigeben. Wir könnten einigen Jungs dann auch kündigen, weil wir nicht mehr spielen. Diese Spieler könnten dann zum Arbeitsamt gehen."

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Warum Sommers solch einen Gedankenweg hat, erläutert er: "Falls es noch keinem aufgefallen ist: ich wiederhole es noch einmal: Es gibt keinen einzigen Euro in der 4. Liga. Es gibt keine TV-Gelder, es gibt keine Vermarktung. Wir ernähren uns alle nur von den Sponsoren, die wir haben und den Zuschauereinnahmen bei den Heimspielen."

Essens Marcus Uhlig hofft noch auf Aufstockung der 3. Liga

Sommers Kollege Marcus Uhlig, der Vorstand bei Rot-Weiss Essen ist, hofft noch irgendwie auf eine Saison-Fortsetzung. "Wir stehen in der Liga sehr gut da und sind auch noch im Pokal-Halbfinale vertreten. Natürlich würden wir gerne weiter spielen. Wenn, dann allerdings mit Zuschauern. Das ist für uns alternativlos", sagt Uhlig gegenüber RevierSport.

Doch auch der 49-Jährige weiß: "Dass die DFL-Klubs auf Geisterspiele setzen, um die für sie elementar wichtigen TV-Einnahmen bestmöglich zu retten, verstehe ich. Da für die Dritt-, vor allem aber für uns Viertligisten TV-Erlöse quasi keine Rolle spielen, sind die Spielbetriebs-Einnahmen umso wichtiger."

Ein Freund von Geisterspielen ist Uhlig ganz und gar nicht. Doch auch mit dem vorzeitigen Saison-Abbruch, den Uhlig [article=480946]zuletzt gegenüber dieser Redaktion als "Tragödie" für alle Mannschaften bezeichnete[/article], kann sich der ehemalige Bielefelder Geschäftsführer, der die Arminia in die 2. Bundesliga führte, nur schwer anfreunden. Eine echte Zwickmühle für Uhlig.

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Zu der Idee des RWO-Präsidenten sagt der RWE-Boss: "Einen Saison-Abbruch können wir nur befürworten, wenn die Vereine dafür eine echte finanzielle Kompensation bekommen. Außerdem dürfen die Vereine, für die es noch um etwas geht, auch sportlich nicht einfach auf Null gestellt werden."

Doch wie könnte so etwas aussehen? Uhlig: "Hier sind sicherlich die Verbände gefragt und auch die Solidarität im Fußball insgesamt. Es werden zum einen finanzielle Mittel zu Überbrückung benötigt, zur Not auch zinslose Darlehen. Außerdem muss meiner Meinung nach das Liga-System neu gedacht werden. Warum stocken wir nicht zum Beispiel die Ligen ab der kommenden Saison größtmöglich auf? So dass die Vereine entsprechend mehr Heimspiele und somit größere Einnahme-Potenziale bekommen."

Zwei Dritte Ligen - oder 24er Liga?

Uhlig glaubt, dass durch die Corona-Krise der Fußball die Möglichkeit bekommt, sich ein Stück weit neu zu erfinden. Eine Neueinteilung der Ligen in einer Art und Weise, dass möglichst wenig Klagen drohen, indem möglichst viele Vereine eher belohnt werden, hält Uhlig für denkbar.

Also zum Beispiel eine 3. Liga mit 24 Mannschaften? Uhlig: "Warum nicht? Oder vielleicht sogar zwei 3. Ligen. Das wäre eine Überlegung für den Fall, dass die Saison jetzt abgebrochen würde und man überlegen müsste, wie man all die aussichtsreichen Viertligisten unterbringt. Das halte ich für einen Ansatz, den man sicherlich mit Experten mal weiterdenken müsste."

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