Der 77-jährige gebürtige Dorstener Pröpper, der seit über 40 Jahren in Wuppertal lebt, spielte zwischen 1969 und 1979 beim WSV. Insgesamt bestritt er 294 Pflichtspiele für Wuppertal und erzielte dabei 182 Tore. 87 (39 Treffer) Begegnungen absolvierte er für die Rot-Blauen in der 1. Bundesliga.
RevierSport sprach am Mittwoch mit "Meister" Pröpper über die aktuelle Lage beim Wuppertaler SV.
Günter Pröpper, was geht in Ihnen vor, wenn Sie an die aktuelle Situation beim WSV denken? Als ich das erfahren habe, war ich geschockt und erschüttert. Das bin ich immer noch. Das alles tut mir sehr weh. Der WSV ist tief in meinem Herzen verwurzelt.
Überrascht Sie denn diese missliche Lage? Wissen Sie: Ich bin niemand, der mit dem Finger auf anderen Menschen zeigt. Klar ist, dass der WSV nie viel Geld hatte. Mir kam schon in den letzten Monaten zu Ohren, dass hier und da vielleicht etwas fehlen würde. Dass die Situation aber so schlimm ist, wusste ich nicht.
Gehen Sie immer noch ins Stadion am Zoo? Wenn es die Gesundheit zulässt, dann gehe ich ins Stadion. In dieser Saison war ich aber selten da.
Viele Zuschauer kommen ja nicht mehr ins Stadion... Ja, leider. Aber ich muss hier mal auch den Verband an den Pranger stellen. Manche Spielansetzungen des Wuppertaler SV sind mir ein Rätsel. Wie kann man das Spiel gegen Oberhausen auf einen Montagabend setzen? Da ist doch klar, dass kaum jemand kommt. Das Sonntagsspiel gegen Aachen sieht ähnlich aus. Aber was mich am meisten ärgert, ist das Spiel gegen Rot-Weiss Essen. Warum müssen wir gegen RWE im Dezember spielen? Warum legt es der Verband nicht auf die ersten Spieltage? Dann kommen auch über 10.000 Zuschauer und es könnte alles anders aussehen. Der Verband sollte auch mal an die Vereine bei den Terminierungen denken. Der Verband sollte die Klubs unterstützen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Verband den Wuppertaler SV gar nicht in der Liga haben will.
Sie sind 77 Jahre alt. Was würden Sie gerne noch mit dem WSV erleben? Den Profifußball! Und damit meine ich die 3. Liga. Von 1. oder 2. Bundesliga brauchen wir hier gar nicht zu sprechen. Aber die 3. Liga sollte für eine Stadt wie Wuppertal machbar sein. Und dann wünsche ich mir einfach nur Ruhe. Das beim WSV mal über Jahre Ruhe herrscht und nur über Fußball gesprochen und diskutiert werden kann.
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Autor: Krystian Wozniak