Hunderte Anhänger der insgesamt 62.271 Zuschauer verließen vorzeitig die Veltins-Arena. Die rund 5000 mitgereisten Werder-Fans schickten die zu den Ausgängen strömenden Schalke-Fans mit „Auf Wiedersehen“-Sprechchören auf den Heimweg.
Manager Christian Heidel blieb nicht verborgen, dass sich die Arena immer mehr leerte. „Dass der eine oder andere ein paar Minuten früher geht, ist zwar schade, aber für uns kein Problem“, sagt der 55-Jährige. Heidel schiebt nach: „Das haben wir zu akzeptieren.“
„Dass am Ende auch ein paar Pfiffe kommen, das ist doch völlig normal“
Gleiches gilt für deutlich hörbare Pfiffe, die nach der 0:2-Niederlage von den Tribünen auf die Schalker Profis einprasselten. Der harte Fan-Kern in der Nordkurve applaudierte Naldo & Co.trotz der erneuten Heim-Pleite, weil zumindest Kampf und Einsatz stimmten. Bei einigen anderen Zuschauern ist der Geduldsfaden offenbar stärker strapaziert. Die Erwartungen sind nach der Vizemeisterschaft aus der Vorsaison hoch. „Dass am Ende auch ein paar Pfiffe kommen, das ist doch völlig normal“, sagt Christian Heidel.
Diese Unmutsäußerungen kommen auf Schalke nicht exklusiv vor. Heidel: „Es gibt kein Stadion in Deutschland, in dem eine Mannschaft, die in unserer Situation steckt, ein Spiel verliert und keiner pfeift. Das ist auch in Ordnung.“ Die Schalker haben gerade zuhause bisher arg enttäuscht. In vier Begegnungen gab es gerade ein mageres Törchen beim 1:0 über Mainz. Ansonsten setzte es drei 0:2-Pleiten gegen Bremen, Hertha BSC und Meister Bayern.
Der Manager hatte trotz der nicht überhörbaren Negativ- Reaktionen ein Lob für den Großteil der S04-Anhänger, die erneut bedingungslos hinter ihrem Team standen, parat. „Ich fand trotzdem, dass die Leute uns großartig unterstützt haben.“
Autor: Thomas Tartemann