Rot-Weiß Oberhausen und Trainer Mike Terranova konnten am Dienstagabend im Stadion Niederrhein vor 720 Zuschauern trotz einer frühen 1:0-Führung durch Tim Hermes (3.) nicht in die dritte Runde des RevierSport-Niederrheinpokals einziehen. Robert Nnaji glich in der 87. Minute zum 1:1 für Velbert aus, das im Elfmeterschießen die Nerven behielt und den Regionalligisten bis auf die Knochen blamierte.
Während die Spieler des Tabellendritten der Regionalliga West mit enttäuschten Mienen wortlos aus den Katakomben des Stadions schlichen, war der Trainer der Kleeblätter auch eineinhalb Stunden nach Abpfiff nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Wie RevierSport noch vor Ort erfuhr, musste Terranova zum Rapport bei der sportlichen Leitung des Vereins um Sportdirektor Jörn Nowak. Der Trainer soll sich in den vergangenen Wochen nicht gerade beliebt gemacht haben, da er einen Lehrgang zum Fußballlehrer absolviert und seine Mannschaft unter der Woche nicht regelmäßig trainieren kann. Nun folgte nach einem guten Saisonstart der große sportliche Knall in der noch jungen Saison.
Zwar hat Terranova durch den Erfolg in der Liga einige Argumente auf seiner Seite, doch auf lange Sicht könnte ein Trainer, der seine Mannschaft nicht regelmäßig unterstützen kann,nicht das sein, was man sich bei RWO vorgestellt hatte - auch wenn der Verein zunächst dachte, der Teilzeitplan würde aufgehen. Das erste Zeichen in die falsche Richtung gab es nun mit dem Ausscheiden gegen den Oberligisten aus Velbert.
Kurz vor Mitternacht konnte unsere Redaktion dann doch noch mit dem Oberhausener Trainer sprechen, der sich wie folgt äußerte: "Es ging nicht um meine Person, wir haben über das Spiel diskutiert. Am Ende des Tages muss meine Mannschaft das Spiel gewinnen, das müssen wir uns ganz klar ankreiden lassen. Am Wochenende geht es weiter." Auf die Frage, ob Terranova denn definitiv Trainer bleibe und im kommenden Spiel gegen den SC Wiedenbrück auf der Bank sitze, antwortete er: "Natürlich. Darüber haben wir nicht gesprochen."
Autor: Marlon Irlbacher