Startseite » Fußball » Bezirksliga

Bezirksliga 8: Das neue Trainerduo des SV Holzwickede Gerhard Noll und Ingo Peter im Interview
„Einbeinige machen uns verrückt“

Bezirksliga 8: Das neue Trainerduo des SV Holzwickede im Interview
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf Logo
13:00
SpVgg Greuther Fürth Logo
SpVgg Greuther Fürth
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Er war Co-Trainer der Sportfreunde Siegen, schnupperte als Trainer Zweitliga-Luft und war zuletzt Scout beim Süd-Regionalligisten SC Pfullendorf. Jetzt sucht Gerhard „Fanja“ Noll vier Klassen tiefer eine Herausforderung als Coach, Seite an Seite mit dem Ex-Profispieler (u.a. bei Borussia Dortmund und in den USA) Ingo Peter bei der Spielvereinigung Holzwickede. Der Deutsche Amateurmeister von 1976 kickt inzwischen in der Bezirksliga. Zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 2012 sollte es schon etwas höher sein, hoffen die Verantwortlichen. In der anstehenden Spielzeit zählt der HSV zu den Aufstiegs-Favoriten.

Zwei Trainer, wie soll das funktionieren?

Peter: Ich mache das ehrenamtlich, Fanja ist der hauptamtliche Coach, wenn`s nicht klappt, wird er gefeuert. Nein, ernsthaft: Ich bleibe in meinem Beruf tätig und werde nicht immer bei jedem Training sein können. Wir harmonieren prächtig, das haben wir bereits in Siegen gezeigt. Unsere Wege haben sich eigentlich nie getrennt.

Noll: Wir wollen das machen wie das Duo Löw-Klinsmann, da hatte auch jeder seinen Platz und seine Aufgabe.

Auf was können sich die Spieler demnächst einstellen?

Noll: Ich werde vier bis fünf Trainingseinheiten die Woche anbieten. Wissen Sie, ich kenne das nicht anders aus den Profi-Zeiten. Ich weiß aber, dass aufgrund von Arbeit oder Studium nicht immer alle können. Dann erwarte ich aber, dass sie dann zu den anderen Einheiten kommen. Ich habe mal in Siegen bei der zweiten Mannschaft gesagt: „Meldet Euch zuhause ab“. So extrem wird es vielleicht nicht, aber eben anders. Dennoch möchte ich alle Freundinnen und Frauen beruhigen.

Peter: Ich denke, dass wir viel an Grundlagen arbeiten. Das übliche Training mit Taktik und dem Verschieben der Viererkette, das ist doch keine Arbeit. Nein, die Spieler müssen ordentliche Schusstechniken haben, beidseitig abziehen können und nicht nur einen Fuß haben. Wenn ich sehe, dass selbst bei den Profis so manche „Einbeinige“ herumlaufen, werde ich fast verrückt.

Die Ausbildung beginnt doch bereits in der Jugend...

Peter: Richtig. Daher werden wir auch an den Trainingstagen die erste und zweite Mannschaft, sowie die A-Jugend parallel trainieren lassen. Das erleichtert die Ausbildung und Heranführung an die jeweiligen Teams – und es schweißt zusammen.

Sie wollen weitere Experten gewinnen...

Peter: Ja, aber keine bezahlten Kräfte. Wir haben alle unsere Netzwerke, können Menschen ansprechen, die ihr Wissen und Können weitergeben. Das werden Torwarttrainer sein oder ältere verdiente Spieler, die zum Beispiel bei Standards treffsicher waren. Vielleicht melden die sich ja auch von sich aus bei uns. Würde uns wirklich freuen.

Wie sehen Sie die Chancen, beim HSV etwas Großes aufzubauen?

Noll: Wir können nicht zaubern. Aber wir werden hart arbeiten und trainieren, Leidenschaft einfordern. In Holzwickede habe ich das Gefühl, dass es ein überschaubarer Ort ist, wo alle mitmachen. Wäre doch großartig, wenn wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen könnten. Aber wie gesagt, es gibt keinen Automatismus, keinen geplanten Aufstieg in der neuen Spielzeit. Diese Liga ist in der neuen Saison sehr stark – stärker und ausgeglichener als in dieser Spielzeit.

Peter: Wie Fanja schon sagt, mit Hand auflegen kommen wir nicht weiter. Wichtig aber wäre der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A, damit der Abstand zur Ersten nicht zu groß wird. Und dann wollen wir auch in der Jugend einiges tun. Die Quantität und Breite sind mit der Steigerung von neun auf nunmehr 16 Mannschaften bereits da. Jetzt arbeiten wir weiter an der Qualität.

Wie sehen die Planungen für die Saisonvorbereitung aus?

Noll: Es wird ein dreitägiges Trainingslager in Neuenkirchen geben. Bei den vielen Neuzugängen ist es notwendig, sich näher kennenzulernen und wirklich einmal vier Tage am Stück gemeinsam zu arbeiten. Mit 35 Mann für die erste und zweite Mannschaft gehen wir in die Saison.

Wie wollen sie die vielen Neuen integrieren?

Peter: Erst einmal sind Spieler wie Stefan Fengler echte Führungspersönlichkeiten. Sie bringen viel Erfahrung mit und besitzen Vorbildcharakter. Wir müssen zusammenwachsen. Das passiert durch viele Trainingseinheiten, aber auch durch ein Trainingslager, dessen Realisierungschancen wir gerade prüfen. Wir wissen, dass Mannschaften von Anfang gegen uns besonders motiviert sein werden. Hier müssen und werden wir bestehen, auch wenn es mal kleinere Rückschläge geben wird.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel