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Federer setzt auf altes Erfolgsrezept
"Ich bin auch nur ein Mensch"

Federer setzt auf altes Erfolgsrezept
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Roger Federer lässt sich nicht beirren und versucht, jedes Gerede von einer Krise schon im Ansatz zu unterdrücken. Der Schweizer ist souverän, freundlich und bestimmt, parliert in vier Sprachen durcheinander. Ein Champion, der großes Selbstvertrauen ausstrahlt. Dabei hat er die letzten vier Turniere, an denen er teilnahm, nicht gewonnen. Eine solche Misserfolgsserie ist dem Schweizer zuletzt im August 2003 unterlaufen.

"Ich bin auch nur ein Mensch", sagt Federer: "So wie in den letzten dreieinhalb Jahren konnte es ja nicht weitergehen." So wie im Frühjahr 2007 aber eben auch nicht. Der bislang unangreifbar scheinende Dominator spürt den Atem der Verfolger. In der ATP-Jahreswertung liegt Rafael Nadal bereits über 100 Punkte vor ihm, der Serbe Novak Djokovic hat nur neun Zähler Rückstand auf den Schweizer. Es wird Zeit für die Wende zum Guten, und Federer hat sich dafür Hamburg ausgesucht, wo er seinen Durchbruch erlebte. "Ich habe hier 2002 mit dem Erfolg über Marat Safin meinen ersten großen Sieg gefeiert", erinnert sich der Weltranglisten-Erste: "Und ich hoffe, hier erneut gewinnen zu können."

Dafür hat er letzte Woche auf "klassische" Weise reagiert: Trennung vom Coach. Nach der Achtelfinalpleite von Rom gegen den Italiener Filippo Volandri teilte er dem Australier Tony Roche das vorzeitige Ende der Anfang 2005 begonnenen Zusammenarbeit mit, die eigentlich bis nach Wimbledon vereinbart war. Stattdessen kehrt Federer zu seinem Erfolgsrezept von 2004 zurück: Allein gegen alle: "Ich habe damals bewiesen, dass ich auch ohne Trainer Turniere gewinnen kann, meine Erfahrung ist groß genug." Die beiden kommenden Grand-Slam-Turniere in Paris und London wird er sich also auf jeden Fall wieder selbst coachen. Bereits vor fünf Wochen hat Federer das angeblich größte französische Talent seit Jahren als Trainingspartner engagiert, den 16 Jahre alten Jonathan Eysseric. Mit der Nummer eins der Junioren-Weltrangliste wird er sich kommende Woche in Paris intensiv auf Roland Garros vorbereiten. Eysseric ist Linkshänder und soll das Spiel von Rafael Nadal imitieren.

Der 20-jährige Spanier sitzt dem Schweizer wie ein Stachel im Fleisch. 77-mal hintereinander hat der Mallorquiner auf Sand gewonnen, dabei bereits vier Titel in diesem Jahr geholt und Federer in sieben von zehn Matches geschlagen, darunter fünfmal auf roter Asche.

Und Nadal steht Federer bei der Erfüllung seines großen Traumes im Weg. Der Schweizer will mit einem Triumph in Paris seinen persönlichen "Grand Slam" komplettieren und damit endgültig in den Olymp der ganz Großen seines Sports einziehen. "Roger bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn er in Paris gewinnen will", meinte jüngst der große John McEnroe. Vielleicht ist es sogar schon zu spät.

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