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Zweite Bochum-Doku von Ben Redelings feiert Premiere
„Die 11 des VfL“

Zweite Bochum-Doku von Ben Redelings feiert Premiere
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Nach dem Erfolg seiner ersten Dokumentation über den VfL Bochum, „Wer braucht schon ein Sektfrühstück bei Real Madrid“, hat Ben Redelings nun den zweiten Teil abgedreht, der sich vor allem mit den Spielern der Blau-Weißen beschäftigt. „Die 11 des VfL“ feiert am heutigen Donnerstag gleich zwei Premieren: Zunächst um 18 Uhr im Bochumer UCI-Kino, dann um 19.30 Uhr im „Riff“ (ausverkauft) mit vielen Überraschungsgästen. Und einem müden Filmemacher, der noch vor einer Woche das letzte Material drehte und bis zuletzt am Schluss feilte. Was die Zuschauer erwartet, verrät Redelings im RS-Interview.

RS: Ben Redelings, steigt die Anspannung vor der Premiere?

Redelings: Ich muss ehrlich sagen, ich bin exorbitant aufgeregt. Ich glaube, es ist wirklich ein richtig schöner Film geworden. Aber ich bin ziemlich gespannt, wie die Protagonisten und die Zuschauer auf das Ganze reagieren.

RS: Wie kam die Besetzung des Films zustande?

Redelings: Etwa hundert Fans haben mir ihre Elf geschickt, darauf fußte dann die Auswahl, die letztlich aber subjektiv war. Zum Beispiel gehört ein Yildiray Bastürk für mich nicht in eine VfL-Mannschaft. Das Kriterium war, dass die Kicker echte VfLer sind und nicht einfach nur mal hier gespielt haben. Und ehrlich gesagt kommen auch mehr als elf Spieler vor, es sind 20. Die Trainer haben übrigens ihre eigene Rubrik bekommen.

RS: Was war für Sie das Besondere an der Arbeit zu dem Film?

Redelings: Es war schon klasse, die ganzen alten Recken zu treffen. Wenn ein Heinz-Werner Eggeling und ein Jupp Kaczor im Gasthaus Goeke zusammensitzen und sich freuen, sich erstmals nach sieben Jahren wieder zu sehen, ist das schon sensationell. Das war ein Gefühl wie beim Klassentreffen. Auch bei Jupp Tenhagen zu Hause auf dem Sofa zu sitzen, ist für mich etwas Tolles gewesen.

RS: Ihr Werk widmet sich vor allem den alten Helden, die den Mythos der „Unabsteigbaren“ begründeten. Dabei haben Sie selbst kaum einen der Akteure spielen sehen…

Redelings: Gerade das ist so faszinierend. Ein Hans Walitza ist seit 32 Jahren weg, war nur drei Jahre in Bochum, und trotzdem klingt sein Name noch nach. Aus den Neunzigern, als der VfL mal richtige Erfolge vorweisen konnte, da hat man viele schon wieder vergessen. Das ist wirklich verblüffend. Mein Vater und Schwiegervater peitschen mir die Namen von früher nur so um die Ohren, von daher ist viel überliefert, die Leute sind indirekte Helden.

RS: Sie lassen aber nicht nur die Kicker zu Wort kommen…

Redelings: Auch bekannte Fans wie Herbert Grönemeyer, Hans-Werner Olm oder Uwe Fellensiek tragen ihre Anekdoten bei. Vor allem Fellensiek hat im ersten Teil schon für einige Lacher gesorgt, das wird er auch im zweiten tun.

RS: So ein Streifen müsste in Bochum doch ein Selbstläufer sein, oder?

Redelings: Ich wünsche mir, dass er von möglichst vielen Leuten gesehen wird. Aber vielleicht sind die Wade von Theofanis Gekas oder der aktuelle Torhüter Nummer vier doch wichtiger als die Geschichte eines Vereins. Das kann ich nicht einschätzen. Aber ich hoffe, dass auch ein Vater seinen fünfjährigen Sohn mit ins Kino schleppt. Denn man kann wirklich stolz sein auf den Club, wie er einmal war.

RS: Wird dies Ihre letzte VfL-Doku sein?

Redelings: Ich hatte während der Arbeit schon das Gefühl, dass es auf eine Trilogie hinausläuft. Zunächst ging es um die Fans, jetzt um die alten Spieler. Ich stelle mir schon vor, noch einen Film zu drehen, bei dem ich nah an der Mannschaft dran bin, damit der Zuschauer auch hinter die Kulissen blicken kann. Das wäre ein Wunsch für die Zukunft, momentan wäre es aber wohl unrealistisch.

„Die 11 des VfL“ läuft am heutigen Donnerstag (18 und 20.30 Uhr) im Bochumer UCI an, danach von Freitag bis Dienstag jeweils um 15.30, 18 und 20.30 Uhr. Am kommenden Mittwoch (15.30 und 18 Uhr) läuft der Streifen zum vorerst letzten Mal, je nach Erfolg geht es dann weiter.

Kultiger Fußball-Laden eröffnet am Schauspielhaus: "Der Geist von Malente" liegt mitten in Bochum

Nicht nur wegen der VfL-Doku ist Ben Redelings derzeit mitten im Stress. Denn es gibt noch ein zweites Fußball-Projekt: den eigenen Laden, der neben Shirts, Retro-Trikots, Taschen und teilweise antiquarischen Büchern vieles mehr bietet, was sich Freunde der kickenden Zunft schon lange gewünscht haben. Der Laden in der Nähe des Bochumer Schauspielhauses wird von Redelings' Frau Nadine betrieben, feiert am kommenden Samstag zwischen 11 und 15.30 Uhr Eröffnung in der Oskar-Hoffmann-Straße 34. Und hört auf den geschichtsträchtigen Namen "Der Geist von Malente".

"Dass wir jetzt beide mit dem Fußball unser Geld verdienen, ist doch klasse. Das hatten wir vor ein paar Jahren noch nicht für möglich gehalten", grinst der Filmemacher. Und ist überzeugt, dass es auch den Kunden zugute kommt: "Wir führen Artikel, die man selbst im Internet lange suchen muss, haben Vereinbarungen mit ausländischen Lieferanten getroffen, die hierzulande kaum bekannt sind." Auf den 35 Quadratmetern Verkaufsfläche werden aber auch eigene Kreationen angeboten, gerade im Textil-Bereich darf man neben den kultigen "Dönninghaus"-Shirts einige Neuheiten erwarten. Einzelne Stücke möchte Redelings aber nicht herausheben: "Das Ganze ist das Highlight. Für einen Fußball-Fan kann es doch nichts schöneres geben, als alles rund ums Leder in einem Geschäft zu entdecken."

Und auch Auswärtige müssen nicht am Fußball-Gott zweifeln, weil es in ihrer Stadt keinen vergleichbaren Laden gibt. Schließlich wird in der kommenden Woche unter malente-fussballshop.de der Online-Shop eröffnet. Ein Problem gibt es aber doch noch: Irgendwie muss Redelings seiner Frau beibringen, dass nach der Eröffnung das Derby zwischen Bochum und Borussia Dortmund im Stadion gesehen werden sollte. Aber auch das dürfte in einer Fußballer-Familie keine Schwierigkeit darstellen...

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