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MSV: Rudi Bommer kitzelt die "jungen Wilden"

MSV: Rudi Bommer kitzelt die "jungen Wilden"
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In genau zwei Wochen ertönt für den MSV Duisburg bereits wieder der Startschuss zur heißen Meisterschafts-Phase, die Zebras sind dann beim Aufsteiger TuS Koblenz zu Gast.

In genau zwei Wochen ertönt für den MSV Duisburg bereits wieder der Startschuss zur heißen Meisterschafts-Phase, die Zebras sind dann beim Aufsteiger TuS Koblenz zu Gast. Es bleibt dem Trainer-Team um Rudi Bommer, Heiko Scholz, Manfred Stefes und Manfred Gloger also nicht viel Zeit, um die Truppe optimal zu präparieren. "Die Vorbereitung ist diesmal extrem kurz", stellt Bommer fest, "in dieser Form habe ich das selbst auch noch nicht erlebt. Warum der Terminplan letztlich so gestaltet worden ist, weiß keiner. Schließlich wartet im Sommer keine WM oder EM. Aber wir nehmen es, wie es kommt, es wird kräftig gepowert." Vor dem Abflug nach Faro unterhielt sich RevierSport mit dem Olympia-Teilnehmer von 1984 (Bronze-Medaille).

Rudi Bommer, wie sind die ersten Eindrücke nach dem Trainings-Start ausgefallen?

Die Jungs sind gut dabei. Alle haben während der freien Tage etwas getan, wir fangen deswegen nicht bei Null an, sondern sind viel weiter, als das sonst der Fall ist.

Mit Stefan Blank muss ein Leistungsträger, der eigentlich fest eingeplant war, passen. Ein herber Verlust?

Wir haben erst überlegt, Stefan mit nach Portugal zu nehmen, aber das hätte nichts gebracht. So eine Thrombose kann bei langem Sitzen im Flugzeug neu aufkommen, in diesem Fall geht die Gesundheit eindeutig vor. Zudem muss er blutverdünnende Medikamente einnehmen, das ist hochgefährlich, weil im Training immer etwas passieren kann.

Rechnen Sie in der Rückrunde überhaupt noch mit Ihrem Links-Verteidiger, zumal Sie dann mehr Varianten auf dieser Seite hätten?

Sicherlichlich hätten wir mit Alexander Bugera und Stefan Blank mehr Möglichkeiten, Bugi könnte wieder offensiver agieren. Aber es wird sehr eng, dass Blank in der Spielzeit überhaupt noch zum Einsatz kommt. Ein Problem? Unser Kader ist so ausgewogen, dass wir es auffangen können.

Gestern kletterte ein neues Gesicht in den Flieger...

Ja, mit Nick Hamann vom FC Chelsea haben wir einen Nachwuchs-Mann dabei, den wir in der kommenden Woche testen. Die englische Schule ist bestimmt nicht schlecht, das ist für uns eine gute Gelegenheit, diesen jungen Torwart unter die Lupe zu nehmen, auf der anderen Seite besteht aber kein zwingender Bedarf.

Als welchen Typen haben Sie ihn bisher kennengelernt?

Nick ist 1,86 Meter groß, spielt von hinten heraus gut mit, ist sehr helle. Ein Mann, der weiß, was er will.

Offenbar haben Sie eine Vorliebe für talentierte Leute, die von der Insel kommen, oder?

Ich habe Nico Herzig, der früher in Wimbledon aktiv war, nach Burghausen geholt, mittlerweile spielt er in der Bundesliga bei Alemannia Aachen. Sebastian Kneißl, der ebenfalls in England aktiv war, hatte ich für Burghausen ebenfalls auf dem Zettel, der Wechsel hat dann mit etwas Verzögerung geklappt. Und bei uns spielt Markus Neumayr, der aus Manchester Uniteds Schule kommt...

...und im letzten Pfichtspiel des Jahres 2006 bei Hannover 96 "grünes Start-Licht" von Ihnen erhielt!

Markus hat noch nicht die Routine, ist manchmal etwas zu verspielt. Er muss Geduld haben, weiter arbeiten und langsam reinwachsen. Das Hannover-Spiel war ganz ordentlich, ein Kai Koitka hat zuvor in Essen seine Möglichkeit bekommen, bereitete das Siegtor vor, indem er die Ecke herausholte.

Was erwarten Sie von den "jungen Hüpfern" in den nächsten 14 Tagen?

Jeder hat bisher seinen Teil beigetragen, egal, ob Neumayr, Koitka, Book Bodzek oder Caligiuri. Ich habe zu ihnen gesagt, dass sie noch mehr Gas geben und ihren Platz im Team festhalten sollen. Sie müssen einfach konstanter auftreten, wenn sie sich in die Truppe gespielt haben, ihre Position verteidigen.

Stichwort Verteidigung: In diesem Bereich nimmt Necat Ayguen einen neuen Anlauf. Wie stehen seine Aktien?

Necat hat in der Zweiten Liga noch keine einzige Minute für uns gespielt. Er braucht eine komplette Vorbereitung sicherlich am dringendsten. Julian Filipescu fällt in der Abwehr wegen seiner fünften gelben Karte für das erste Rückrunden-Spiel in Koblenz aus. Quido Lanzaat genießt mein vollstes Vertrauen, er ist immer gut reingekommen, wenn wir ihn benötigt haben. Ein Necat Ayguen ist für die Position ebenfalls ein Thema.

Kapitän Georg Koch bemängelte kurz vor dem Jahreswechsel, dass mitunter versucht wird, ein Spiel zu verwalten. Verständlich?

Ìch sehe es so, dass wir eigentlich keine Partie verwaltet, sondern immer unsere Chance suchen. Wenn Schorsch allerdings die Passivität im Mittelfeld meint, die in Hannover auftrat, dann gebe ich ihm absolut Recht. Wir standen mit Bodzek und Tararache im defensiven Bereich teilweise zu weit weg. Gegen 96 hat man aber auch gemerkt, dass der eine oder andere nicht mehr zulegen konnte.

Wen meinen Sie?

Mo Idrissou ist ein Beispiel dafür. Er hat für uns eine sehr gute Saison gespielt, aber zum Schluss wurden die Beine schwer. Man darf nicht vergessen, dass er erstmals seit über einem Jahr wieder eine komplette Halb-Serie durchgezogen hat.

Reicht Ihnen Platz drei im Mai?

Wenn ich jetzt das Ziel ausgebe, Dritter werden zu wollen, dann landen wir womöglich auf Platz vier. So ein Denken ist ganz gefährlich, deswegen halte ich es auch für wichtig, sogar den ersten Rang als Vorgabe zu nennen. Da besteht nicht die Gefahr, zu schludern. Die Konkurrenten hinter uns sind nicht so weit weg, wir müssen auf der Hut sein.

Spitzenreiter KSC und Hansa Rostock schienen zwischendurch schon kräftig davon zu eilen. Sind die beiden Taktgeber überhaupt noch einzuholen?

Wir lassen weder den KSC noch Hansa wegmarschieren. Wir haben beim KSC in Unterzahl 3:3 gespielt, in Köln mit einer starken Leistung 3:1 gewonnen, in Fürth nach katastrophaler erster Hälfte sensationell gespielt und 5:3 gesiegt. In Rostock standen wir 20 Minuten unter Druck, konnten es ganz gut meistern. Dann passierte der Lapsus mit dem Strafstoß, normalerweise mussten wir da nicht 0:1 verlieren. Aber ich habe gleich danach gefordert, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen muss, die ist auch gekommen. Insgesamt haben wir eine positive Hinserie gezeigt. In der Rückrunde haben wir Köln, Rostock und Karlsruhe bei uns zuhause, da wollen wir unsere Heimstärke ausspielen.

32 Punkte stehen aktuell zu Buche. Bei verdoppelter Ausbeute könnte das Aufstiegs-Ticket wohl ausgestellt werden, oder?

Ich sage: Ja. Was wir bisher eingefahren haben, ist ungefähr die Hälfte von dem, was nötig ist, um den Sprung zu schaffen. Selbst mit 62 Punkten müsste es am Ende reichen. Trotzdem will ich mit dem MSV das Maximum erreichen, möglichst jede Partie gewinnen. Bisher hatten wir zwei Unentschieden zu viel dabei, vielleicht können wir das korrigieren. Die Leistung muss abgerufen, dazu beständiger gespielt werden.

Wie bewerten Sie die Transfer-Aktivitäten bei der Konkurrenz? Lautern hat unter anderem Silvio Meißner und Benjamin Auer verpflichtet, der 1. FC Köln holte zwei Brasilianer und einen Norweger.

Ich sehe das ganz gelassen. Der 1. FCK hat Verletzungs-Probleme, deswegen hat man dort noch etwas getan. Benjamin Auer hat in Bochum kaum gespielt, wird deswegen nicht der Überflieger sein und muss sich erst Mal reinfinden. Die Brasilianer müssen sich erst Mal an Deutschland und vor allem an die Zweite Liga gewöhnen. Hier gibt es kräftig auf die Socken, das ist sicherlich eine Umstellung.

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