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Bundesliga erwartet "Weltmeister der Herzen"

Bundesliga erwartet "Weltmeister der Herzen"
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Nach dem erfolgreichen Auftritt der deutschen Nationalspieler bei der WM, erwarten die Fans für die Bundesliga ebenfalls einen attraktiven Fußball. Aber in die Euphorie mischt sich auch Sorge um die jungen Spieler.

Kaum ist die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland Geschichte, da fiebern die deutschen Fans schon dem Comeback von Poldi, Schweini und Co. in der neuen Spielzeit der Bundesliga entgegen. Der millionenfach umjubelte "Weltmeister der Herzen" macht jetzt erstmal Urlaub, bevor der Fußball-Alltag wieder anfangen kann. Die vom neuen Weltmeister Italien perfekt zelebrierte Einheit von Erfolg, taktischer Disziplin und Attraktivität gilt für die neue Saison im Oberhaus als Leitlinie.

Ein harter Konkurrenzkampf um die Plätze im künftigen Kader des WM-Dritten, EM-Mitfavoriten und neuen nationalen Publikumslieblings deutet sich an. Aber in die allgemeine Euphorie mischt sich auch Sorge um die Belastbarkeit gerade der vielen jungen Spieler.

Mit der Ansage: "Unsere Aufgabe wird es sein, attraktiven Fußball und Erfolg unter einen Hut zu bringen", gab Manager Uli Hoeneß die Marschrichtung für den deutschen Meister Bayern München vor. Auch Fast-Nationalcoach Christoph Daum kündigte in einem kicker-Interview an: "Es ist ein klarer Auftrag an uns Trainer, Erfolg und Attraktivität zu verbinden. Es ist eben nicht nur das Ergebnis wichtig."

Plötzlich sind wir in der Vorreiter-Rolle

Thomas Doll als Trainer des vermutlich erneut hartnäckigen Bayern-Verfolgers Hamburger SV sieht den deutschen Fußball in Bezug auf Risiko-Bereitschaft, Begeisterungsfähigkeit und Spieltempo gar in einer Vorreiter-Rolle. "Deutschen Fußballern wurde immer vorgehalten, bei wem sie sich alles was abschauen können. Plötzlich waren sie in der Vorreiter-Rolle."

HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer freut sich über das durch die WM extrem aufgewertete Image des deutschen Fußballs: "Deutschland ist wieder in der Beletage des Fußballs angekommen ist. Der dritte Platz ist wie ein WM-Titel."

Doll fordert, den von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und seinen Männern praktizierten Glauben in die eigene Stärke und die Begeisterung im ganzen Land mit in den Bundesliga-Alltag zu nehmen. Selbst wenn das laut Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader "bereits sehr gute Produkt Bundesliga kaum noch einen neuen Fußball-Boom schaffen kann".

Frauen sollen die Stadien stürmen

Immerhin sieht Bader wie auch seine Kollegen in den 18 Bundesliga-Spielorten zumindest neue Zuschauer-Schichten, die in der neuen Saison die Heimspiele der Vereine besuchen. "Wir erwarten künftig mehr Frauen in den Stadien. Gerade die Frauen haben sich bei der WM sehr für den Fußball interessiert", sagte Bader.

Unterdessen machen die ehemals Frustrierten unter den Bundesliga-Fußballern bereits in der allenthalben laufenden Saisonvorbereitung Werbung in eigener Sache, wird über die Rückkehr von Ex-Leistungsträgern wie Fabian Ernst, Kevin Kuranyi oder Patrick Owomoyela ebenso fleißig spekuliert wie über die Nachfolge des aus der Nationalmannschaft zurückgetretenen Torwart-Titans Oliver Kahn. Und für den von Klinsmann favorisierten neuen deutschen Jugendstil könnten sich in der Liga zügig Spieler wie der Hamburger Piotr Trochowski, der Gladbacher Eugen Polanski oder der gerade nach Leverkusen gewechselte Stefan Kießling anbieten.

In der allgemeinen Euphorie wird aber auch vor überzogenen Erwartungen gerade an die junge Generation gewarnt. "Für die Jungs wird das jetzt ein ganz schwieriger Weg. Es wird gerade für die jüngeren Nationalspieler schwer, in den Alltag zurückzufinden. Ein Spieler wie Oliver Kahn kann damit umgehen, bei den Jüngeren muss man erst einmal abwarten", erklärte zum Beispiel der Manager des Bundesligisten VfB Stuttgart, Horst Heldt. Und Trainer-Routinier und Premiere-Experte Ottmar Hitzfeld mahnt: "Die jungen Spieler müssen ihre überragenden WM-Leistungen konsolidieren. Ein Star wird man schnell, ein Star zu bleiben ist die Kunst."

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