Und damit hatten die "Königlichen" die Champions League gewonnen. Die Spieler reckten den Pokal in die Höhe und Trainer Thomas Förster freute sich sichtlich über diesen Triumph: „Wenn die Jungs einmal ins Rollen kommen, sind sie kaum zu stoppen. Wir haben das Finale verdient gewonnen.“ Thomas Förster? Heißt der Trainer von Real nicht eigentlich José Mourinho? Im wirklichen Leben schon, doch im Bottroper Jahnstadion war dieses Mal ausnahmsweise alles etwas anders.
Zum Finale des Emscher Junior Cups (EJC) fanden sich insgesamt 32 F-Jugendmannschaften in der Heimstätte des VfB Bottrop ein, die sich zuvor im Rahmen von sechs Qualifikationsturnieren ihre Teilnahme am großen Showdown gesichert hatten. In Anlehnung an die Champions League der abgelaufenen Saison wurde jedem Juniorenteam im Vorfeld eine entsprechende Mannschaft zugelost. So lief die F-Jugend des TuS Haltern als Benfica Lissabon auf und Weitmar 45 vertrat Arsenal London, während sich die Minikicker von TuSpo Saarn einen ganzen Tag lang als königsblaue Schalker fühlen durften. „Jedes Kind träumt mal davon bei Bayern, Schalke oder Real Madrid zu spielen“, weiß Josef Schön, Geschäftsbereichsleiter kaufmännischer Service des Veranstalters Emschergenossenschaft.
Pünktlich um elf Uhr ertönte der Anpfiff zum Beginn der Vorrunde, was zugleich der Startschuss für einige Überraschungserfolge, aber auch für die ersten Favoritenstürze war. So kassierte in Gruppe A der CL-Sieger des Jahres 2010, Inter Mailand, der sich ansonsten FSV Witten nennt, zwei 0:3-Niederlagen in Folge und verpasste damit den Einzug ins Achtelfinale. Hingegen schnitten die Minikicker des SV Hochlar, alias Werder Bremen, wesentlich besser ab, als es die Bundesligaprofis aus dem Norden zuletzt im internationalen Geschäft taten. „Wir werden uns in Bremen melden und raten, was man besser machen kann“, hatte das Trainergespann von Hochlar, Ludger Matena und Peter Konieczny, Spaß am Erfolg seiner Schützlinge. Auch der FC Barcelona (Gruppe D), vertreten durch die DJK Dülmen, sowie Partizan Belgrad (Gruppe H), sonst bekannt als F1 des SuS 09 Dinslaken, gaben sich keinerlei Blöße und zogen mit drei Siegen und damit verlustpunktfrei ins Achtelfinale ein.
Die deutschen Vertreter FC Schalke 04 (TuSpo Saarn) und Bayern München (Hombrucher SV) zogen jeweils als Gruppenzweite in die Runde der letzten 16 ein. Zwar kamen die Hombrucher nicht über Letztere hinaus, durften am Ende aber dennoch jubeln. Denn im parallel stattfindenden Wettbewerb „Elfmeterkönig“ schnitten sie als bestes Team des Tages ab. „Im Achtelfinale haben wir es wie die großen Bayern gemacht und sind nach einer 2:0-Führung ausgeschieden“, resümierte Hombruchs Trainerin Susanne Bolst.
Und letzterer Triumph sollte auch der einzige von „deutscher“ Natur an diesem Tag bleiben. Denn das Geschehen auf dem Spielfeld bestimmten die anderen Nationen. Während der FC Barcelona, verkörpert von der DJK Dülmen, zwar bereits im Achtelfinale die Segel streichen musste, hielten der FC Valencia (DSC Wanne-Eickel) und Hamborn 07, alias Real Madrid, die spanische Flagge hoch. Auf Seiten der Hamborner Juniorenkicker wurde nach dem 2:0-Viertelfinalsieg gegen Schalke (TuSpo Saarn) schon geträumt: „Vielleicht gewinnen wir ja das Finale.“ Und bekanntlich werden Träume ja auch manchmal war. Denn im rein spanischen Finalduell behielten die Madrilenen aus Hamborn die Oberhand und besiegten den DSC Wanne-Eickel nach einem 0:1-Rückstand mit 4:2. „Da haben wir dem Namen Real Madrid alle Ehre gemacht“, freute sich Coach Thomas Förster über den Erfolg. Aber auch sein Gegenüber, DSC-Trainer Frank Redmer, fand lobende Worte für sein Team: „Wir sind auf jeden Fall mit uns zufrieden. Allerdings will man natürlich auch gewinnen, wenn man im Finale ist.“
Am Ende gab es für den Sieger nicht nur einen großen Pokal, sondern auch noch einen Regen aus Konfetti, der auch Mitorganisator Thorsten Sterna strahlen ließ: „Die vierwöchige Arbeit hat sich gelohnt. Das Turnier war einfach nur gigantisch!“
Die Ergebnisse der Finalrunde zum Download: reviersport.de/banner/veranstaltungen/emscher-junior-cup/2011/ergebnisse_finale_bottrop.pdf Auf Seite 2: Stimmen und Splitter zur Finalrunde