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Hassan's Corner
Rauchzeichen eines Visionärs

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Hassan's Corner: Rauchzeichen eines Visionärs
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Es gibt Momente im Leben, die dich erstarren lassen. Die du nicht wahr haben möchtest und die dir die Tränen in die Augen treiben: Rudi Assauer hat Alzheimer.

Du kannst dich durch dein Leben mogeln, doch irgendwann holt dich die Realität ein. Sie fängt und packt dich – lässt dich nicht mehr los. Wie die Tatsache, dass Rudolph Assauer, der Freund eines jeden Schalkers, schwer krank ist. Die erschreckende Nachricht über seinen Gesundheitszustand bewegt ganz Deutschland.

Rudi selbst geht offensiv damit um. Er informierte die Öffentlichkeit. Einige fragen sich: Hat er damit das Richtige getan? Ja, das hat er! „Stumpen-Rudi“, wie sie ihn auf Schalke nennen, steht in der Öffentlichkeit. Er wird zu sämtlichen Veranstaltungen eingeladen. Durch seine Krankheit wäre es irgendwann zu Tuscheleien gekommen. Man hätte über seinen Gesundheitszustand spekuliert, Mutmaßungen angestellt. Dieser zu erwartenden Dynamik nimmt er im Voraus den Wind aus den Segeln und dafür gebührt ihm großer Respekt und Anerkennung.

Rudi ist ein Lebemann, ein Mann der Situationen gerne im Griff hat. Das fällt ihm inzwischen im Vergleich zu früher wesentlich schwerer, denn er hat Gedächtnislücken. Man sieht sich einen Bericht des ZDF an und einem laufen die Tränen über das Gesicht. Besonders bei einer Szene: Rudi Assauer betrachtet alte Fotos und sieht ein Bild, wo er einen ehemaligen Schalker Spieler küsst. Er weiss noch, dass er diesen Spieler selbst verpflichtet hat, doch er hat seinen Namen vergessen: Lincoln. Er kommentiert es mit den Worten: „Mein Kopf ist nicht mehr so fit.“ Rudi bedeutet mehr als nur Schalke, mehr als nur Fußball – er ist ein Mensch, der stets die Menschlichkeit nach Außen trug und vorlebte. Über alles liebt er seinen FC Schalke 04, der ohne ihn nicht da wäre, wo er jetzt ist. Einer der besten Fußballvereine Deutschlands. Er opferte viel für diesen Verein, doch er tat es nicht nur für den Klub – sondern für die Menschen, denen dieser Klub genauso viel bedeutet wie ihm. „Das freut mich für unsere Fans, denn das sind wir ihnen schuldig gewesen, aufgrund der letzten zwanzig Jahre“, sagte er 1997 nach dem Weiterkommen im UEFA-Cup gegen Valencia. Alle Foren sind nun voll, die Menschen sind traurig und ergriffen, und sie schätzen seinen Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Es gibt viele Anekdoten über Rudi Assauer. Viele markante Sätze die im Gedächtnis der Schalker verankert sind, wie der Gedanke an den Schweiger, „Den Meister“, Jiri Nemec. Über ihn sagte Rudi: „Jiri möchte eigentlich keine Tore machen, weil er es hasst, umarmt zu werden.“ Er hat Schalke bewegt, auffällig und unauffällig. Vor dem Spiel 1997 in Teneriffa brach uns der Angriff weg, Youri Mulder und Martin Max hatten sich im Spiel gegen den Karlsruher SC (0:0) schwer verletzt. Alles redete davon, dass wir mit Pauken und Trompeten rausfliegen. Um die Mannschaft abzulenken, schnürte Rudi seine alten Adidas-Treter und trainierte mit. In der Pressekonferenz sagte Huub Stevens: „Unser Manager hat heute mittrainiert, vielleicht ist das auch noch eine Möglichkeit.“ Den tieferen Sinn verriet Rudi selbst: „Die Jungs haben ein bisschen Spaß, wenn sie einen alten Knacker dabei haben, den sie ein wenig verarschen können.“

Nun hat man große Sorge, hält inne und hofft, dass Rudis Erinnerungen nicht zu sehr verschwinden. Die große Betroffenheit der Schalker Fans ist in Worten kaum wiederzugeben. Sie lieben diesen Mann, den manche als Kashmirhooligan bezeichnen. Für uns Schalker ist es schwer, das einfach so wegzuwischen. Das wollen wir auch gar nicht.

Es ist nicht einfach damit umzugehen, doch für Rudolph Assauer wird es wesentlich schwerer sein. Glück auf Rudi…

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