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SCHALKE 04 - Schnusenberg "kein Traumtänzer“

SCHALKE 04 - Schnusenberg "kein Traumtänzer“
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Nach Borussia Dortmund hat nun auch der FC Schalke den Ruf des Schulden-Clubs weg. Zum 31. Dezember haben sich die Verbindlichkeiten der Königsblauen auf über 100 Millionen Euro angehäuft, im vergangenen Jahr wurde ein Minus von über 4,1 Millionen Euro erzielt.

Nach Borussia Dortmund hat nun auch der FC Schalke den Ruf des Schulden-Clubs weg. Zum 31. Dezember haben sich die Verbindlichkeiten der Königsblauen auf über 100 Millionen Euro angehäuft, im vergangenen Jahr wurde ein Minus von über 4,1 Millionen Euro erzielt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurde der Geschäftsbericht nicht veröffentlicht, sondern konnte von Vereins-Mitgliedern lediglich in der Geschäftsstelle eingesehen werden. Kein Grund zur Panik, wie Finanz-Vorstand Josef Schnusenberg, der einen Vergleich mit dem genannten Revier-Nachbarn nicht zulässt, im Gespräch mit RevierSport klar macht.

Herr Schnusenberg, ist der FC Schalke pleite? Jetzt hören Sie aber auf. Ich kann solch einen Schwachsinn nicht mehr hören. Das ist immer das Gleiche. Wenn ich mich darum bemühe, die Zahlen zu erklären, versteht sie ja doch keiner oder man will sie nicht verstehen. Die Summen, die jetzt genannt werden und für so viel Aufregung sorgen, sind doch bekannt und wurden bereits in der Bilanz zum 31.12.2002 veröffentlicht.

Dann erklären Sie doch bitte, warum man sich um den Verein bei diesen Zahlen keine Sorgen machen muss! Ich bin doch kein Traumtänzer und weiß, was in unserer Bilanz gut und was schlecht ist. Aber es ist nichts schlimmes daran, dass ein Fußball-Verein – wie jedes andere Wirtschafts-Unternehmen auch - Schulden hat. Wenn Sie ein Haus kaufen wollen und als Privatmann zur Bank gehen, nehmen Sie doch auch einen Kredit auf. Entscheidend ist, was dem auf der Aktivseite gegenüber steht.

Schon klar, aber das Minus für 2003 war sicher nicht einkalkuliert, oder? Nein, aber das hat einzig und allein mit der sportlichen Entwicklung und den damit verbundenen fehlenden Einnahmen zu tun. Wir sind im UEFA-Cup und im DFB-Pokal früh raus, dadurch haben wir weniger Fernsehgelder erhalten. Das konnten wir nicht kompensieren, obwohl wir die Kosten reduziert haben.

Die Jahres-Hauptversammlung am Dienstag könnte heiß werden, die Mitglieder springen doch wie wild auf das Thema Finanzen an! Das dürfen sie. Ich werde alles noch einmal ganz in Ruhe erklären, mehr kann ich nicht tun.

Warum wurde die Bilanz nicht veröffentlicht? Rufen Sie doch mal bitte Uli Hoeneß an und fragen Sie ihn, er soll Ihnen die Bilanz der Bayern ’rüber schicken!

Da wird er begeistert sein! Das glaube ich auch. Übrigens, weil so schön darüber spekuliert wird, warum wir die Bilanz diesmal nicht veröffentlichen: Ich habe schon im August zu unserem Pressesprecher Herrn Voss gesagt, dass wir dies in diesem Jahr die Bilanz nicht tun werden.

Uns liegen Informationen vor, dass Schalke es mit der Begleichung von Rechnungen an Unternehmen, mit denen man zusammen gearbeitet hat, nicht besonders eilig hat. Das passt zum Thema Schulden! Wir bezahlen unsere Rechnungen so, wie wir es für angemessen und erforderlich halten. Wenn ein Unternehmen vielleicht nicht so gearbeitet hat, wie es hätte sein sollen, dann haben wir dementsprechend reagiert.

Wie kommt der Gesamt-Konzern Schalke 04 an mehr Geld, um die Kosten zu decken oder möglichst im Jahr 2004 wieder einen Gewinn zu erwirtschaften? Ich habe irgendwann einmal gesagt: Es ist völlig egal, ob S04 in der Bundes- oder Kreisliga spielt. Schalke müsse abseits des Fußballs so stark werden, um unabhängig vom sportlichen Ergebnis finanziell gut dazustehen. Wir sind ein Unternehmen, da musst du auch mal ein Verlustjahr hinnehmen. Ein Fußball-Verein ist letztlich nicht dafür da, um Gewinn zu machen.

Das versteht ja wieder niemand! Sehen Sie: Es wird oft kritisiert, dass Schalke in den letzten fünf Jahren über 60 Millionen Euro für Transfers ausgegeben, aber nichts eingenommen hat. Es kommt uns doch nicht in erster Linie darauf an, Spieler bei uns auszubilden, um sie dann mit Gewinn weiter zu verkaufen. Von den 18 Neuzugängen in dieser Zeit waren nur zwei richtige Reinfälle dabei. Das waren Emile Mpenza und Victor Agali, die auch menschlich nicht zu uns passten

Kann sich Schalke noch ein Minus-Jahr leisten? Es sollten nicht mehrere hintereinander sein, aber damit rechnen wir auch nicht. Wir haben die Personalkosten für die kommenden Saison bereits reduziert. Das einfachste Mittel, um mehr einzunehmen ist: Tore schießen!

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