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RWE: Bückemeyer warnt
Schreckgespenst NRW-Liga

RWE: Bückemeyer warnt vor Finanzkollaps
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Wenn Rot-Weiss Essens Aufsichtsratsvorsitzender zu seiner eigenen Pressekonferenz lädt, lässt das schon aufhorchen. Schließlich hatte er Bedeutendes zu sagen.

Vor allem ging es um die Personalie Thomas Strunz. Während der RWE-Vorstand den Ex-Profi in die Wüste schickte, weilte Aufsichtsratschef Dietmar Bückemeyer noch im Urlaub auf Gran Canaria. Und wurde von der Entwicklung regelrecht überrumpelt. Daher sparte er auch nicht mit Kritik an der Vorgehensweise: "Das tut mir persönlich leid für ihn. Ich bin nicht der Mensch, der so mit Mitmenschen und Mitarbeitern umgeht."

Doch nicht nur Empathie mit dem geschassten Trainermanager bewegte den technischen Vorstand der Essener Stadtwerke, unverhohlen seine Enttäuschung über die Entwicklung klarzustellen: "Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Vorstand und Aufsichtsrat von Rot-Weiss Essen miteinander kommunizieren und gemeinsam handeln." Im Klartext: Bückemeyer hat der Alleingang des Vorstands brüskiert. Entsprechend hoch ging es auf der gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand am Montagabend her, auch wenn zunächst keine personellen Veränderungen beschlossen wurden.

Thomas Strunz (Foto: firo).

Das bedeutet zwar, dass Bückemeyer dem Verein weiter zur Verfügung steht. Diese Entscheidung hat jedoch auch einen betrieblichen Hintergrund. "Ich bleibe auf jeden Fall dabei, weil wir zur Zeit eine sehr schwierige finanzielle Situation im Verein haben." Es klafft ein Zwei-Millionen-Loch im Etat. Dieses zu schließen, ist durch die kurzfristige Strunz-Entlassung nicht unbedingt leichter geworden. Denn insbesondere die Großsponsoren fühlen sich übergangen, zumal der vielzitierte gemeinsame Fünf-Jahres-Plan mitsamt Gallionsfigur Thomas Strunz nun Geschichte ist. "Dafür stand ich nicht. Mir ging es bei meinem Engagement immer um Nachhaltigkeit und Langfristigkeit. Wir wollten den Klub durch die neuen Strukturen professionalisieren. Jetzt haben wir wieder die Unruhe geschaffen, die wir über 30 Jahre im Verein hatten."

Durch die angespannte wirtschaftliche Situation wird es daher auch erst einmal keine weiteren Personalentscheidungen geben. Der Vorstand präsentierte am Montag zwar einen Kandidaten für den Posten des Sportlichen Leiters, sogar im Paket mit einem neuen Sponsor. Doch der Aufsichtsrat schmetterte den Vorschlag mit großer Mehrheit ab: "Wir haben auf der Sitzung klar gemacht, dass wir momentan für einen neuen Sportlichen Leiter oder einen neuen Trainer keinen Spielraum sehen", stellt der Aufsichtsratschef klar. Somit erhält das Trainerduo Ralf Außem / Uwe Erkenbrecher zwangsläufig das Vertrauen.

Zudem gelte es nun, die irritierten Sponsoren zu besänftigen, bestmöglich sogar neue zu akquirieren. Denn die finanziellen Probleme scheinen doch akuter als bislang befürchtet. "Die wirtschaftliche Lage bereitet mir Sorgen", räumt der Diplom-Ingenieur ein. Und schiebt nachdrücklich hinterher: "Ich habe wirklich die Befürchtung, dass wir in der nächsten Saison in der fünften Liga spielen. Wenn man sich die aktuelle Lage ansieht, geht es jedenfalls eher nach unten als nach oben. Daher müssen wir jetzt zusehen, dass wir die Sponsoren wieder einfangen.

In jedem Fall steht bereits fest, dass die Strunz-Entlassung den Verein teuer zu stehen kommt: Die Zeiten des großen Geldausgebens an der Hafenstraße sind Geschichte, der Etat der kommenden Saison wird deutlich bescheidener ausfallen als in diesem Jahr. Die Maßgabe ist klar. Bückemeyer: "Der Spielbetrieb für die laufende Saison ist zwar gesichert, aber wir brauchen ein neues Konzept."

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