|
RB Leipzig
|
15:30 |
Borussia Dortmund
|
Die Begegnung zwischen dem Oberhausener SC 1920 und dem Vogelheimer SV in der Bezirksliga 6 lief völlig aus dem Ruder. RS online fragte die Beteiligten: Was war da los?
Pressemitteilung der Polizei Oberhausen:
Bei der Fußballbegegnung zwischen dem SC 1920 Oberhausen gegen SV Essen Vogelheim kam es am Sonntagabend, gegen 16.30 Uhr, zu einer Schlägerei zwischen circa 140 Personen. Während die Stimmung nach dem 1:0 für den SV Essen-Vogelheim nach Angaben des Schiedsrichters auf dem Sportplatz schon sehr aufgeheizt war, eskalierte die Situation beim 2:0 für den SV Essen-Vogelheim. Während zunächst die beiden Mannschaften anfingen sich zu schlagen, beteiligten sich laut Zeugenaussagen anschließend die Zuschauer. Im Verlauf dieser Schlägerei wurde mindestens eine Person so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungswagen in ein Oberhausener Krankenhaus gebracht werden musste. Die eintreffenden Polizeibeamten konnten die weitere Schlägerei zunächst verhindern. Jedoch konnte die Lage erst mit einer angeforderten Polizeihundertschaft unter Kontrolle gebracht werden. Die Spieler des SV Essen-Vogelheim sowie die Schiedsrichter wurden unter Polizeischutz vom Sportplatz geleitet. Es wurden Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und Beleidigungen erstattet.
Detlef Schliffke (Geschäftsführer Vogelheimer SV):
Man kann es gar nicht beschreiben, so etwas ist uns noch nie passiert. Das Spiel war zwar von beiden Seiten hektisch, aber alles soweit in Ordnung. Der Oberhausener Trainer hat den Unparteiischen kritisiert und auch einen unserer Zuschauer beschimpft, bis der Referee den Coach hinter die Barriere geschickt hat. Außerdem sind unsere Spieler mit irgendetwas beworfen worden, ich glaube, es waren Eiswürfel. Daher habe ich den Schiedsrichter in der Pause darum gebeten, einen Ordnungsdienst zu installieren. Dem wurde auch Folge geleistet, aber das waren Jugendliche und Kinder. Ein paar Erwachsene waren zwar auch dabei, aber zum Beispiel der Linienrichter, den sie gestellt hatten, war ein Kind. Als wir in der 80. Minute das 2:0 gemacht haben, war auf den Zuschauerrängen eine Mischerei, mehrere Zuschauer haben sich gehabt, dann rannten alle aufs Feld, es wurden immer mehr. Plötzlich lag der Vater einer unserer Spieler bewusstlos auf der Asche. Zum Glück ist einer von uns bei der Feuerwehr und konnte Erste Hilfe leisten. Auch unser Trainer hat zwei Schläge abbekommen. Die Polizei ist aber wenig später schon mit einer Hundertschaft angerückt und hat uns in die Kabine geleitet. Doch die Oberhausener wollten immer noch drauf und haben keine Ruhe gegeben. Außerdem haben wir noch erfahren, dass der Polizei zwei Funkgeräte und eine Kelle geklaut wurden.
Hans-Werner Witt (Vorsitzender Vogelheimer SV:)
Für mich war das eine Katastrophe. Schon im Vorfeld wurde ich von einer größeren Trinkergruppe empfangen und beschimpft, aber das ließ mich noch kalt. Als wir dann das 2:0 geschossen haben und der Trainer hinter die Bande musste, wurden die Leute immer aggressiver. Plötzlich sprangen Zuschauer auf den Platz und wollten den Trainer verhauen, und dann waren es schnell hundert Leute. Ein Fan von uns lag auf der Erde und die haben sich auch noch damit gebrüstet, dass sie ihn vor den Kopf getreten haben. Anschließend haben sich ganz schnell die Hemden ausgezogen, um nicht erkannt zu werden. Wenn ich dann höre, dass wir die Schuldigen sein sollen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Unser Zuschauer lag wie ein Maikäfer auf der Erde und hat vier Zähne rausgeschlagen bekommen. Dann sagt einer von uns im Eifer des Gefechts: "Ihr kommt ja nochmal nach Vogelheim" und als Antwort kam: "Dann erschießen wir direkt zwei, drei von euch." Mein Enkel hat mich nur noch angeschaut und gefragt: "Opa, sieht so Krieg aus?" Und ich konnte nur sagen: "so ungefähr."
Auf Seite 2: Weitere Stimmen
