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Klopp über Özil und Gündogan
„Sie waren nicht gut beraten“

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Klopp über Özil und Gündogan: „Sie waren nicht gut beraten“
Foto: firo
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Der Liverpool-Trainer ergreift trotzdem Partei für die beiden Nationalspieler nach der Erdogan-Affäre. Von einem Rücktritt Özils hält er nichts.

Die Affäre hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft während der gesamten und für sie viel zu kurz geratenen Weltmeisterschaft in Russland begleitet, am Ende sorgte das gemeinsame Foto von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan sogar für schwerste Beleidigungen und Schuldzuweisungen. Jürgen Klopp nimmt die beiden türkischstämmigen Nationalspieler trotz der „ganz, ganz unglücklichen Aktion, sich mit Erdogan ablichten zu lassen“, aber in Schutz.

„Für beide war nicht abzusehen, was passiert, sonst hätten sie es sicher nicht gemacht“, sagt der Trainer des FC Liverpool in der Sport-Bild. „Beide waren in dieser Sache sicherlich auch nicht wahnsinnig gut beraten. Da hätten ihnen ältere, erfahrenere Menschen helfen müssen.“ Eine Entschuldigung der beiden sei nicht so leicht

Klopp glaubt, dass Özil und Gündogan, den er ja noch in seiner Zeit bei Borussia Dortmund trainierte, die Konsequenzen nicht bewusst gewesen seien und das Bild eher zufällig entstanden sei: „Und schließlich muss man auch mal sagen dürfen, dass in dieser Welt so viele schlimme Dinge passieren, dass man das alles auch mal zumindest ein wenig einordnen und relativieren sollte.“ Man erwarte zu Unrecht von beiden Spielern, „dass sie alles hundertprozentig perfekt machen. Das ist etwas, was ich nicht verstehe.“

Eine Entschuldigung sei auch nicht so einfach, weil „die beiden Jungs immer noch 50, 60 oder gar 70 Prozent ihrer Familie in der Türkei haben“, so Klopp. Einen guten und umsetzbaren Lösungsvorschlag, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, habe er auch nicht gehört: „Gar nicht machen wäre sicherlich die beste Lösung gewesen. Aber in dem Moment, wo es passiert ist, muss man auch damit umgehen und Lösungen suchen und finden.“

Es sei wichtig, die türkischen Wurzeln zu respektieren

Dass vor allem Mesut Özil, der sportlich nicht sein volles Leistungspotenzial in Russland abgerufen hat, an den Pranger gestellt wird und der Weltmeister von 2014 mit Rücktrittsforderungen konfrontiert wird, hält Klopp für „völligen Quatsch. Die intelligenten Menschen dieses Landes fordern Toleranz. Und die anderen sollten am besten mal den Mund halten und nicht die Jungs infrage stellen.“

Man dürfe nicht vergessen, „dass die beiden nun mal türkische Wurzeln haben, auch wenn sie hier in Deutschland aufgewachsen sind. Aber es ist wie immer: Wer am lautesten krakeelt, wird am meisten gehört.“

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