Beim SV Sandhausen gewannen die Bochumer trotz eines 0:2-Rückstandes. Der 3:2-Erfolg ist der zweite Auswärtssieg in Folge. Mann des Tages war Lukas Hinterseer, der alle drei Tore für den VfL erzielte.
Der VfL begann, wie erwartet. Robert Tesche ersetzte den gesperrten Anthony Losilla, ansonsten verzichtete Trainer Robin Dutt auf jegliche Personalrochade. Kontinuität ist weiterhin angesagt unter der Führung des 53-Jährigen.
Wer gehofft hatte, die Bochumer würden ähnlich konzentriert beginnen wie gegen Kiel oder in Ingolstadt, sah sich getäuscht. Fahrig und zusammenhanglos war das Spiel des VfL in den ersten 20, 25 Minuten. Konstruktive Angriffe blieben aus, viel zu früh ging der Ball verloren. Ein 18-Meter-Schuss von Tim Hoogland blieb für lange Zeit die erste und einzige richtige Torannäherung.
Zwar brillierte der SV Sandhausen ebenfalls nicht, doch die Kraichgauer hatten Glück, mit ihrer ersten nennenswerten Szene in Führung zu gehen. Ein Eckball wurde zu schwach verteidigt, Denis Linsmayer brachte den Ball wieder in den Bochumer Strafraum, und Manuel Stiefler überwand den Ex-Sandhäuser im VfL-Tor, Manuel Riemann, artistisch per Hacke.
Das wollten die Gäste nicht auf sich sitzen lassen und vestärkten ihre Offensivbemühungen. Die rund 1000 mitgereisten Bochumer Fans, die über mehrere Tribünen verteilt waren und nur selten zu hören waren, glaubten schon an den Ausgleich, doch SVS-Torhüter Marcel Schuhen parierte Kevin Stögers Abschluss. Prompt folgte der Konter der Hausherren und erwischte die VfL-Abwehr, die an diesem Nachmittag keinen sattelfesten Eindruck machte, auf dem falschen Fuß. Philipp Förster scheiterte zwar zunächst am stark reagierenden Riemann, doch Rurik Gislason schob den Ball zum 2:0 über die Torlinie.
Aber de VfL wehrte sich und hatte nur zwei Minuten später auch einmal Glück. Lukas Hinterseer hatte Sandhausens Innenverteidigung komplett aus den Augen verloren, der Österreicher durfte Stefano Celozzis Hereingabe in aller Ruhe mit der Brust annehmen und anschließend volley ins Netz dreschen. Noch wollten sich die Bochumer nicht geschlagen geben.
VfL-Trainer Robin Dutt zog Konsequenzen und brachte zur zweiten Halbzeit zwei neue Spieler. Um den SVS-Kontern mehr Tempo entgegensetzen zu können, spielte nun Jan Gyamerah anstelle von Patrick Fabian in der Innenverteidigung, Thomas Eisfeld ersetzte nun den unsicher wirkenden Vitaly Janelt.
Sofort nach Wiederanpfiff nahm die Partie Fahrt auf. Zunächst musste Stefano Celozzi Gyamerahs Patzer ausbügeln und Sahin Aygünes ausbremsen, doch dann wurde es laut bei den Gäste-Fans. Sidney Sams langer Flankenball erreichte Hinterseer, der Schuhen keine Chance ließ.
Der VfL hatte egalisiert und einen Zwei-Tore-Rückstand wettgemacht, die Bochumer Anhänger übernahmen allmählich stimmlich das Kommando im Hardtwald-Stadion. Erst recht nach der nächsten guten Szene ihrer Mannschaft. Unter dem Jubel der VfL-Fans traf Hinterseer zum dritten Mal an diesem Tag - nach einer Ballstaffette über Sam, Stöger und Robbie Kruse nach einem Freistoß. Drei Tore in 65 Minuten gegen die bis dahin beste Defensive der Liga - war da was mit Offensivschwäche gewesen? Damit hat der VfL seine Chancen im Abstiegskampf deutlich verbessert und die Konkurrenz unter Druck gesetzt.